Zahnarztbesuche Wenige haben Angst vorm Bohren

Saarpfalz-Kreis · Barmer-Report: 66,8 Prozent der Saarpfälzer gingen im Jahr 2015 zum Zahnarzt.

 Der Zahnreport der Barmer hat auch Zahlen aus dem Saarpfalz-Kreis analysiert.

Der Zahnreport der Barmer hat auch Zahlen aus dem Saarpfalz-Kreis analysiert.

Foto: picture-alliance/ dpa/Arno Burgi

(red) Verglichen mit den anderen Landkreisen im Saarland gehen im Saarpfalz-Kreis überdurchschnittlich viele Menschen zum Zahnarzt. Das zeigt der Zahnreport der Barmer, der auf Daten aus dem Jahr 2015 beruht und den die Technische Universität Dresden zusammen mit AGENON Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen erstellt hat. „Im Jahr 2015 haben 66,8 Prozent der Einwohner im Saarpfalz-Kreis einen Zahnarzt aufgesucht. Damit lagen sie über dem Saarland-Durchschnitt von 65,1 Prozent, aber unter dem Bundesdurchschnitt von 71,7 Prozent“, berichtet der Barmer-Regionalgeschäftsführer Hansjörg Lambrix in Homburg. Im Vergleich aller sechs saarländischen Landkreise liegt der Saarpfalz-Kreis bei der Häufigkeit der Zahnarztbesuche seiner Einwohner auf Platz eins.

„Besonders bedenklich sind die Ergebnisse des Zahnreports, weil konsequentes Zähneputzen und regelmäßige Inanspruchnahme von Kontrolluntersuchungen der beste Schutz vor Parodontose sind. In keinem anderen Bundesland nehmen weniger Menschen eine Untersuchung von Zähnen und Zahnfleisch auf Parodontose in Anspruch als im Saarland“, sagt Lambrix. Parodontose ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats und Hauptursache für Zahnverlust in der zweiten Lebenshälfte. Gesetzliche Krankenkassen bezahlen alle zwei Jahre eine Parodontose-Untersuchung. Knapp jeder fünfte Saarländer (19,9 Prozent) hat diese im Jahr 2015 in Anspruch genommen. „Parodontose wird durch Beläge auf den Zähnen und in den Zwischenräumen ausgelöst“, erklärt Lambrix. „Zahnentfernungen nach einer Parodontose-Therapie erfolgen bei Diabetikern häufiger, da die Therapie bei ihnen schlechter anschlägt. Besonders wichtig sind daher Früherkennungs- und Nachsorgeuntersuchungen zu Parodontose bei Zuckerkranken“, erläutert er. Nach den Worten des Regionalgeschäftsführers sollte die Zahnvorsorge bei Diabetikern Teil der strukturierten Behandlungsprogramme werden. Darin sind bereits jetzt regelmäßige Augenuntersuchungen oder die Kontrolle der Füße enthalten.

Auch Raucher sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem und viel Stress haben ein erhöhtes Risiko an Parodontose zu erkranken. Zudem können erbliche Faktoren eine Rolle spielen. „Parodontose ist zunächst weitgehend schmerzfrei. Erste Warnsignale sind Zahnfleischbluten sowie geschwollenes und gerötetes Zahnfleisch“, sagt Lambrix. Er ruft dazu auf, frühzeitig bei ersten Anzeichen für Parodontose zum Arzt zu gehen: „Eine beginnende Parodontose ist noch leicht und schmerzarm behandelbar.“

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