Zuzug von Asylbewerbern belastet die Bilanz des Jobcenters

St. Ingbert · Vor allem auf saisonbedingte Einflüsse hat die Agentur für Arbeit in ihrem März-Bericht verwiesen. Ein Schwerpunkt soll in den kommenden Monaten auch im Saarpfalz-Kreis auf der Vermittlung von Ausbildungsstellen liegen.

. Die Zahl der Arbeitslosen im Saarpfalz-Kreis ist im März saisonbedingt wieder geringfügig gesunken. Das geht aus dem Arbeitsmarktbericht hervor, den Agentur für Arbeit gestern vorgelegt hat. Kreisweit waren demnach rund 4450 Personen ohne Job. In St. Ingbert und im Bliestal stellten sich die Erwerbslosenzahlen Ende März allerdings unterschiedlich dar. So waren in St. Ingbert 21 Frauen und Männer mehr als Arbeitslose registriert als im Februar. Bei der Geschäftsstelle der Arbeitsagentur in Blieskastel sank die Zahl der Arbeitslosen hingegen um 39. Hier waren Ende März 491 Arbeitslose aus der Stadt Blieskastel, 145 aus der Gemeinde Gersheim sowie 206 aus der Gemeinde Mandelbachtal gemeldet.

Kreisweit waren unter den Arbeitslosen 418 Jugendliche unter 25 Jahren, 22 mehr als im Februar. Bei den Älteren über 50 Jahren ist nach Angaben der Agentur die Arbeitslosigkeit gegenüber Februar um 30 auf 1586 gesunken. Im März waren im Saarpfalz-Kreis 1162 Ausländer arbeitslos gemeldet, 85 Prozent der arbeitslosen Ausländer werden im Übrigen vom Jobcenter des Kreises betreut.

Wo die Zahl der Arbeitslosen im März zurückging, fand dies "nur im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur statt und ist vor allem saisonbedingt", beurteilt Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland, die Entwicklung am Arbeitsmarkt. "Beim Jobcenter ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu beobachten, was unter anderem durch mehr Arbeitslosmeldungen von Personen aus Asylzugangsländern, vor allem aus Syrien, bedingt ist".

Konkret bedeutet das für den Saarpfalz-Kreis: Die Zahl der Arbeitslosen lag mit 1518 um 90 niedriger als im Vormonat und um 145 niedriger als vor einem Jahr. Anders beim Jobcenter des Kreises: Hier hat sich Zahl der Arbeitslosen sich gegenüber Februar um 72 und gegenüber März 2015 sogar um rund 300 auf jetzt 2927 erhöht.

Agentur-Leiter Haßdenteufel kündigt zudem an, dass die Agentur für Arbeit in den kommenden Monaten Schwerpunkte auf die Vermittlung in Ausbildungsstellen legen. Bereits jetzt seien bei der Agentur für Arbeit deutlich mehr offene Ausbildungsstellen als Bewerber gemeldet. Laut Haßdenteufel lohne sich deshalb für die Firmen auch ein Blick auf Jugendliche oder junge Erwachsene, deren Potenziale bisher noch nicht genutzt werden. Nicht immer spiegelten sich die Kompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schulnoten und Zeugnissen wieder. Im Saarpfalz-Kreis wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 734 Berufsausbildungsstellen gemeldet, gleichzeitig suchten 639 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 116 oder 22,2 Prozent mehr als gleichen Zeitraum des Vorjahres. Am statistischen Zähltag im März waren laut Arbeitsagentur noch 445 Stellen unbesetzt und 307 Jugendliche unversorgt.

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