Wo Technik auf Feinkost trifft

St Ingbert · Die Ingobertusmesse ist für Geschäftsleute aus der Region ein wichtiger Termin. Am Wochenende fand die 37. Auflage statt. Die Saarbrücker Zeitung hat sich bei Ausstellern und Besuchern umgesehen.

 Torsten Lorscheider (links) informiert Paul Braun mit Enkelin Vera über Pellet-Heizung. Mit dabei Alexander Eich (Mitte) von H&G und Wirtschaftsförderer Thomas Debrand (rechts). Fotos: Jörg Jacobi

Torsten Lorscheider (links) informiert Paul Braun mit Enkelin Vera über Pellet-Heizung. Mit dabei Alexander Eich (Mitte) von H&G und Wirtschaftsförderer Thomas Debrand (rechts). Fotos: Jörg Jacobi

 Nico Ganster (H&G, links) und OB Hans Wagner im Autozelt.

Nico Ganster (H&G, links) und OB Hans Wagner im Autozelt.

Kurz vor 10 Uhr und dem Beginn der Messe am Freitag ist es noch recht frisch auf dem Außengelände rund um das Rathaus und die Stadthalle. Doch die Aussteller , die die letzten Handgriffe an ihren Ständen anlegen, haben ein breites Lächeln, so auch am Stand des St. Ingberter Weinhandels Swails. "Das Wetter ist richtig gut, und morgen am Feiertag kommen bestimmt sehr viele Besucher." "Der erste Tag der Messe ist immer der ruhigste. Freitags arbeiten noch die meisten", bestätigt der Wirtschaftsförderer der Stadt, Thomas Debrand. Doch manche Besucher sind gezielt deshalb heute früh schon da. "Sonst ist immer so viel los. Heute kann ich aber ganz entspannt über die Messe laufen", sagt Katharina Bertram aus St. Ingbert . Sie sucht nichts Bestimmtes, "aber vielleicht finde ich jetzt schon sogar Weihnachtsgeschenke - oder zumindest Ideen dafür". Eventuell macht sie dabei sogar ein Schnäppchen. "Es gibt ja Messerabatte", weiß sie vom vergangenen Jahr.

Auf dem Außengelände hinter dem Rathaus breitet sich jetzt die Sonne aus. Am Kabel-Deutschland-Stand lässt sich ein Paar aus Blieskastel zu seinem Telefonvertrag beraten. Und so langsam gegen 11 Uhr kommen die ersten Besucher, um bei den vielen Autos Probe zu sitzen. Noch mehr Autos gibt es im Zelt vor der Stadthalle. "Zu dieser Jahreszeit ist es hier die größte Autoschau der Region", erzählt Messe-Veranstalter Nico Ganster von Handel&Gewerbe (H&G). Rund 20 Fabrikate seien dabei. Beim Stand des St. Ingberter Autohauses Weiland gibt es gleich drei Marken. Zu Gast im Rahmen seines Messerundgangs ist gerade auch Oberbürgermeister Hans Wagner , der sich dafür interessiert, was die neueste Technik beim Autofahren alles möglich macht. "Ich finde das spannend, Technik ist einfach mein Ding", so der OB.

Man würde zwar meinen, dass der Stand von Wolfgang Moser, der Delikatessen aus Spanien und Italien verkauft, nicht wirklich ins Autozelt passt. Doch der St. Ingberter Unternehmer ist mit dem Platz zufrieden. "Autos brauchen Öl für den Motor, aber der Mensch braucht auch gutes Öl zum Kochen", scherzt er. Er stellt bereits zum sechsten Mal seine Produkte hier vor und hat bisher immer gute Erfahrungen. "Den Leuten ist es wichtig zu erfahren, wo die Öle und Essige herkommen, und wie sie hergestellt werden", sagt er. Für ihn kein Problem, jedes Jahr reist er zu den Herstellern nach Katalonien und Italien und könnte zu jedem Produkt seines Standes eine Geschichte erzählen.

Kurze Antworten statt langer Geschichten, das wollen hingegen fünf Mädchen am gemeinsamen Stand der Wirtschaftsförderung und der Stadt St. Ingbert . Die Schülerinnen von der Albertus-Magnus-Realschule haben heute Wandertag und machen eine Stadtrallye. Sie müssen knifflige Fragen über St. Ingbert beantworten: "Da haben wir uns gedacht, wir kommen zum Stand der Stadt - die müssen das ja wohl wissen". Und tatsächlich kann Martina Quirin von der Wirtschaftsförderung zwar nicht zu 100 Prozent sagen, welches das schmalste Haus in der Mittelstadt ist, sie gibt aber der Gruppe immerhin zwei heiße Tipps. Gegenüber an der "Trinkbar" der Stadtwerke überzeugen sich Peter Braun und seine Frau aus Oberwürzbach vom hiesigen Wasser. Sie sind heute mit ihrer zweijährige Enkelin Vera Hansen auf die Messe gekommen.

Kurz nach 13 Uhr tauchen die ersten hungrigen Gäste im Kuppelsaal des Rathauses auf und suchen leckere regionale Produkte für ihre Mittagspause auf dem dort stattfindenden Biosphärenmarkt. Für Veranstalterin Monika Conrad ergänzen sich der Markt und die Ingobertusmesse im Herzen der Stadt: "Das ist hier ein richtig gutes Beispiel für eine gelebte Land-Stadt-Beziehung."

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