Zaun soll Schafe bändigen

St Ingbert · In St. Ingbert wurde ein neuer Zaun errichtet, um die Schafe im ehemaligen Elstersteinpark zu bändigen. Doch das Projekt hängt von der Akzeptanz der Bürger ab. Um die Anwohner auch einmal zu Wort kommen zu lassen, schaute der Ortsrat nun persönlich vorbei.

. Als die Schafe von Hans-Werner Krick im vergangenen Jahr auf dem Hang hinter dem Müttergenesungsheim im ehemaligen Elstersteinpark standen, freute das viele Spaziergänger. Doch immer wieder kam es zu Beschädigungen des einfachen mobilen Zaunes, weil Hunde ins Gehege liefen, die Schafe jagten und diese dann in ihrer Angst die Absperrung niederrissen und dadurch schon mal auf der Elversberger Straße standen. Deshalb kam es zu Einsätzen der Polizei , die die Tiere wieder einfangen musste. Ein unhaltbarer Zustand für Beamte, Tierhalter Krick und die Schafe .

Vor Kurzem brachten nun Mitarbeiter der Stadt eine stabilere Zaunvariante an (wir berichteten). Der Verlauf des Drahtgeflechts von 1,50 Meter Höhe stieß nicht überall auf Gegenliebe. Um vor der Weidesaison die Akzeptanz der Maßnahme zu erhöhen und die Anwohner zu Wort kommen zu lassen, regte Siegfried Stolz-Wagner von "Wir für St. Ingbert " einen Besichtigungstermin mit dem Ortsrat an.

Zu Beginn des Treffens erläuterte Bodo Marschall noch einmal die Grundidee der Beweidung: "Der Elstersteinpark war zu Krämers Zeiten als Parkanlage gestaltet, wovon nichts mehr zu sehen ist." Frühere, von Menschen angelegte Rabatten-Strukturen und ein ehemaliger Festplatz sind längst verbuscht. Sichtachsen und das Parkähnliche sollen in Grundzügen wieder erlebbar werden. Doch dafür muss das Buschwerk niedrig gehalten werden, was mit "Manpower", so Marschall, nicht finanzierbar ist. So sollen das in Zukunft Kricks Schafe und Ziegen erledigen.

Doch eins schien beim Vor-Ort-Termin klar: Das Projekt steht und fällt mit der Akzeptanz der Bürger , die sich auch engagiert zu Wort meldeten. Ein Ehepaar, dessen Terrasse unmittelbar an das unterste "Gehege" anschließt, klagt über Geruchsbelästigungen und das vermehrte "Auftauchen von Fliegen am Kaffeetisch", eine Spaziergängerin fühlt sich im untersten Bereich gar eingesperrt oder wie im Gefängnis. Außerdem wurde beanstandet, dass nun im Winter nicht mehr Schlitten gefahren werden könne oder die freie Zugänglichkeit der Wiese eingeschränkt sei. Nicht jeder teilte diese Meinung, doch suchte der Ortsrat mit Förster, Christian Lambert von der Stadtgärtnerei, Krick und den Anwohnern nach einer praktikablen Lösung.

Im konstruktiven Gespräch wurden viele Varianten besprochen und nach einer Stunde zeichnete sich eine Lösung ab. Im untersten Weidebereich wird der Zaun etwas versetzt, hinter die großen Bäume am Weg und etwas weiter von den Grundstücksgrenzen entfernt. Die Stadt biete als "Tor zur Biosphäre" viel grünes Potenzial, so Krick, das zeige das reizvolle Beweidungsprojekt, das im Übrigen immer bloß auf einem der vier "Felder" stattfindet, sodass die anderen Flächen über aushängbare Tore betreten werden können. Dabei könne man es nicht allen recht machen, so Lambert, doch man wolle versuchen, alle Seiten zu hören und mit einzubeziehen. Das schien vorerst gelungen, auch wenn sich die Anwohner an die Optik mit den Zäunen erst noch gewöhnen müssen.

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