Wenn Schaufenster mit Kunst belebt werden

St Ingbert · Statt Leerstand: Mit Farbe und Inhalt wollen die Hauseigentümer das Schange-Eck-Gebäude in der mieterfreien Zeit füllen: Bettina Scherf und Konrad Weisgerber stellen dort zurzeit ihre Werke aus.

 Konrad Weisgerber mit einem von ihm gemalten Bild, dass das „Schange-Eck“ im Hintergrund zeigt.

Konrad Weisgerber mit einem von ihm gemalten Bild, dass das „Schange-Eck“ im Hintergrund zeigt.

Foto: Cornelia Jung

Dort, wo Kaiser- und Ludwigstraße in St. Ingbert aufeinander treffen, befindet sich das "Schange-Eck". Das Gebäude, das früher das Kurzwarengeschäft der Familie Schange beherbergte, war bereits Sitz der Lokalredaktion der Saarbrücker Zeitung und einer Versicherung. Die jetzigen Eigentümer fänden es schade, wenn die Räumlichkeiten ungenutzt blieben und wollten sie in der "mieterfreien" Zeit mit "Farbe und Inhalt" füllen. So wurde die Idee, das Erdgeschoss und die Schaufenster mit Kunst zu beleben, im vergangenen Jahr erstmals umgesetzt.

Und auch in diesem Jahr sind seit Juni die floralen Motive der Hamburger Künstlerin Bettina Scherf in den Fenstern des Ecks zu sehen. Sie ist mit einem ehemaligen Saarbrücker verheiratet und mit den Hauseigentümern befreundet, kannte das Schange-Eck allerdings nur von Fotos.

"Das ist das erste Mal, dass ich meine Bilder in St. Ingbert präsentiere. Ich fand es eine wunderbare Gelegenheit, diese Räume zu schmücken", so die Künstlerin, die seit 30 Jahren malt. Für die vorwiegend Blumen zeigenden Kunstwerke habe sie sich entschieden, weil sie als "neutrales" Motiv überall und immer passen und etwas "Erheiterndes" an sich haben. In der Adventszeit rückt Bettina Scherf mit ihren Werken zusammen, denn sie macht im Nebenraum etwas Platz für Konrad Weisgerber, der dort Bilder mit St. Ingberter Ansichten zeigt. "Ich habe eine starke Verbindung zu meiner Heimat, deshalb male ich Heimatbilder", sagt der Dengmerter, der sich selbst nicht als Künstler, sondern eher als "Hobbyzeichner vom Heimat- und Verkehrsverein" bezeichnet.

Weisgerber sieht in der Präsentation seiner Zeichnungen auch den Brückenschlag zum Künstlersymposium, bei dem jedes Jahr deutsche und französische Maler zusammenkommen, um mitten in der Stadt eben diese zu malen. Einige der von ihm gezeigten Bilder entstanden bei solch einer Gelegenheit und zeigen auch das "Schange-Eck", wo nun die Ausstellung stattfindet.

Zur Belebung der Fußgängerzone wolle man Bilder zeigen, die zum Teil auch auf dieser Flaniermeile entstanden sind. Dass das Haus an der laut Weisgerber "wichtigen Ecke" für solch eine Ausstellung strategisch gut gelegen ist, beweisen die Blicke der Fußgänger, die vorüber gehen.

Die Bilder sind an den Adventsamstagen, 26. November, sowie 3., 10. und 17. Dezember, von 10 bis 13.30 Uhr in der Kaiserstraße 73 zu sehen.

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