Zum Gedenken an Klaus Stief

St Ingbert · Der St. Ingberter Ortsrat will mit Schildern die Erinnerung an große Söhne und Töchter der Stadt wach halten. An einem Haus in der Wiesenstraße 42 ist jetzt eine Plakette zum Gedenken an den einheimischen Dichter Klaus Stief angebracht worden.

 Gerhard Sauder (2. von rechts) freute sich über die Ehrung des St. Ingberter Dichters Klaus Stief, die er initiierte. Der Ortsrat mit Ortsvorsteher Ulli Meyer, Irene Kaiser und Siegfried Thiel (von links) unterstützte dieses Anliegen. Foto: Cornelia Jung

Gerhard Sauder (2. von rechts) freute sich über die Ehrung des St. Ingberter Dichters Klaus Stief, die er initiierte. Der Ortsrat mit Ortsvorsteher Ulli Meyer, Irene Kaiser und Siegfried Thiel (von links) unterstützte dieses Anliegen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Die meisten St. Ingberter kennen die Klaus-Stief-Straße im Süden der Stadt, doch nicht jeder weiß, wer der Mann war, dessen Namen sie trägt. Dabei war er einer der bekanntesten St. Ingberter Künstler. Um die Erinnerung an ihn wachzuhalten, hatte sich der Ortsrat St. Ingbert-Mitte auf Antrag der SPD-Fraktion dafür ausgesprochen, am letzten Wohnhaus des Dichters in der Wiesenstraße 42 eine Plakette anzubringen. Jetzt wurde sie im Beisein vieler Bürger offiziell eingeweiht. Sie trägt folgende Aufschrift: Wohnhaus, Klaus Stief, Heimatdichter , 1897-1963. "Er war kein Heimatdichter , das hat er selber gesagt. Und nun steht es doch drauf", sagte Gerhard Sauder, der die Ehrung Stiefs initiiert hatte, bei der Präsentation der Plakette, "aber man muss dankbar sein, dass überhaupt an ihn erinnert wird." Der ehemalige Vorsitzende des St. Ingberter Literaturforums habe Stief, der zu Unrecht weitgehend in Vergessenheit geraten sei, noch gekannt. "Die Leute haben sich bei der Wahl der Bücher in der langsam wachsenden Stadtbücherei gern von ihm beraten lassen. Aber er hat es verdient, dass auch an seine eigenen Texte erinnert wird", so Sauder. So habe er nicht nur Gedichte und Prosa verfasst, sondern auch Theaterstücke. All das St. Ingberter Schätze, wie es sie sonst kaum noch gebe und die es Wert seien, sie zu veröffentlichen. Stief war nicht nur heimatverbunden, sondern sei auch ein Kenner der französischen und der Weltliteratur gewesen. Das bestätigte bei der Übergabe der Tafel auch sein Großneffe Josef Matuschek, dem Stief mit seinen profunden Französischkenntnissen nicht nur zu Glanzleistungen in diesem Fach verhalf. "Mit der Plakette setzt der Ortsrat ein Zeichen dafür, dass wir Wert darauf legen, die Kultur der Stadt zu pflegen",s agte Ortsvorsteher Ulli Meyer. Auf den Einwand des ehemaligen Ortsvorstehers Rainer Henrich, die Plakette hätte ruhig größer ausfallen können, sagte Meyers Stellvertreterin Irene Kaiser, dass die Art der Ausführung auch dem schmalen Ortsratbudget geschuldet sei. Diesem ersten Erinnerungsschild sollen nämlich noch weitere folgen. Dabei setze man beim Anbringen der künftigen Schilder vor allem auf den Wiedererkennungswert. Das Messingschild mit gefräster Gravur, das wesentlich günstiger als eine Bronzearbeit ist, wurde von der Firma VGS Kayserzinn in Rohrbach gefertigt. Die edel wirkende Oberfläche wurde mit einem aufwändigen Schliff so bearbeitet, dass die Plakette "nicht so nagelneu aussieht", wie Stefan Kayser sagte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort