Zufluchtsort der Stubentiger ist bedroht
Oberwürzbach · Seit 15 Jahren kümmern sich Katzenliebhaber und Tierschützer in Oberwürzbach um die Stubentiger. Jetzt bedrohen gestiegene Kosten die Existenz der Auffangstation. Die Bitte an Oberbürgermeister Hans Wagner um Zuschuss stieß nicht auf taube Ohren.
Derzeit bevölkern 41 Stubentiger das Katzenhaus in Oberwürzbach , nochmal so viele sind auf Pflegestellen verteilt. Die Katzenliebhaber und Tierschützer , die sich in Oberwürzbach in einer Art Auffangstation seit 15 Jahren ehrenamtlich um Katzen und Kater kümmern und diese auch weiter vermitteln, sind ein stückweit Idealisten. Gerade jetzt werden viele Jungtiere aufgefunden oder auch ältere Tiere abgegeben, weil ihre Besitzer sie nicht mehr behalten wollen oder können.
Schnell kommen so unvorhersehbare Kosten auf das Team zu, denn wenn ein Tier verletzt ist, sind für Behandlung und Operation teilweise bis zu 500 Euro zu zahlen. Hilfe und eine Chance bekommen die tierischen Patienten meist auch, selbst wenn die Finanzen es nicht hergeben. "Manchmal gibt jeder von uns 100 Euro aus der eigenen Tasche", so die Vorsitzende der Katzenfreunde, Beatrice Speicher-Spengler. Doch nicht immer ist es mit diesem persönlichen Engagement getan. Die laufenden Ausgaben stellen einen immensen Kostenfaktor dar. Da sind Katzenstreu, Telefon, Sprit, Futter, Baumaterialien für Käfige und Zäune, Tierarzt- und Reinigungskosten, aber auch die Müllgebühren.
Ein großes Problem sind die gestiegenen Kosten durch die Verwiegung der Biotonne. Schlug die Müllabfuhr bisher mit rund 950 Euro im Jahr zu Buche, werden es 2016 zirka 1000 Euro mehr sein. Deshalb wandten sich die Katzenfreunde auch mit einer Bitte um Zuschuss an Oberbürgermeister Hans Wagner , zumal eigentlich die Kommunen für die Fundtiere zuständig sind. Zur Abmilderung der finanziellen Last übergab Wagner nun 1000 Euro ans Katzenhaus. Bei dieser Gelegenheit ließ er sich die Räumlichkeiten zeigen und sprach den Katzenfreunden seinen Dank aus. Dabei erfuhr er, dass allein 807 Euro pro Monat für insgesamt 84 Säcke Katzenstreu ausgegeben werden, die später auch sachgerecht entsorgt werden müssen. "Es gibt Billigeres, aber das darf nicht in die Biotonne", sagte Schatzmeisterin Astrid Ostermayer. Die leichtere Bio-Streu, die bei der Entsorgung nicht so zu Buche schlagen würde, koste allerdings in der Anschaffung das Dreifache.
Aktuell kämpft das Tierheim in Homburg, das einzige seiner Art im Saarpfalz-Kreis, ums Überleben. Mit einem Schreiben wurden jüngst alle Bürger- und Oberbürgermeister im Kreis sowie der Landrat vom Tierheim darauf hingewiesen, dass dessen Weiterbetrieb über das Jahr 2016 hinaus aus Geldmangel akut gefährdet ist. In Homburg wurden in der Vergangenheit auch die in St. Ingbert aufgefundenen Tiere aufgenommen. Deshalb könne man sich einer Unterstützung nicht verschließen, so Hans Wagner . Derzeit sei die Abteilung für Ordnungsaufgaben in Gesprächen mit den Nachbarkommunen, wobei eine Förderung von 41 Cent pro Einwohner und Jahr als realistisch eingeschätzt werde.
"Dies bedeutet einen Kostenbeitrag von rund 15 000 Euro, eine im Verhältnis zur Dienstleistung eines Tierheimes durchaus vertretbare Summe. Ich werde daher dem Stadtrat vorschlagen, diesen Betrag ab dem Jahr 2017 in den Haushalt aufzunehmen. Eine Schließung des Tierheims in Homburg gilt es (...) zu verhindern", so St. Ingberts Oberbürgermeister.
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Auf einen Blick Am Wochenende, 13. und 14. August, laden die Katzenfreunde zum Sommerfest mit Tombola ein. Das Katzenhaus befindet sich in der Farrenbergstraße 1 in Oberwürzbach . con
