Wichtige Hilfe für die Erstklässler

Saarpfalz-Kreis. In der ersten Klasse gibt's noch keine Noten. Und doch ist das Leben für Eltern und Kinder nach dem ersten Schultag anders geworden, denn "Kinder spüren, wenn Eltern plötzlich Stress verbreiten oder auf das Thema Schule anders reagieren als zuvor in der Kindergartenzeit", erklärt Elisabeth Ehrhardt, Psychologin am Caritas-Zentrum Saarpfalz in St. Ingbert

Saarpfalz-Kreis. In der ersten Klasse gibt's noch keine Noten. Und doch ist das Leben für Eltern und Kinder nach dem ersten Schultag anders geworden, denn "Kinder spüren, wenn Eltern plötzlich Stress verbreiten oder auf das Thema Schule anders reagieren als zuvor in der Kindergartenzeit", erklärt Elisabeth Ehrhardt, Psychologin am Caritas-Zentrum Saarpfalz in St. Ingbert. Sie hält am 18. September einen Vortrag darüber, wie Kinder gut ins Schülerleben starten, was die Eltern beachten müssen und wie sie helfen können.Es gibt zwei Extreme, mit denen Eltern den Kindern die Lust an der Schule vergällen können: Zu starke Kontrolle oder gar kein Interesse. "Eltern müssen das gesunde Mittelmaß finden, sie können das Kind anleiten, aber nicht die Hausaufgaben selbst übernehmen oder gar in den Heften der Kinder herumradieren." Fehlverhalten der Eltern sei oftmals auch in der eigenen Biografie begründet, sagt Elisabeth Ehrhardt, "denn wenn das Kind in die Schule geht, kommt bei den Eltern auch die Erinnerung an die eigene Schulzeit hoch. Das Kind merkt auch ohne Worte, wenn die Mutter mit Ablehnung reagiert."

Ein Spaltpilz fürs Familienleben sind auch die Hausaufgaben, so gebe es nicht selten Kampf, Geschrei und Tränen darum, sagt die Psychologin Elke Desgranges, die Anfang Oktober in Blieskastel über das Thema Hausaufgaben einen Vortrag anbietet. "Kinder trödeln, schieben die Aufgaben vor sich her oder verschweigen Hausaufgaben." Was tun?

Geduldige Anleitung, Interesse, ein Arbeitsumfeld, das das Kind nicht ablenkt, "das kann auch der Küchentisch sein" - es gibt viele Ansätze, den Kampf um die Hausaufgaben zu entschärfen.

Die ersten Monate in der Schule seien, ganz abgesehen von den schulischen Leistungen, für ein Kind mit viel Umstellung verbunden. Vor allem gehe es darum, seinen Platz in der Gruppe zu finden, sich selbst einzuschätzen, neue Freunde zu finden. Wer spielt mit mir in der Pause? Mögen die anderen Kinder mich? Verstehe ich alles? Fragen über Fragen.

Kinder reden in vielen Fällen nicht gerne über ihre Misserfolge, "da müssen die Eltern schon genau hinhören. Man kann nicht erwarten, dass ein Kind auf die Aufforderung: ,Jetzt erzähl mal was' alles heraussprudelt. Dafür braucht man eine ruhige Minute", sagt Elisabeth Ehrhardt.

Anzeichen, dass in der Schule Probleme vorliegen könnten, seien oft Müdigkeit, Unlust, undefinierbares "Bauchweh" auf dem Weg in die Klasse. Eltern sollten im Interesse der Kinder stets den Mittelweg suchen, "nicht jeder Pinselstrich ist ein Picasso, aber man kann das Kind trotzdem für ein schönes Bild loben", sagt Elke Desgranges, "die Anstrengung soll von den Eltern honoriert werden. Nicht nur die Note, auch der Weg dorthin ist wichtig."

Vortrag "Bedingungen für den Schulerfolg bei der Einschulung" , 18. September, 17.30 Uhr, Homburg, Awo-Kindertagesstätte Du Bonheur, Schongauerstraße. Referentin ist Elisabeth Ehrhartdt. Der Eintritt ist frei.

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