Wie kann Schule Spaß machen?
Saarpfalz-Kreis · Der Saarpfalz-Kreis und der polnische Partnerkreis Przemysl haben ein gemeinsames Schul-Projekt durchgeführt. Auf deutscher Seite waren das Mannlich-Gymnasium, die Willi-Graf-Schule, das Landesinstitut für Pädagogik und Medien und das Ökologische Schullandheim Spohns Haus mit von der Partie.
Wenn sich in Europa zwei Gegenden näher kommen, stellen sie ziemlich bald fest, dass sie die selben Probleme haben: demografischer Wandel, viele ältere Menschen, aber zu wenig Kinder, die in ländlichen Regionen noch die Schulen füllen. So geht es nicht nur dem Saarpfalz-Kreis , sondern auch dem Partnerkreis Przemysl in Polen , mit dem eine Partnerschaft besteht.
Zwischen den Jahren 2012 und 2014 führte der Saarpfalz-Kreis zusammen mit Przemysl ein Projekt mit dem komplizierten Titel "Deutsch-Polnische Zusammenarbeit zur Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit des Schulstandortes" durch. Die zweijährige Maßnahme wurde von der Europäischen Union über das Programm für lebenslanges Lernen gefördert, das Chancen für die europäische Zusammenarbeit im Schulbereich auf der Ebene von Regionen bietet.
Die Zusammenarbeit des Saarpfalz-Kreises mit dem polnischen Landkreis Przemysl hat schon Tradition. Nach der erfolgreichen Durchführung des Comenius-Regio-Projektes "Schlüsselkompetenzen für den Beruf" in den Jahren 2009 bis 2011 beschlossen die Kooperationspartner, ihre gemeinsame Arbeit zu vertiefen.
Im Jahr 2014 beeindruckte den Landrat aus Polen das "Polnisch-Saarländische Freundschaftsfest", das neben den Austauschen im Rahmen des Comenius-Regio-Projektes im Saarpfalz-Kreis veranstaltet wurde. Nun ist das zweite Projekt im schulischen Bereich abgeschlossen. Zum wiederholten Mal waren die lokalen Partner neben dem Saarpfalz-Kreis auf deutscher Seite das Christian-von-Mannlich-Gymnasium, die Willi-Graf-Schule, das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) und das Ökologische Schullandheim Spohns Haus. Die entsprechenden polnischen Kooperationspartner waren der Landkreis Przemysl, zwei dortige weiterführende Schulen sowie das polnische Lehrerfortbildungsinstitut.
Während beim ersten Comenius-Regio-Projekt Maßnahmen gegen das Scheitern in der Schule, Methoden zur Steigerung der Lernerfolge und ein Vergleich der Bildungssysteme im Mittelpunkt standen, ging es beim aktuellen Projekt um die die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Schulen.
Die Projektaktivitäten und acht persönliche Begegnungen der Lehrer und Schulleitungen mündeten in die Erarbeitung einer Strategie zur Steigerung der Attraktivität von deutschen und polnischen weiterführenden Schulen, die am Projekt teilnahmen. Der Weg zu den Ergebnissen war lang und arbeitsintensiv. Nach umfangreichen Befragungen der Lehrer , Schüler und deren Eltern in den Projektschulen wurden Schülerwettbewerbe ausgelobt, in denen die Schüler Imagefilme und Werbeplakate für ihre Schulen anfertigten. In gegenseitigen Studienbesuchen und internationalen Konferenzen verglichen, diskutierten und vertieften die Partner ihre Erkenntnisse. Die Organisation des Projektes übernahmen die Verwaltungen der beiden Kreise. Die Förderung der Attraktivität des Schulstandortes sei ein wichtiges Thema zur Erhaltung der weiterführenden Schulen - sowohl im Landkreis Przemysl als auch im Saarpfalz-Kreis angesichts des Bevölkerungsrückgangs und der stetig abnehmenden Zahl der Schüler , informiert Udo Steigner, Pressesprecher des Kreises. Ihre Arbeit haben die Kooperationspartner in der zweisprachigen Zeitschrift "Lehrer und Schule" beschrieben, die 2014 herausgegeben wurde.
Weitere Informationen zum Comenius-Regio-Projekt und zur Partnerschaft mit dem polnischen Partnerkreis Przemysl: gibt es bei Violetta Frys, Saarpfalz-Kreis , (Europaangelegenheiten und -Partnerschaften) Telefon (0 68 41) 1 0 4-82 73 oder E-Mail: violetta.frys@saarpfalz-kreis.de
Zum Thema:
Auf einen BlickMit "Comenius" wird das europäische Programm für die schulische Bildung im Zuge des Programms für lebenslanges Lernen der EU bezeichnet. Die seit 2009 durchgeführte Aktion der Regio-Partnerschaften hatte die Förderung der europäischen Zusammenarbeit im Schulbereich auf der Ebene von Regionen und Gemeinden zum Ziel. Diese Förderung wird noch bis 2020 unter dem Namen Erasmus plus weitergeführt. Es vervollständigt die bisherigen EU-Programme "Erasmus" für Studentenaustausch , "Comenius" für Schulbildung, "Leonardo da Vinci" für Berufsbildung und "Grundtvig" für Erwachsenenbildung. red
