"Wer Kontakt zu ihr sucht, findet immer die Polizei"

Blieskastel. Obwohl es am Wochenende in Blieskastel brannte und die Polizei angefordert war, kam kein Streifenwagen an die Einsatzstelle (die SZ berichtete). Die Dienststelle in Blieskastel war nachts geschlossen, kein Streifenwagen verfügbar. Das räumt die Polizei auch offen ein.Dennoch sieht sie Erklärungsbedarf und lud die SZ zu einem Gespräch. Blieskastels Polizeiinspektionsleiter Klaus Port: "Wir haben uns natürlich um den Notruf gekümmert. Unser Kommando war aber bei einem dringenden Einsatz in Homburg gebunden und nach Rückmeldung der Feuerwehr wussten wir, dass die Lage in Blieskastel kein sofortiges Einschreiten der Polizei erfordert. Also haben wir anderen Einsätzen den Vorrang gegeben", erklärt er. Es sei richtig, dass dann kein Fahrzeug zum Feuerwehreinsatz gekommen sei. Wären dort aber Menschen in Gefahr gewesen, hätte man mindestens ein Fahrzeug einer Nachbarinspektion losgeschickt, was aber nicht erforderlich war. Dass die Blieskasteler Polizeidienststelle in der Brandnacht geschlossen war, sei richtig, aber nicht Ursache für die Unpässlichkeit. "Wir haben eher mehr Streifenwagen zur Verfügung als früher, weil wir inspektionsüberfgreifend planen", erklärt er. Wenn in Blieskastel geschlossen sei, regele ein verbindlicher Plan, wer für diesen Bereich zuständig sei, und die Bereitschaftspolizei unterstütze zusätzlich. Die Anzahl der Streifenfahrzeuge im Revierbereich sei nicht eingeschränkt. Bei hoher Belastung seien die Fahrzeuge aber irgendwann ausgebucht, wie es zum Zeitpunkt des Brandes der Fall gewesen sei. Dann entscheide die Führungs- und Lagezentrale nach Wichtigkeit. Das sei aber früher auch schon so gewesen, und auch vor den "Schließtagen" (siehe "Auf einen Blick") habe es Situationen des Ausgebucht-Seins gegeben. Jetzt werde das kritischer beobachtet, weiß Port. Seine Inspektion sei im Durchschnitt fünf Nächte im Monat zu. Es können aber auch mal zehn Tage sein, oder keine. Das werde in Fünfwochen-Intervallen zentral geplant und nicht vorher veröffentlicht. Es sei auch bewusst unregelmäßig. "Wir wollen nicht berechenbar werden", sagt Port. Das Telefon werde dann nach Homburg umgeschaltet, an der geschlossenen Dienststelle sei eine Sprechanlage nach Homburg geschaltet. "Wer Kontakt sucht, findet immer die Polizei", sagt Port.

 Wenn bei der Polizeiinspektion Blieskastel das Tor zu ist, kann man mit der Sprechanlage nach Homburg verbunden werden. Foto: Becker&Bredel

Wenn bei der Polizeiinspektion Blieskastel das Tor zu ist, kann man mit der Sprechanlage nach Homburg verbunden werden. Foto: Becker&Bredel

Blieskastel. Obwohl es am Wochenende in Blieskastel brannte und die Polizei angefordert war, kam kein Streifenwagen an die Einsatzstelle (die SZ berichtete). Die Dienststelle in Blieskastel war nachts geschlossen, kein Streifenwagen verfügbar. Das räumt die Polizei auch offen ein.Dennoch sieht sie Erklärungsbedarf und lud die SZ zu einem Gespräch. Blieskastels Polizeiinspektionsleiter Klaus Port: "Wir haben uns natürlich um den Notruf gekümmert. Unser Kommando war aber bei einem dringenden Einsatz in Homburg gebunden und nach Rückmeldung der Feuerwehr wussten wir, dass die Lage in Blieskastel kein sofortiges Einschreiten der Polizei erfordert. Also haben wir anderen Einsätzen den Vorrang gegeben", erklärt er. Es sei richtig, dass dann kein Fahrzeug zum Feuerwehreinsatz gekommen sei. Wären dort aber Menschen in Gefahr gewesen, hätte man mindestens ein Fahrzeug einer Nachbarinspektion losgeschickt, was aber nicht erforderlich war. Dass die Blieskasteler Polizeidienststelle in der Brandnacht geschlossen war, sei richtig, aber nicht Ursache für die Unpässlichkeit. "Wir haben eher mehr Streifenwagen zur Verfügung als früher, weil wir inspektionsüberfgreifend planen", erklärt er. Wenn in Blieskastel geschlossen sei, regele ein verbindlicher Plan, wer für diesen Bereich zuständig sei, und die Bereitschaftspolizei unterstütze zusätzlich. Die Anzahl der Streifenfahrzeuge im Revierbereich sei nicht eingeschränkt. Bei hoher Belastung seien die Fahrzeuge aber irgendwann ausgebucht, wie es zum Zeitpunkt des Brandes der Fall gewesen sei. Dann entscheide die Führungs- und Lagezentrale nach Wichtigkeit. Das sei aber früher auch schon so gewesen, und auch vor den "Schließtagen" (siehe "Auf einen Blick") habe es Situationen des Ausgebucht-Seins gegeben. Jetzt werde das kritischer beobachtet, weiß Port. Seine Inspektion sei im Durchschnitt fünf Nächte im Monat zu. Es können aber auch mal zehn Tage sein, oder keine. Das werde in Fünfwochen-Intervallen zentral geplant und nicht vorher veröffentlicht. Es sei auch bewusst unregelmäßig. "Wir wollen nicht berechenbar werden", sagt Port. Das Telefon werde dann nach Homburg umgeschaltet, an der geschlossenen Dienststelle sei eine Sprechanlage nach Homburg geschaltet. "Wer Kontakt sucht, findet immer die Polizei", sagt Port.

Wehrführer Michael Nehlig bestätigte, dass der Polizeieinsatz beim Brand in Blieskastel nicht zwingend notwendig gewesen sei. Er wies aber darauf hin, dass die Feuerwehr durch den Nachwuchsmangel oft nur gerade ausreichend besetzt sei. "Es ist dann schwierig, noch Feuerwehrleute für Absperrungen abzuziehen." Insofern sollte das Fehlen der Polizei eine Ausnahme bleiben. Von letzterem geht man bei der Polizei auch aus. In der Regel seien ausreichend Kräfte im Bezirk greifbar.

Auf einen Blick

Die Polizeiinspektion Blieskastel hat aktuell 35 Beamte. Die Inspektion ist durchgehend geöffnet, hat aber zwischen Sonntag und Donnerstag unregelmäßig "Schließtage" zwischen 0 und 6 Uhr. Diese werden nicht angekündigt. Zu Blieskastel gehören zwei Polizeiposten in Mandelbachtal und Gersheim. Dort arbeiten in der Kernzeit von 7 bis 21 Uhr je zwei Beamte. Die Erreichbarkeit per Telefon und Notruf (110) ist rund um die Uhr gewährleistet. bub

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