Kreiskrankenhaus St. Ingbert Es entstehen neue Stationsstützpunkte

Homburg/St. Ingbert · Der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses in St. Ingbert erläutert, wie Fördermittel für eine bessere Patientenversorgung eingesetzt werden sollen. 2,4 Millionen Euro gibt es vom Land.

 Im Kreiskrankenhaus sollen in diesem Jahr 3,1 Millionen Euro für Umbauten eingesetzt werden – unter anderem in der akutgeriatrischen Station.

Im Kreiskrankenhaus sollen in diesem Jahr 3,1 Millionen Euro für Umbauten eingesetzt werden – unter anderem in der akutgeriatrischen Station.

Foto: Selina Summer

Der Finanzbedarf der Kliniken im Saarland sorgte vor wenigen Tagen für mächtigen Wirbel. Der Geschäftsführer der Saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG), Thomas Jakobs, hatte der großen Koalition im Land Mitte Dezember vorgeworfen, dass diese dem gesetzlichen Versorgungsauftrag für die Krankenhäuser nicht mehr nachkämen und sprach von „Staatsversagen“. Nach einem Krisengespräch mit dem Gesundheitsministerium vor wenigen Tagen teilte Staatssekretär Stephan Kolling (CDU) mit, dass bis 2025 500 Millionen Euro in die Krankenhäuser investiert werden. Die SKG vertritt alle 23 Kliniken – unter anderem das Kreiskrankenhaus in St. Ingbert (KKH) sowie die angeschlossene Geriatrische Rehaklinik.

Auch diese werden bedacht. Um den besonderen Therapiebedarf geriatrischer Patienten zu berücksichtigen, sind separate Stationen mit geeigneten Therapie- und Aufenthaltsräumen geplant. Diese sollen speziell auf die besonderen Bedürfnisse, Erkrankungssymptome und Behinderungen abgestimmt gebaut werden. Der Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus St. Ingbert GmbH, Thorsten Eich, teilt auf Anfrage mit: „Die Investitionskosten der Maßnahme sind derzeit mit rund 3,1 Millionen Euro veranschlagt, wovon 2,4 Millionen aus Fördermitteln des Gesundheitsministeriums finanziert werden sollen. Demnach sind rund 700 000 Euro aus Eigenmitteln zu finanzieren“.

Die Planungen für diese Maßnahmen laufen bereits. Demnach soll der Bauantrag in diesem Jahr bei der Unteren Bauaufsichtsbehörde eingereicht werden. Außerdem sollen die Stationsstützpunkte an einer zentralen Stelle zusammengelegt werden. So sollen offene, barrierefreie und kommunikative Anlaufstellen entstehen. „Angrenzend wird ein zentraler Aufenthaltsraum mit Teeküche für Patienten geschaffen, der, neben dem Besuchsempfang, im Rahmen des Therapiekonzepts auch für die gemeinsame Speiseneinnahme und verschiedene gemeinschaftliche Angebote, wie das Frühstückstraining, genutzt werden kann“, so Thorsten Eich. Auch sollen die Patientenzimmer selbst den Bedürfnissen geriatrischer Patienten angepasst werden. Künftig sind Ein-, Zwei- und Drei-Bettzimmer mit jeweils einem eigenen, im Zimmer integrierten Sanitärraum geplant. Dabei sollen rund 60 Prozent der Zimmer rollstuhlgerecht werden, die Sanitärräume seien alle barrierefrei und so konzipiert, dass eine Hilfestellung durch das Pflegepersonal möglich sei. Zusätzlich soll ein rollstuhlgerechtes Stationsbad geschaffen werden.

Der Geschäftsführer weiter: „Um den steigenden Bedarf an Patientenzimmern für Wahlleistungspatienten abzudecken, werden zusätzliche Ein-Bett-Zimmer als Komfort-Zimmer mit erweiterter Ausstattung, wie beispielsweise der Möglichkeit der Angehörigen-Übernachtung geschaffen.“

Des Weiteren sollen Arzt- und Untersuchungsräume auf der Station etabliert werden. Lager- und Abstellräume werden zusammengefasst und zentralisiert sowie erforderliche Brandschutzmaßnahmen umgesetzt. Auch der Bereich der Physikalischen Therapie soll umgebaut werden. So möchte das KKH Angebote wie Physio-, Ergo- und Kreativ-Therapie an einem Standort ermöglichen. „Die beschriebenen Maßnahmen dienen einer qualitativ hochwertigen, patienten- und bedarfsgerechten Versorgung der Bevölkerung im Bereich der Akut-Geriatrie und der Physikalischen Therapie“, erläutert Thorsten Eich.

 Thorsten Eich, Geschäftsführer des KKH St. Ingbert, erläuterte den Einsatz von Fördermitteln.

Thorsten Eich, Geschäftsführer des KKH St. Ingbert, erläuterte den Einsatz von Fördermitteln.

Foto: Kreiskrankenhaus/Tussing

Die Akut-Geriatrie mit 30 Betten zur akutstationären und teilstationären Behandlung von Patienten wurde mit der „3. Fortschreibung des Krankenhausplans für das Saarland 2011-2015“ eingerichtet, wie der Geschäftsführer erklärt. Am 1. Januar 2016 wurde die Abteilung in Betrieb genommen, und sie sei inzwischen voll ausgelastet, wie es heißt. Vorwiegend sind dort Patienten mit geriatrietypischer Multimorbidität und einem Alter von 70 Jahren und älter.

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