Wie das Kaninchen vor der Schlange

St. Ingbert. "In der ersten Halbzeit haben wir uns verhalten wie das Kaninchen vor der Schlange. Da war kein Wille, keine Leidenschaft, und wir waren einfach nicht giftig genug." Mirko Schwarz, Trainer der Handballer der SGH St. Ingbert, war am Samstagabend nach der Schluss-Sirene merklich angefressen

 Gegen die Nordsaar-Abwehr gab es für die SGH vor allem in den ersten 20 Minuten bis zum 4:14 so gut wie kein Durchkommen. Das merkt hier auch St. Ingberts Marc Hoffmann. Foto: Strobel

Gegen die Nordsaar-Abwehr gab es für die SGH vor allem in den ersten 20 Minuten bis zum 4:14 so gut wie kein Durchkommen. Das merkt hier auch St. Ingberts Marc Hoffmann. Foto: Strobel

St. Ingbert. "In der ersten Halbzeit haben wir uns verhalten wie das Kaninchen vor der Schlange. Da war kein Wille, keine Leidenschaft, und wir waren einfach nicht giftig genug." Mirko Schwarz, Trainer der Handballer der SGH St. Ingbert, war am Samstagabend nach der Schluss-Sirene merklich angefressen. Mit 27:36 hatte sein Team das Saarlandliga-Spiel gegen den Tabellenzweiten, HSG Nordsaar, verloren.Dabei hatte sich die SGH viel vorgenommen. Mit Selbstvertrauen und Aggressivität wollte man dem Favoriten den Schneid abkaufen und zu Hause weiter ungeschlagen bleiben. Doch vor 300 Zuschauern in der Ingobertushalle konnte die SGH zunächst kaum etwas davon umsetzen. Von der ersten Minute an wirkte die Mannschaft fahrig und nervös. Überhastet abgeschlossene Angriffe und technische Fehler luden die agilen Nordsaarländer immer wieder zu ihren gefürchteten Gegenstößen ein, vor denen Schwarz noch vor der Partie gewarnt hatte.

Magere drei Tore gelangen dem Tabellenfünften in der ersten Viertelstunde, 14:4 für Nordsaar stand es nach 20 Minuten. Eine Auszeit verlieh der SGH zwar etwas mehr Sicherheit, an dem Zehn-Tore-Rückstand änderte sich aber bis zur Pause nichts mehr (10:20).

"Wir haben die erste Hälfte komplett verschlafen", meinte auch SGH-Kapitän Christian Schauer, "die konnten mit uns machen, was sie wollten. Wir waren nicht aggressiv genug am Mann, sind bei Gegenstößen nicht schnell genug zurückgekommen und waren immer einen Schritt langsamer als der Gegner. Der Trainer hat uns deshalb in der Pause auch ganz gewaltig den Kopf gewaschen."

Und tatsächlich kamen die St. Ingberter besser in den zweiten Spielabschnitt. Die Mannschaft wirkte auf einmal konzentrierter und zwang den Gegner im Verbund zu Fehlern. Deckungslücken bei den Gästen wurden schneller gefunden und konsequenter ausgenutzt: Drei schnelle Tore von Philipp Michel in dieser Phase ließen die SGH-Fans sogar kurzzeitig von einer Aufholjagd träumen.

"In der zweiten Halbzeit haben wir uns zusammengerissen, gekämpft und endlich aggressiver gespielt", analysierte Schauer, "da haben wir dann auch die gegnerischen Angriffe besser unterbunden". Die Wende gegen einen ausgebufften Gegner gelang aber nicht mehr.

"Zehn Tore waren gegen diesen Gegner einfach nicht mehr wettzumachen. Die stehen schließlich völlig zurecht da oben in der Tabelle", urteilte Mirko Schwarz und richtete den Blick wieder nach vorne: "Für uns gilt es jetzt, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern konzentriert weiterzuarbeiten und uns die verlorenen Punkte nächste Woche in Diefflen zurückzuholen."

SGH-Tore: Philipp Michel (6), Stephan Wendling (5), Michael Bauer (4), Dirk Blaumeiser (3), Thorsten Blaumeiser, Thijs van Donkersgoed, Christian Schauer, Sebastian Diener (alle 2), Florian Wendel (1).

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