Wenn Festtagsklänge wie Schneeflocken tanzen

St Ingbert · Gemeinsam mit weiteren, befreundeten Ensembles hat das Zupforchester 78 St. Ingbert zu einer Alpenländischen Weihnachtsmusik in die Engelbertskirche eingelanden und den vielen Gästen einen verzaubernden Abend geboten. Die passende Antwort auf die Hektik dieser Tage.

 Zum 25. Mal lud das Zupforchester 78 zur Alpenländischen Weihnacht in die Alte Kirche ein. Mit vielen musikalischen Gästen traf das Ensemble den Nerv der zahlreichen Zuhörer in der Vorweihnachtszeit. Foto: Cornelia Jung

Zum 25. Mal lud das Zupforchester 78 zur Alpenländischen Weihnacht in die Alte Kirche ein. Mit vielen musikalischen Gästen traf das Ensemble den Nerv der zahlreichen Zuhörer in der Vorweihnachtszeit. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Das Zupforchester 78 St. Ingbert unter Leitung von Sandra Derschang hatte am Sonntag zur Alpenländischen Weihnacht in die Engelbertskirche eingeladen und man hatte den Eindruck, ganz St. Ingbert habe darauf gewartet. Damit alle Besucher das Programm, das auch der Frauen-Dreigesang-Püttlingen, das Bläserensemble der Orchestergemeinschaft "Musik verbindet" Oberwürzbach, das Klarinettenquartett Ensemble 150 aus dem Bliesgau sowie Rezitator Günter Weiland mit bestritten, verfolgen konnten, mussten die Kirchenbänke noch um einige Stuhlreihen erweitert werden. Es war für das Zupforchester ein ganz besonderes Konzert, denn Anna Früchtl, die die Konzertreihe auf den Weg brachte, war unter den Gästen, und außerdem war es das 25. Konzert dieser Art, dass aufgeführt wurde. Ein Jubiläum also. Und was die Freunde der Musik der Berge aus dem deutsch-österreichischen Sprachraum erwartete, konnte sich nicht nur hören, sondern auch sehen lassen. Da griff ein Rädchen ins andere, passten die ausgewählten musikalischen Stücke zu den vorgetragenen Gedichten und Rezitationen, die Klarinette zum Zupforchester und dem Bläserensemble. Das Schülerensemble des gastgebenden Vereins und das Fasl-Trio mit steirischer Harmonika und Tiroler Harfe machten die Illusion, in einer Bergkirche zu sitzen, vor der leise Schnee zu Boden rieselt, perfekt. Dass das Konzert bei den Besuchern so gut ankam, kann nicht nur an der bayrischen Vergangenheit St. Ingberts gelegen haben. Wohl eher daran, dass sich die Menschen nach "Stille, Geborgenheit und innerer Ruhe sehnen", wie Vereinsvorsitzender Felix Derschang zur Begrüßung sagte, sich in der Adventszeit "wünschen, am Ofen mit den knisternden Holzscheiten zu sitzen, während vor der Tür die Schneeflocken tanzen". Beim Konzert mit traditionellen Weihnachtsstücken, Kirchenliedern, klassischen Melodien aber auch moderneren Weisen schien sich dieser Wunsch zu erfüllen, die Zeit tatsächlich stehen zu bleiben. Dieses Gefühl wurde auch erreicht, weil auf Bitte des Orchesters dieses Bild nicht durch Applaus zerrissen wurde, der aber am Ende des Konzerts um so stürmischer ausfiel. Hirten, Weihnachten, Berge , Sterne, Glocken, "a bizzle Vivaldi", Heilige und Ländler aus Österreich bestimmten zwei Stunden die Gedanken der Zuhörer, die auf Noten so weit weggetragen wurden, dass sie wohl nach dem Konzert enttäuscht waren, dass sich vor der Kirche kein Alpenpanorama im Schnee auftat. "Wir haben vor 25 Jahren nicht gedacht, dass dem Zupforchester eine solche Erfolgsgeschichte beschieden wird", hatte Felix Derschang zu Beginn des Abends gesagt. Mit dem Sonntagskonzert am dritten Advent wurde dieser Geschichte ein weiteres erfolgreiches Kapitel hinzugefügt.

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