Gespenstische Begegnung Das rätselhafte Ein-Mann-Zelt

St. Ingbert · Etwas gespenstisch war er schon, der Anblick eines Ein-Mann-Zeltes auf der Grünfläche am Parkplatz in der Pfarrgasse St. Ingbert. Unüblich zumindest, denn hier befindet sich bekanntermaßen kein Campingplatz.

 Dieses herrenlose Zelt stand mindestens zwei Tage auf der Wiese am Parkplatz an der Pfarrgasse.

Dieses herrenlose Zelt stand mindestens zwei Tage auf der Wiese am Parkplatz an der Pfarrgasse.

Foto: Michèlle Hartmann

Bereits am Sonntag, wie man hört, und noch am Montagvormittag war es da. Die Verfasserin des Artikels stand einige Minuten vis à vis zu der Behausung und wartete, ob sie sich bewegt. Denn wenn das Stoffgehäuse gewackelt hätte, hätte man doch glatt einen Menschen darin vermuten können. Doch es bewegte sich nichts. Sonst hätten wir nachgeschaut, wie es dem Bewohner der Unterkunft geht. Obdachlos und deshalb bedürftig? Wir haben aber letztlich nicht nachgeschaut, weil wir nicht wussten, was uns erwartet. Feigerweise haben wir die Pressestelle im Rathaus angerufen und nachgefragt, ob vielleicht die im Außendienst befindlichen Ordnungshüter etwas wissen von einem Menschen ohne festen Wohnsitz, der sein Lager aufgeschlagen hat auf städtischem Grund und Boden in der Pfarrgasse. Die Herrschaften, die die Pressestelle zur Freifläche beorderte, waren etwas mutiger als die SZ. Und haben am Ende ein herrenloses Zelt gemeldet. Kein Mensch drin, keiner drumherum. Sie haben die Behausung gleich entfernt, weil sie offenbar auch niemand vermisst.

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