Zum Auftakt im Doppelpack

Homburg. Mit dem Geniestreich eines Sechzehnjährigen eröffnen das Vogler- und das Klenke-Quartett die 17. "Homburger Kammermusiktage" am Montag, 11. Juni, 20 Uhr, im Kulturzentrum Homburger Saalbau

 Werden gemeinsam das Eröffnungskonzert der Kammermusiktage bestreiten: die Musikerinnen des Klenke-Quartetts und das in Homburg schon öfter Ton angebende Vogler-Quartett. Fotos: Marco Borggreve/Thorsten Wolf

Werden gemeinsam das Eröffnungskonzert der Kammermusiktage bestreiten: die Musikerinnen des Klenke-Quartetts und das in Homburg schon öfter Ton angebende Vogler-Quartett. Fotos: Marco Borggreve/Thorsten Wolf

Homburg. Mit dem Geniestreich eines Sechzehnjährigen eröffnen das Vogler- und das Klenke-Quartett die 17. "Homburger Kammermusiktage" am Montag, 11. Juni, 20 Uhr, im Kulturzentrum Homburger Saalbau. Trotz der zeitgleich beginnenden "Homburger Hochschulwoche" erwarten die Kammermusikfreunde Saarpfalz als Veranstalter neben den vielen Sponsoren ein großes Publikum, das mit dem herrlichen, 1825 entstandenen Streicheroktett Es-Dur op. 20 von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) in die stilistische Vielfalt der Kammermusiktage eingestimmt werden soll. Große Kammermusikbesetzung also für ein großes, festlich gestimmtes Konzertpublikum.Als der Kompositionslehrer Carl Friedrich Zelter seinem Duzfreund Johann Wolfgang von Goethe das Werk seines genialen Schülers ankündigte, platzte er beinahe vor Stolz: "Mein Felix fährt fort und ist fleißig. Er hat soeben ein Oktett für acht obligate (Streich-) Instrumente vollendet, das Hand und Fuß hat!" Auch Mendelssohn liebte dieses vor Leben und Fantasie sprühende Werk aus seiner Jugendzeit und hat es auch später immer wieder aufgeführt, zuweilen am Pult eines der beiden Bratschisten.

Zur Aufführung dieses großartigen Mendelssohn-Werkes hat das Vogler-Quartett mit Tim Vogler (Primarius), Frank Reinecke (zweite Violine), Stefan Fehlandt (Bratsche) und Stephan Forck (Cello) das Klenke-Quartett aus der Goethe-Stadt Weimar hinzu verpflichtet. Es ist besetzt mit Annegret Klenke und Beate Hartmann (erste und zweite Violine), Yvonne Uhlemann (Bratsche) und Ruth Kaltenhäuser (Cello). Die vier Damen konfrontieren den jungen Romantiker Mendelssohn mit dem altersweisen Klassiker Joseph Haydn (1732-1809) und dessen 1793 in London entstandenen "Reiter-Quartett" g-Moll opus 74/3. Seinen Namen verdankt das mit orchestralen Stilmitteln überraschende Streichquartett wohl den springenden Oktaven im Kopfsatz und dem Galopp-Rhythmus im Finale.

Das Programm der kammermusikalischen Traditionswoche ist ansonsten auffallend breit aufgestellt - mit vielen Gästen: etwa der Klarinettistin Moran Katz, dem Saxofonisten Daniel Schnyder, dem Cellisten Stefan Metz, dem Pianisten Kolja Lessing und dem Christoph-Mudrich-Trio. Auch eine Grenzüberschreitung wird gewagt: Klassik wird am Freitag, 15. Juni, im Saalbau auf Jazz treffen. Die vier Streicher des Vogler-Quartetts präsentieren dann unter anderem gemeinsam mit Schnyder sowie dem Mudrich-Trio, wie das klingt. Im Fokus haben die Kammermusiker auch Kinder und Jugendliche. So besucht das Vogler-Quartett eine Schule - die Waldorfschule in Bexbach, diesmal. Und zum Abschluss ist ein Familienkonzert als Sonntagsmatinee angesetzt.

Weiter steckt in der musikalischen Woche eine Hommage an den in Saarbrücken geborenen, heute in Israel lebenden Komponisten Tzvi Avni, der im Herbst 85 Jahre alt wird, zugleich Ehrengast des Festivals. Am 16. Juni stehen französische Komponisten im Mittelpunkt. Dazu kommt der Auftritt des Vogler Quartetts im Rahmen der Meisterkonzerte am 14. Juni. Wer möchte, der kann auch in die Proben hineinhören und miterleben, wie die Musiker miteinander arbeiten. ic/red

kammermusik-homburg.de

Hintergrund

Das Programm der Kammermusiktage im Überblick: Montag, 11. Juni, 20 Uhr: Eröffnungskonzert plus Empfang mit dem Vogler-Quartett und dem Klenke-Quartett; Dienstag, 12. Juni, zehn Uhr, Waldorfschule in Bexbach: Schülerkonzert, um 20 Uhr, Saalbau: Vogler-Quartett und Gäste; 13. Juni, 20 Uhr, Rublys Werkstatt: "Hommage an Tzvi Avni"; 14. Juni, 20 Uhr, Saalbau: Das Vogler-Quartett spielt im Rahmen der Meisterkonzerte; 15. Juni, 20 Uhr, Saalbau: "Crossing Borders - Jazz meets Classic" unter anderem mit Daniel Schnyder und dem Mudrich-Trio; 16. Juni, 20 Uhr, Saalbau: Abend mit Werken französischer Komponisten; 17. Juni, elf Uhr, Saalbau: Familienkonzert.

Karten für die Konzerte am Montag, Dienstag, Freitag, Samstag und Sonntag kosten regulär 15 Euro. Erhältlich sind sie im Stadtbus-Büro im Talzentrum und beim Kulturamt, Am Forum, Tel. (0 68 41) 10 11 66. Es gibt Ermäßigungen und Abos. Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt.

Da 2012 das "Jahr der Genossenschaften" begangen wird, gibt es bei zwei Konzerten - am Freitag, 15. Juni und am Sonntag, 17. Juni, - freien Eintritt für Mitglieder. Diese werden angeschrieben, hieß es von der Volksbank Saarpfalz. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung gebeten unter Tel. (0 68 41) 6 60 60 oder Fax: (0 68 26) 92 84 92.

Für das Konzert am 13. Juni zahlen Besucher 20 Euro. Karten hierfür gibt es ab 1. Juni in der Brunnen-Apotheke im Talzentrum. Im Homburger Kulturamt werden zudem die Meisterkonzert-Tickets für den 14. Juni verkauft. ust

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