Wenn die Partylaune auf dem Heimweg in Zerstörungswut umschlägt

St. Ingbert. Nach einem schwachen Start im Oktober boomt die Veranstaltungsreihe "Young Dance Club" inzwischen. In Massen pilgern die Jugendlichen ins St. Ingberter Eventhaus (wir berichteten). Susanne Schiffer, die in der Saarbrücker Straße nahe des Eventhauses wohnt, bekommt diese Entwicklung hautnah mit

 Rund um die Jugenddisco im Eventhaus greifen Jugendliche offenbar oft zu Alkohol. Foto: dpa

Rund um die Jugenddisco im Eventhaus greifen Jugendliche offenbar oft zu Alkohol. Foto: dpa

St. Ingbert. Nach einem schwachen Start im Oktober boomt die Veranstaltungsreihe "Young Dance Club" inzwischen. In Massen pilgern die Jugendlichen ins St. Ingberter Eventhaus (wir berichteten). Susanne Schiffer, die in der Saarbrücker Straße nahe des Eventhauses wohnt, bekommt diese Entwicklung hautnah mit. "Grundsätzlich finde ich die Veranstaltung gut", sagt die Mutter eines 18-jährigen Sohnes. Was sie allerdings nicht gut findet, ist die Zerstörungswut der Partygänger, die sich in ihrem Garten abzeichnet. Leere Flaschen auf den Fensterbänken, Spuren von Flüssigkeiten an der Hauswand und zerbrochenes Glas auf dem Gehweg: dieses Bild zeigt sich der St. Ingberterin nach den Partynächten. In größeren Gruppen ziehen die Jugendlichen durch die Straße. Alkohol besorgen sie sich an der Tankstelle, vermutet Schiffer, und dann werde ordentlich "vorgeglüht". "Dieses Mal musste ich Reis aus den Thujen fischen", erzählt die St. Ingberterin. Da hatten Jugendliche Reste von chinesischem Essen mal eben entsorgt. Schiffer würde sich wünschen, dass die Polizei bei solchen Veranstaltungen mehr Präsens zeigt.Beschwerden über Verwüstungen sind der Polizeiinspektion St. Ingbert nicht bekannt. Aber die Beamten haben registriert, dass die Veranstaltung "Young Dance Club" ein neues Besucherniveau erreicht hat. Die Beliebtheit der Jugenddisco hat eine neue Problematik des Vorglühens auf den Plan gebracht. "Wir werden darauf reagieren", sagt Thomas Schmidt, stellvertretender Dienststellenleiter. "Die nächste Veranstaltung werden wir mit Präsensmaßnahmen begleiten", so der Beamte. Man stehe in enger Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt der Stadt St. Ingbert und dem Kreisjugendamt. Auch Mitveranstalter Roman Hoffmann habe die Polizei um Gespräche gebeten, um die Problematik von Jugendlichen und Alkohol in den Griff zu kriegen. Schmidt erinnert noch einmal daran, dass sich die Bürger sofort an die Polizei wenden sollen, wenn es Probleme gibt.

Auch bei der Stadt ist man an dem Problem dran, wie Pressesprecher Wilfried Trapp versichert. Anfang dieser Woche will man sich mit dem Betreiber der Jugenddisco zusammensetzen und über die Problematik des Vorglühens sprechen. Trapp: "Wir wollen uns auf eine gemeinsame Verfahrensweise einigen." Außerdem sei geplant, vor dem nächsten "Young Dance Club" gezielte Tipps an Eltern herauszugeben, wie sie mit dem Problem "Jugendliche und Alkohol" umgehen können. evy

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserer Leser-Reporterin Susanne Schiffer aus St. Ingbert. Haben auch Sie Spannendes zu erzählen und sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter per E-Mail an leser-reporter@sol.de oder über unser Onlineformular unter www.saarbrucker-zeitung.de/leserreporter.

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