Zeugen vergangener Epochen

Saarpfalz-Kreis · In diesem Jahr steht am Sonntag der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“. Auch der Saarpfalz-Kreis nimmt an der bundesweiten Aktion der Deutschen Stiftung Denkmalschutz teil. Von Homburg über Niederbexbach bis Walsheim und St. Ingbert gibt es Interessantes zu entdecken.

 Die Überreste der Orangerie auf Schloss Karlsberg sind Ziel am Tag des offenen Denkmals. Foto: Petra Huffer

Die Überreste der Orangerie auf Schloss Karlsberg sind Ziel am Tag des offenen Denkmals. Foto: Petra Huffer

Foto: Petra Huffer

Mehr als 7700 historische Baudenkmäler, Stätten und Parks können Besucher deutschlandweit am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, erleben. "In diesem Jahr steht der Denkmaltag unter dem Motto Handwerk , Technik, Industrie", sagte Bernhard Becker, Leiter des Amtes für Heimat- und Denkmalpflege im Saarpfalz-Kreis . Für ihn bedeutet dieser Tag "Denkmäler zu präsentieren, die in der Regel der Öffentlichkeit nicht allgemein zugänglich sind. Der Tag dient auch dazu, Menschern allgemein für Denkmäler zu sensibilisieren, denn Denkmäler sind Zeugen vergangener Epochen". Der Saarpfalz-Kreis hat am Sonntag einges zu bieten. Ein Barock-Spektakel findet an der Orangerie auf dem Homburger Karlsberg ab 10 Uhr statt. Becker: "Dazu laden die Stiftung Karlsberger Hof, der Saarpfalz-Kreis und die Kreisstadt Homburg als Veranstalter ein." Es sei eine ideale Gelegenheit, um den Wald-Park Schloss Karlsberg kennen zu lernen. Es werden verschiedene thematische Führungen und Lesungen sowie ein attraktives Rahmenprogramm geboten.

In Niederbexbach wartet mit dem Holzauwehr eine besondere Attraktion auf die Besucher. Zur Steigerung des Ertrags gründeten Wiesenbesitzer im 18. Jahrhundert die Niederbexbacher Wässerungs-Anstalt. Die heutige Genossenschaft unterhält zwei Hauptwehre in der Blies, zwölf Neben- und drei kleinere Wehre im Grabensystem mit einer Gesamtlänge über 16 Kilometer zur Bewässerung der 156 Hektar großen Genossenschaftsfläche. Das 1779/81 angelegte Holzauwehr wurde zuletzt 1986 saniert. Führungen sind ab 10 Uhr nach telefonische Anmeldung unter (0 68 26) 52 92 31 möglich. St. Ingbert bietet mit dem Rischbachstollen (Führungen ab 11 Uhr), der Brauerei Becker (Führung Beckerturm und Filme) und dem Industriedenkmal Alte Schmelz (ab 11 Uhr geöffnet, Führungen um 11.30 und 15.30 Uhr) drei Objekte zum Besichtigen an. Ein Stück Brauereigeschichte wird in Walsheim ab 10 Uhr präsentiert. Die 1848 von Friedrich Christian Schmidt gegründete Brauerei belieferte Ende des 19. Jahrhundert neben dem unteren Bliestal auch den elsässisch-lothringischen Raum. Nach dem Konkurs 1935 wurde die Fabrik 1942 geschlossen. Von den 1981/82 abgerissenen Anlagen ist der Gewölbekeller erhalten.

Weitere Infos bei Bernhard Becker, Tel. ( 0 68 41) 1 04 84 18; E-Mail: bernhard.becker@saarpfalz-kreis.de.

 Der Eingang zum Rischbachstollen in St. Ingbert, der am Sonntag besichtigt werden kann. Foto: Kerstin Keller

Der Eingang zum Rischbachstollen in St. Ingbert, der am Sonntag besichtigt werden kann. Foto: Kerstin Keller

Foto: Kerstin Keller

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HintergrundDie Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte Bürgerinitiative für Denkmalschutz und Denkmalpflege in Deutschland, sie wurde 1985 unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gegründet. Zwei Aufgaben hat sich die Stiftung gestellt: bedrohte Kulturdenkmale zu bewahren und öffentlich für den Denkmalschutz zu werben. Über 200 000 private Förderer und Unternehmen unterstützen diese Arbeit und vertrauen der Stiftung ihre Spenden an. Am Tag des offenen Denkmals erleben jedes Jahr mehr als vier Millionen Menschen Denkmalschutz "live". Durch diese Aktion erreicht die Stiftung Kulturbegeisterte jeden Alters und zeigt, wie vielfältig unsere Denkmallandschaft ist und wie sehr sich das Engagement für den Denkmalschutz lohnt. Auch durch Ausstellungen, die Benefizkonzertreihe "Grundton D", Publikationen, das Förderermagazin "Monumente" vermittelt sie die Bedeutung Denkmalschutz . jkn

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