Stadtentwicklung Wie sieht St. Ingberts Zukunft aus?
St. Ingbert · Wie sich eine Stadt entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. In erster Linie von der Entwicklung der Bevölkerung. Wie viele Menschen werden in den kommenden Jahren Wohnraum brauchen, wo werden sie arbeiten? Verfügt die Stadt über Flächen, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen und Einwohner zu gewinnen? Welche Flächen eignen sich hierzu? Grundsatzfragen, von denen die Zukunft der Stadt abhängt. Ein Grundlagenpapier soll bei Entscheidungen helfen. Verfasst wurde es von den Forschungs- und Planungsbüros isoplan aus Saarbrücken und MESS aus Kaiserslautern.
Breit gefächerte Lebensmodelle wirken sich auf die Stadtgestaltung aus. Einerseits das traditionelle Einfamilienhaus. Andererseits werden (seniorengerechte) Eigentumswohnungen gesucht, es entwickeln sich Mehrgenerationenhäuser oder Baugenossenschaften. Es herrscht eine differenzierte Nachfrage nach Wohnraum. Die Forscher prognostizieren, dass 2035 bis zu 6000 Menschen weniger in St. Ingbert leben als heute. Dem muss sich die Stadt anpassen. Bereits heute gibt es knapp 800 Wohnungsleerstände – und andererseits enorme Nachfrage nach Bauland. Die Studie geht von einem Wohnbauflächenbedarf von rund 18 Hektar bis 2030 aus. Dem stehen bebaubare Flächen in der Größe von 85 Hektar gegenüber. Viel mehr also.Die Gutachter schlagen vor, sensibel mit diesem Flächenpotenzial umzugehen und zu versuchen, die Baulücken und brachliegende Innenentwicklungsflächen zu nutzen.
Klares Ziel ist „Innen- vor Außenentwicklung“ – die Zeit großer Baugebiete am Ortsrand ist vorbei. Innerstädtische Brachflächen wie etwa das WVD-Gelände zu bebauen mache Sinn. Die Experten von isoplan und MESS werden das Stadtentwicklungskonzept öffentlich vorstellen. Alle interessierten Bürger sind eingeladen. Wenngleich die Veranstaltung keine baurechtliche Auswirkungen haben wird, werden die Weichenstellungen der Stadtentwicklung für die nächsten Jahrzehnte beleuchtet.
Die Veranstaltung findet am Montag, 23. April, 17 Uhr, im großen Sitzungssaal des Rathauses statt.
