Stifel in St, Ingbert Wird aus einer kaputten Treppe ein Premiumweg?

St. Ingbert · Die Treppe vom Stiefel zur Hütte war marode. Nun macht Saarforst den Weg wieder sicher.

 Das Geländer um das Naturdenkmal Stiefeler Felsen muss erneuert werden. Die Stadt hofft auf Fördermittel.

Das Geländer um das Naturdenkmal Stiefeler Felsen muss erneuert werden. Die Stadt hofft auf Fördermittel.

Foto: Cornelia Jung

„Der Stichweg muss erhalten werden“, hatte Ulli Meyer in einer Ortsratssitzung gefordert, als die Sperrung der Treppe zwischen Stiefel und Stiefeler Hütte diskutiert wurde. Seit Herbst war der Durchgang dort nicht mehr möglich und der Bereich mit weiß-roten Flatterbändern gesichert – aus Sicherheitsgründen. Nicht nur der St. Ingberter Ortsvorsteher nutzte die Stufen auf seinen Wandertouren, sondern auch viele St. Ingberter, die der Hütte an den klassischen „Wandertagen“ ihren Besuch abstatten.

Dieses „Original“ sei ein Hauptweg und wichtig, um an Hütte und das Naturdenkmal Großer Stiefel zu kommen. Uwe Tobä von Saarforst, der nach eigener Aussage für alles im Wald außer Jagd und Holz zuständig ist, erläuterte die Maßnahme auch im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Biosphäre. An seiner Seite Förster Michael Weber, zu dessen Revier das Wanderziel Stiefel gehört.

Doch nicht nur das, sondern insgesamt 200 Kilometer Wander- und Radwege, wo immer etwas zu tun ist. Besonders nach extremen Wetterlagen der letzten Zeit, „die den Wald auch getroffen haben“, so Tobä. So wie die Treppe, deren Stufen ausgewaschen waren, zudem noch unterschiedliche Höhen und Tiefen hatten, aus der Metallteile herausragten und deren Holz vor sich hin faulte. Da die Stadt Haftungsprobleme fürchtete und den Erbauer der Treppe nicht ausfindig machen konnte, reagierte sie und sicherte die Stelle ab.

Nun steht nach einem Treffen von Stadt, Forst und Kreis der Saarforst als Grundstückeigentümer fest. Bis März habe man wegen der Nässe allerdings keine Erdarbeiten machen können, wie Tobä ausführte, doch nun ist die Stiefeltreppe entfernt. Man will den ursprünglichen Ausgangszustand wieder herstellen. Der Tüv hat den oberen Treppenabschnitt und auch das Geländer um den Stiefel überprüft. Noch liegen keine Ergebnisse vor, so eine Verwaltungsmitarbeiterin, aber man wisse bereits jetzt, dass es eine neue Absperrung geben wird. Kosten: rund 60 000 Euro.

„Für das Geländer gibt es kein Budget“, so Iris Stodden, „das würde Geld für Dienstleistungen des gesamten Saarlandes auffressen.“ Gut, dass wenigsten für den Weg keine Kosten auf die Stadt zukommen. Sind alle Fakten vom Tüv bekannt, wird der Ausschuss erneut beraten und die weitere Vorgehensweise festlegen.

Aus der „Not“, dass der Forst bei der Treppe seiner Verkehrssicherungspflicht nachkommen muss, will man bei der Stadt eine Tugend machen. Aus der nicht mehr zeitgemäßen Treppenanlage wird ein kurvenreicher, naturnaher Waldpfad, gegebenenfalls durch den Einsatz von Naturstein, der sich um den Titel „Premiumweg“ bewirbt. Investiv habe man, auch für das Geländer, für 2019 vorgeplant. Hier hoffe man auch auf Fördermittel, die derzeit eruiert werden.

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