Wildschweinplage: Hilft eine Anti-Baby-Pille?

Rentrisch · Im Blick auf ihre Probleme mit Wildschweinen in ihrem Grundstücken können den Rentrischern derzeit auch Experten nur wenig Hoffnung machen. Auf keinen Fall dürfen die Tiere und ihr Nachwuchs geschossen werden.

"Sie sehen: Wir sind am Ball", sagte Dieter Schörkl beruhigend zu den Bürgern, die zur jüngsten Sitzung des Rentrischer Ortsrates am Mittwochabend erschienen waren. Sichtlich unangenehm war es dem Ortsvorsteher des St. Ingberter Stadtteiles trotzdem, dass er keine neuen Fortschritte in Sachen Wildschweinplage überbringen konnte. Zu dem Thema hatte es im Vorfeld eine Begehung mit dem zuständigen Förster gegeben. Dabei wies dieser darauf hin, dass man die Tiere nicht schießen dürfe, da es sich um ein Wohngebiet handele. Da die Bachen auch gerade Frischlinge zur Welt gebracht haben, dürfe man die Wildschweine nach geltendem Forstrecht erst recht nicht töten. Für eine Ausnahme müsse man eine Genehmigung bei der Oberforstbehörde einreichen.

Eine angedachte Lösung dadurch, dass man eine Futterstelle aufbaue, würde eher noch mehr Tiere anlocken, sei die Meinung des Försters gewesen. Die Situation werde dadurch noch erschwert, dass der zuständige Mitarbeiter der Stadtwerke, denen ein Teil des betreffenden Geländes gehört, noch immer krank sei. "Zurzeit kann nicht viel getan werden", bedauerte der Ortsvorsteher. Die Anwohner hatten sich bereits mehrfach beschwert, da Wildschweine auf offener Straße herumlaufen und bereits einige Gärten verwüstet haben.

Immerhin hatte sich mit Gerd Lang von der Abteilung Umwelt und Biosphäre ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung eingefunden. Doch auch er konnte nicht viel Neues berichten. Es sei noch ein weiterer Ortstermin mit Sachverständigen des Landesamtes für Umweltschutz vonnöten. Da sich Wildschweine gerne in dichtem Bewuchs aufhalten, könne man eventuell mit Rückschnitt etwas erreichen.

Noch im Versuchsstadium

Für etwas Heiterkeit trotz des ernsten Themas sorgte die Recherche von Ratsmitglied Corinna Speck. Die Sozialdemokratin hatte sich mit der "Anti-Baby-Pille" für Wild- und Zootiere beschäftigt. An dieser werde zurzeit tatsächlich gearbeitet, doch noch sei sie im Versuchsstadium. Nötig sei diese auch in anderen Städten, weil sich Tiere wie Wildschweine oder Füchse immer weiter an Siedlungen herantrauen. Immerhin sei es ein schwacher Trost, dass man mit dem Problem nicht alleine dastehe.

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