Wochenkolumne für St. Ingbert Blind Date mit 32 Karten
Das Leben erwacht, täglich wird’s besser. Impfung erledigt, es geht aufwärts. Dann treffe ich – oh heftige Vorfreude! - auch wieder meine St. Ingberter Skatfreunde. Ob wir uns noch kennen? Oder wird das so eine Art „Blind Date“?
Sie wissen schon, wie das geht. Da kommen bindungswillige Männer und Frauen zusammen, die sich bislang nicht getroffen haben und nichts oder nur sehr wenig übereinander wissen. Ein Stelldichein, bei dem man dann fragt: „Wie alt bischd dann Du? Was schaffschd Du dann? Wo wohnschd Du dann?“ Haschde Kinna? Bischde geschied?“ Nun ja, irgendwie habe ich die Gesichter meiner Mitspieler noch recht gut vor Augen. Wird schon werden.
Ich freue mich auch unbändig aufs Schwimmen. Und auf die berüchtigte Viererkette im Freibad. Sie lesen richtig, die gibt es nicht nur im Fußball, nein. Es handelt sich dabei um vier Damen – ohne Libero – die hartnäckig nebeneinander her schwimmen, sodass man rechts oder links an ihnen irgendwie vorbeikommen muss. Und das bei jeder Bahn, die man über 1000 Meter zieht.
Die Frauen hatten im Sommer vor der uns heimsuchenden Seuche riesigen Gesprächsbedarf. Das Lieblingsthema, das man beim Plantschen aufschnappt: „Was koche Ihr dann heit?“ Und dann geht’s los. Vom Gulasch über die Brootwurscht bis hin zum Schnitzel kriegt man jede Menge Anregungen für den heimischen Herd. Mahlzeit!
In meiner Kindheit hatten die Damen im Wasser so herrliche Bademützen an. Mit farbenfrohen Applikationen. Und manchmal auch mit einer Art Haltegurt unterm Kinn. Damit beim Sprung vom Ein-Meter-Brett der Gummi-Helm nicht wegflog. Eine freiwillige Maskerade sozusagen.
Apropos: Auch die hat sich hoffentlich bald erledigt – an Land. Obwohl doch manchmal sie recht nützlich war. Aus Gründen der Bequemlichkeit mit Hausbux und Schlappe tanken gehen und niemand weiß, wer da so schlunzig rumläuft. Das hat doch was…
