Wo Trost kaum noch möglich erscheint

Nohfelden. Wie sieht die tagtägliche Arbeit des Kinder-Hospizdienstes Saar aus, wenn es um dem Tod geweihten jungen Menschen geht? Darüber informiert die im Nohfelder Rathaus eröffnete Ausstellung "Es gibt noch viel zu leben!". 120 Besucher waren während der Vernissage am Freitagabend dabei

 Beate Leonhard-Kaul (links), Teamleiterin des Kinder-Hospizdienstes Saar, und Künstlerin Beate Drews haben die Ausstellung "Es gibt noch viel zu leben" konzipiert. Foto: Faber

Beate Leonhard-Kaul (links), Teamleiterin des Kinder-Hospizdienstes Saar, und Künstlerin Beate Drews haben die Ausstellung "Es gibt noch viel zu leben" konzipiert. Foto: Faber

Nohfelden. Wie sieht die tagtägliche Arbeit des Kinder-Hospizdienstes Saar aus, wenn es um dem Tod geweihten jungen Menschen geht? Darüber informiert die im Nohfelder Rathaus eröffnete Ausstellung "Es gibt noch viel zu leben!". 120 Besucher waren während der Vernissage am Freitagabend dabei.

Trauer und Freude

25 Bilder von Fotografen der Saarbrücker Zeitung und von Steffi Molter sollen dies veranschaulichen. Es sind Darstellungen, die Trauer, aber auch Freude vermitteln. Nachdenkliche Zitate ergänzen sie.

Zusätzlich steuerte die Baltersweiler Malerin Beate Drews 44 Bilder bei. Drews war selbst vor sieben Jahren in einer gesundheitlichen und psychischen Ausnahmesituation, als Ärzte bei ihr einen Hirntumor diagnostiziert hatten. Eine anschließende Operation rettete ihr das Leben. Mit ihren Acrylbildern unterstützt sie nun Kinderhospize in Deutschland. - "Nehmen füllt die Hände, geben füllt das Herz"- zu lesen neben dem Foto zum Thema Ehrenamt. Die stellvertretende Kinderhospizdienst-Teamchefin Beate Leonhard-Kaul erklärt: "Diese ehrenamtlich tätigen Menschen sind für unsere Arbeit von unschätzbaren Wert." - Weitere Fotos zeigen die Arbeit in den Familien. "Es besteht ein ganz enger Kontakt zu den Familien, ein richtiges Vertrauensverhältnis wird aufgebaut", schilderte Beate Leonhard-Kaul. - Ausgestellt ist auch das Foto eines verstorbenen Kindes und wie eine Familie ein Erinnerungsbäumchen im Hospizwald pflanzt. "So etwas spendet einer Familie Trost, weil sie sieht, dass wieder etwas wächst." - Zu sehen sind auch dankbare Menschen, die begleitet wurden. Dazu ein beigestelltes Zitat des deutschen Schriftstellers und Dramatikers August von Kotzebue: "Dankbare Menschen sind wie fruchtbare Felder, sie geben das Empfangene zehnfach zurück."

Mit der Eröffnungsveranstaltung am Freitag war die Walhauser Teamleiterin sehr zufrieden: "Es war eine Atmosphäre mit sehr viel Geborgenheit." Sie wünschte sich, dass die Ausstellung zur Wanderausstellung wird, von Rathaus zu Rathaus zieht.

Übrigens: Die Gemälde der aktuellen Ausstellung werden verkauft; deren Erlös kommt dem Kinder-Hospizdienst Saar zugute.

Kontakt: Beate Drews, Telefon (0 68 51) 86 79 33; Anne Freytag, Kulturamt der Nohfelder Gemeindeverwaltung, Telefon (0 68 52) 88 51 15.

"Ohne unsere Spenden- projekte ginge bei unserer Arbeit

gar nichts."

Beate Leonhard-Kaul, Teamleiterin

HIntergrund

Im Vordergrund der Arbeit des Kinder-Hospizdienstes Saar steht die Lebensbegleitung, Vier hauptamtliche- und rund 80 ehrenamtliche Mitarbeiter betreuen schwerstkranke Kinder und deren Familien im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz.

Aktuell: Derzeit ist der Kinder-Hospizdienst mit Hilfeleistungen in 132 Familien tätig.

Finanzielles: "Ohne unsere Spendenprojekte ginge bei unserer Arbeit gar nichts", sagt Kinderhospiz-Teamleiterin Beate Leonhard-Kaul. Die Helfern wohnt im Nohfelder Ortsteil Walhausen. frf

Auf einen Blick

Die Ausstellung "Es gibt noch viel zu leben!" in Zusammenarbeit mit dem Nohfelder Behindertenbeauftragten Herbert Meier und dem Kinder-Hospizdienst Saar, wurde im Rathaus unter anderem mit Ewald Knolls Kurzfilm eröffnet. Der Streifen informierte über die Arbeit des Kinder-Hospizdienstes Saar. Joelle Jung und Leander Kaul von der Musikschule Martina Lindel aus Walhausen begleiteten die Feier am E-Piano. Die Werke werden bis 13. Januar gezeigt.

 Hier ist in der Bildmitte ein begleitetes Kind zu sehen. Die Trauergruppe gesellt sich während eines Ausflugs zum Spielplatz zu dem Mädchen. Foto: Beate Leonhard-Kaul

Hier ist in der Bildmitte ein begleitetes Kind zu sehen. Die Trauergruppe gesellt sich während eines Ausflugs zum Spielplatz zu dem Mädchen. Foto: Beate Leonhard-Kaul

Öffnung: mon- bis donnerstags, acht bis 16 Uhr, jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat bis 18 Uhr; freitags, acht bis zwölf Uhr. frf

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