Wohin, wenn Mama Notdienst hat?

St. Ingbert. Menschen in Gesundheitsberufen haben es oft nicht einfach in Sachen Kinderbetreuung. Denn die Arbeitszeiten von Ärzten, Krankenschwestern, Pflegern oder Arzthelferinnen stehen oft im Gegensatz zu Bring- und Abholzeiten von Kindergärten und Kitas. In St. Ingbert soll sich das ändern. Eine Arbeitsgruppe des St

St. Ingbert. Menschen in Gesundheitsberufen haben es oft nicht einfach in Sachen Kinderbetreuung. Denn die Arbeitszeiten von Ärzten, Krankenschwestern, Pflegern oder Arzthelferinnen stehen oft im Gegensatz zu Bring- und Abholzeiten von Kindergärten und Kitas.

In St. Ingbert soll sich das ändern. Eine Arbeitsgruppe des St. Ingberter Hausärzteverbandes, der Kassenärztlichen Vereinigung des Saarlandes, der saarländischen Ärztekammer, des St. Ingberter Kreiskrankenhauses und des Medizinischen Versorgungszentrums Labor Saar GmbH will in der Stadt ein eigenes Kinderhaus für den Nachwuchs von Beschäftigten im Gesundheitsbereich einrichten. Ein nach eigener Auskunft deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt.

"Wir wollen so die Gesundheitsberufe wieder attraktiv machen", sagt Dr. Bernhard Leyking, in St. Ingbert niedergelassener Allgemeinmediziner und Mitinitiator des Projekts. Die Arbeitsgruppe rechnet nämlich mit einem großen Mangel an Arbeitskräften, einem Mangel an Hausärzten, Kranken- und Altenpflegern. "Wir wollen jungen Familien die Möglichkeit geben in einem Gesundheitsberuf tätig zu sein und trotzdem die Kinder betreut zu bekommen", sagt Leyking. Das Betreuungsangebot soll aus diesem Grund auf die Arbeitszeiten im Gesundheitsbereich, also auf Schichtarbeit, Nacht-, Not- und Wochenenddienste, zugeschnitten werden.

Sprich: Bring- und Abholzeiten sollen extrem flexibel sein. "Klinikpersonal soll auch um sechs Uhr morgens seine Kinder in Betreuung geben können", erklärt Leyking.

Auch in den Ferien und an Feiertagen soll es ein Betreuungsangebot geben. Angedacht ist auch eigenes Personal zu Tagespflegepersonen weiterzubilden.

Schon in diesem Jahr soll die Betreuungseinrichtung realisiert werden. Standort könnte das alte Chefarzthaus am St. Ingberter Kreiskrankenhaus werden.

Eine erste Bedarfsermittlung geht laut Leyking von zwischen 30 und 40 Betreuungsplätzen aus. Finanziert werden soll die Kinderbetreuung von den Teilnehmern der Arbeitsgruppe. Auch gibt es in Sachen Finanzierung erste Gespräche mit dem Saarpfalz-Kreis. "Wir wollen so die Gesundheitsberufe wieder attraktiv machen."

Dr. Bernhard Leyking,

Arzt in St. Ingbert

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