WVD-Belegschaft will die Krise meistern

Rohrbach. Die Härte des Marktes hat die Westpfälzische Verlagsdruckerei (WVD Druck + Neue Medien GmbH) schon lange gespürt. Versteckt hat sich das St

Rohrbach. Die Härte des Marktes hat die Westpfälzische Verlagsdruckerei (WVD Druck + Neue Medien GmbH) schon lange gespürt. Versteckt hat sich das St. Ingberter Traditionsunternehmen aber nicht, sondern seinen Sitz 2007 aus der Rickertstraße nach Rohrbach in die Industriestraße verlegt, um dort mit mehr Platz, modernem Maschinenpark und erweitertem Angebot den Kampf um Kunden mit scharfer Klinge weiterzuführen.Dennoch hat die Druckerei jetzt Insolvenz angemeldet. Das geht aus einer Pressemitteilung der Kanzlei Abel & Kollegen hervor (die SZ berichtete kurz). Rechtsanwalt Matthias Bayer, Restrukturierungsexperte der Kanzlei, erläutert, die WVD habe den Schritt am vergangenen Dienstag vollzogen. Der Anwalt will als vorläufiger Insolvenzverwalter die Geschäfte weiterführen. Aufträge seien vorhanden, sodass die 30 Mitarbeiter der Druckerei zunächst unbeeinträchtigt weiterarbeiten könnten. Löhne und Gehälter seien über das Insolvenzgeld bis Ende September gesichert. Der Insolvenzverwalter spricht von einem "Liquiditätsengpass", der zu der aktuellen Situation geführt hat. Zunächst wolle er versuchen, mit den Hauptlieferanten Vereinbarungen über eine Weiterbelieferung zu schließen. Bayer äußert sich optimistisch. Er spricht von vielen langjährigen und treuen Kunden des Unternehmens, die bereits signalisiert hätten, ihre Aufträge nicht abzuziehen. Zudem zeige sich die Belegschaft sehr motiviert, die Krise zu meistern. Ziel sei eine Sanierung der WVD und der Erhalt "möglichst vieler Arbeitsplätze".

"WVD Druck + Neue Medien" ist ein Betrieb mit einer über 100 Jahre langen Geschichte. Die 30 Mitarbeiter sind vorwiegend in St. Ingbert beheimatet. Die Firma hat nach eigener Aussage mit dem Umzug nach Rohrbach "einschneidende Veränderungen" realisiert. In dieser Phase habe das Unternehmen die gesamte Produktion weiterentwickelt, aus dem Druckerei-Betrieb sei ein Mediendienstleister geworden, der nicht nur auf Papier, sondern auch mit Film, Foto und Internet Kundenwünsche realisiert. Ob die Westpfälzische Verlagsdruckerei diesen Weg weiter beschreiten kann, werden die kommenden Wochen zeigen. mbe

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