Wie man einen Krieg begründen kann

St. Ingbert. Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt heute um 19 Uhr, am Samstag um 17 Uhr, sowie am Sonntag und Montag jeweils um 20 Uhr den Film "Fair Game" (USA 2010) von Doug Liman mit Naomi Watts, Sean Penn, Sam Shepard, Bruce McGill, David Andrews, Michael Kelly, Noah Emmerich, Brooke Smith, Geoffrey Cantor, Philipp Karner, Kristoffer Ryan Winters (FSK: ab 12 - Länge: 106 min

 Undercover-Agentin Valerie (Naomi Watts) wird in "Fair Game" enttarnt. Foto: SZ/verleih

Undercover-Agentin Valerie (Naomi Watts) wird in "Fair Game" enttarnt. Foto: SZ/verleih

St. Ingbert. Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt heute um 19 Uhr, am Samstag um 17 Uhr, sowie am Sonntag und Montag jeweils um 20 Uhr den Film "Fair Game" (USA 2010) von Doug Liman mit Naomi Watts, Sean Penn, Sam Shepard, Bruce McGill, David Andrews, Michael Kelly, Noah Emmerich, Brooke Smith, Geoffrey Cantor, Philipp Karner, Kristoffer Ryan Winters (FSK: ab 12 - Länge: 106 min.). Vorlage für den Film lieferte die wahre Geschichte des US-Journalisten Joseph Wilson und seiner Frau Valerie Plame, deren Identität als CIA-Agentin unter mysteriösen Umständen aufgedeckt wurde, nachdem ihr Mann in einem Artikel die Existenz von Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen widerlegt hatte - den USA drohte eine der größten Blamagen ihrer Geschichte. Der Titel ist zweideutig: Fair Game wird übersetzt mit "ein faires Spiel", bedeutet aber auch "jagdbares Wild". Und damit ist die Story fast schon komplett beschrieben: Ein gut situiertes Ehepaar, gespielt von Naomi Watts und Sean Penn, in den USA am Vorabend des Irakkrieges. Die beiden haben zwei Kinder und leben in Washington ein schönes Leben in einem schönen Haus. Sie arbeitet für die CIA und ist unter anderem dafür zuständig, dafür zu sorgen, dass der Irak keine Atomwaffen in die Hände kriegt. Er war als Botschafter in diversen afrikanischen Ländern und bekommt einen neuen Auftrag: Angeblich hat der Irak versucht, Uran aus dem Niger zu beziehen. Wilson soll hinreisen und herausfinden, was daran stimmt. Er kehrt zurück und berichtet, dass es nicht danach aussieht. Doch die Regierung behauptet weiterhin öffentlich, Saddam Hussein würde an Massenvernichtungswaffen basteln, und eine der Hauptzutaten sei Uran aus dem Niger. Im März 2003 dann der Einmarsch im Irak, woraufhin Wilson im Sommer 2003 in der New York Times einen Artikel schreibt: "Was ich in Afrika nicht fand". Der Artikel schlägt in der Öffentlichkeit große Wellen, und acht Tage später erscheint in der Washington Post eine Kolumne, in der suggeriert wird, Wilsons Entsendung nach Niger sei nur durch Vetternwirtschaft zu Stande gekommen, seine Frau sei nämlich CIA-Agentin. Damit ist Valerie Plame enttarnt und ihre Agententätigkeit de facto beendet. Außerdem beginnt eine öffentliche Hetzjagd auf die beiden, die irgendwann auch die Ehe in Mitleidenschaft zieht. Doch zugleich beginnt jemand zu fragen: War das rechtens? Oder steht eine Strafe darauf, Regierungsgeheimnisse zu verraten? Eine aktuelle Diskussion.Die Kinowerkstatt zeigt zudem heute um 21.45 Uhr, am Sonntag um 18 Uhr und am Dienstag um 20 Uhr "Der Weiße mit dem Schwarzbrot" (Deutschland 2006) von Jonas Grosch mit Christof Wackernagel, Madou Coulibaly (Musik). Wenn ein Deutscher nach Mali auswandert, um dort eine Schwarzbrotbäckerei zu eröffnen, kann das eigentlich nur schief gehen. Wenn dieser Deutsche Christof Wackernagel heißt und Schauspieler sowie ehemaliges RAF-Mitglied ist, wird es richtig spannend. Newcomer Jonas Grosch porträtiert in seinem ersten abendfüllenden Dokumentarfilm einen exzentrischen und begeisterungsfähigen Menschen, der mit Leidenschaft für die Verwirklichung seiner Ideen kämpft und dessen Energie sowohl seine Mitmenschen in Mali als auch den Kinobesucher infiziert. Der Film "Up in the Air" (USA 2009) von Jason Reitman mit George Clooney, Vera Farmiga, Anna Kendrick, Jason Bateman, Danny McBride, Melanie Lynskey, Amy Morton, Sam Elliott (Prädikat: besonders wertvoll - FSK: ohne Altersbeschränkung - Länge: 110 min.) läuft noch einmal am Montag um 18 Uhr. George Clooney spielt als Ryan Bingham einen Mann, der ununterbrochen unterwegs ist zu Firmen irgendwo in den USA, um die unliebsame Aufgabe zu übernehmen, Mitarbeiter möglichst schmerzfrei über ihre Entlassung zu informieren und an die frische Luft zu setzen.

"Morgen Findus wird's was geben" (Schweden/ Deutschland/ Dänemark, 2005) läuft für die kleinsten Kinobesucher am Sonntag um 16 Uhr. Es ist Weihnachtszeit. Eines Tages hört Findus, wie Kinder über den Weihnachtsmann sprechen. Da Findus noch nie vom Weihnachtsmann gehört hat, eilt er nach Hause, um Pettersson über den Weihnachtsmann auszufragen. Dieser erzählt Findus, dass der Weihnachtsmann am Heiligabend zu Besuch kommt und Geschenke bringt. Doch es ist keinesfalls sicher, dass er immer bei jedem Menschen vorbeischaut. red

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