Albert-Weisgerber-Schule Schüler warten jetzt auf summende Gäste

Von Cornelia Jung · Schüler einer Arbeitsgemeinschaft der Albert-Weisgerber-Schule bauten mit Unterstützung des Nabu eine Wildbienen-Nisthilfe.

 Lehrerin Sarah Bolies (links hinten) ist Leiterin der Technik- und Umwelt AG, die mit Helmut Graf vom Nabu (hinten rechts) eine Wildbienen-Nisthilfe an der Albert-Weisgerber-Schule baute. Die wurde in dieser Woche eingeweiht.

Lehrerin Sarah Bolies (links hinten) ist Leiterin der Technik- und Umwelt AG, die mit Helmut Graf vom Nabu (hinten rechts) eine Wildbienen-Nisthilfe an der Albert-Weisgerber-Schule baute. Die wurde in dieser Woche eingeweiht.

Foto: Cornelia Jung

Hinter der Albert-Weisgerber-Schule wurde am Dienstag ein Hotel für ganz besondere Gäste eröffnet. Klein sind sie und fleißig, aber noch wurden sie nicht gesichtet, denn ihre künftige Unterkunft ist nagelneu. Bei den erwarteten Besuchern handelt es sich um Insekten, beim Haus um ein Wildbienen-Hotel. Und das fertigten die Schüler der Technik- und Umwelt AG mit Helmut Graf vom Nabu St. Ingbert. Möglich wurde das durch eine Spendenaktion der am Biosphärenmarkt teilnehmenden Standbetreiber im vergangenen Jahr.

2018 feierte der Markt, der zweimal im Jahr stattfindet, seinen 10. Geburtstag und anlässlich dieses Geburtstages wurden 673 Euro gesammelt. Von dem Geld konnten zwei Wildbienen-Nisthilfen finanziert werden, eine für die Kita St. Konrad, die zweite an der Albert-Weisgerber-Schule. Damit möchte sich die Stadt gerade bei den Schülern für ihr Engagement im vergangenen Jahr bedanken, das im Zeichen der Nachhaltigkeit stand. Damals hatten 60 Kinder der 4. Klassen zusammen mit Eltern, Lehrern der Nabu-Ortsgruppe St. Ingbert und Vertretern der Obst- und Gartenbauvereine Rohrbach und Hassel auf der stadteigenen Streuobstwiese im Rohrbachtal zahlreiche Obstbäume gepflanzt. Nun wurden die Teilnehmer der Technik- und Umwelt AG aktiv, denn die Nisthilfe musste erst gebaut werden.

„Dabei waren sie super engagiert. Das Wissen über die Wildbienen, das Helmut Graf ihnen vermittelt hat, haben sie regelrecht aufgesaugt. Die Kinder haben sich alles über die Insekten gemerkt. Und sie schützen das Haus auch und erklären es anderen Kindern. Das Interesse daran ist riesengroß“, erzählt Sarah Bolies, die Leiterin der Schul-AG. Noch kann das Hotel nur in seinem rechten Teil bewohnt werden, in dem Dosen mit hohlen Stengeln des Japanischen Riesenknöterichs und einige gelöcherte Holzstücke liegen. Die linke Hälfte ist vorerst leer, aber dort sollen später große Stammstücke ihren Platz finden. Dieses Baumaterial will Nabu-Mitglied Graf aber erst dann im Wald zurecht sägen, wenn die Brut – und Setzzeit der Vögel und Säugetiere Ende Juni vorbei ist. Nach den Ferien wird dann das Projekt Wildbienen-Hote“ fortgeführt, indem die Kinder Löcher in Hartholzstücke bohren, in die später die Große Holzbiene und ihre geflügelten Kollegen einziehen sollen. Ein Erfolg für die Schüler und Helmut Graf wäre es auch, wenn sich die Gehörnte Mauerbiene ansiedelt, eine der häufigsten Wildbienen. Denn sie ist schon bei niedrigen Temperaturen von vier bis fünf Grad aktiv. „Sie ist sehr gut für unsere Region, weil wir hier schon im März und April die Obstblüte haben, und diese Art somit extrem wichtig für die Bestäubung ist“, erklärt Graf.

Oberbürgermeister Hans Wagner war begeistert von der praktischen Arbeit der Schüler. „Hat man mit euch im Unterricht schon mal durchgenommen, welche wichtige Funktion Bienen haben?“, fragte er in die Runde. Das hatten sie und aus diesem Wissen heraus entstand nicht nur die neue große Nisthilfe, sondern auch eine kleinere, die im Schulgarten ihren Platz fand. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatten als Dank Gummibärchen aus Honig dabei und die Kinder erfreuten die Gäste mit Liedern.

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