"Weiterbildung ist ein großes Thema für uns"

St. Ingbert. Wenn es um die feuerfeste Instandsetzung der Torpedo-Wagen geht, die Roheisen von Dillingen nach Völklingen fahren, ist Kafeu "nach wie vor Hauptlieferant". Gleiches gilt, wie Geschäftsführer Johann-Josef Frühwald (Foto: SZ) betont, für die "Zustellung" der Stahl- und Roheisenpfannen sowie der Wärmebehandlungsöfen

 Bis zu 19 Meter ragen die Schachtöfen in die Tiefe, die Kafeu in der modernsten Schmiede der Welt, der Forge Saar, feuerfest ausgemauert hat. Unten: das Bürogebäude von Kafeu in der St. Ingberter Südstraße. Fotos: SZ/Kafeu

Bis zu 19 Meter ragen die Schachtöfen in die Tiefe, die Kafeu in der modernsten Schmiede der Welt, der Forge Saar, feuerfest ausgemauert hat. Unten: das Bürogebäude von Kafeu in der St. Ingberter Südstraße. Fotos: SZ/Kafeu

 Johann-Josef Frühwald

Johann-Josef Frühwald

St. Ingbert. Wenn es um die feuerfeste Instandsetzung der Torpedo-Wagen geht, die Roheisen von Dillingen nach Völklingen fahren, ist Kafeu "nach wie vor Hauptlieferant". Gleiches gilt, wie Geschäftsführer Johann-Josef Frühwald (Foto: SZ) betont, für die "Zustellung" der Stahl- und Roheisenpfannen sowie der Wärmebehandlungsöfen. Neben Saarstahl und der Dillinger Hütte (DH) zählt Kafeu auch Verarbeiter zu ihren Kunden. Mit Neubauten ist das Unternehmen derzeit weder in Dillingen noch Völklingen beschäftigt, doch liegt ein Großeinsatz dort noch nicht lange zurück. Beim Neubau der 450 Millionen Euro teueren Schmiede von Saarstahl und deren Tochter Forge Saar GmbH war auch Kafeu mit von der Partie. Es galt, sieben Vertikal-Vergüteöfen und mehrere Herdwagen-Glühöfen feuerfest zuzustellen. Um das Bestückungsgut richtig zuaufnehmen, war eine besonders präzise Ausmauerung der Öfen unverzichtbar. Diese haben einen Durchmesser von vier Metern und reichen bis zu 19 Meter in der Hallenboden. Erteilt wurde der Auftrag nicht direkt, sondern über einen Hersteller von Feuerfestmaterial in Österreich. Die fortlaufenden Instandsetzungsarbeiten, die vor allem während Betriebsstillständen in den Sommermonaten ausgeführt werden, sind, wie Frühwald anmerkt, bis zu einem gewissen Grad von der Auslastung und damit von der Stahlkonjunktur abhängig. Erwartet werde heute, auf Verlangen prompt reagieren zu können. Für Kafeu sei das auf Grund der Nähe zu den hiesigen Hütten kein Problem. Nicht zuletzt dadurch sei es gelungen, eine starke Stellung am Markt zu erlangen. In diesem Jahr erwartet Frühwald einen Umsatz von sechs Millionen Euro nach fünf Millionen in 2009. Dabei ist im vergangenen Jahr der Anteil des Umsatzes, der mit den Alu-Verarbeitern erzielt wird, "wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise fast auf Null gesunken". Frühwald hofft, dass der Auftragseingang wieder erreicht wird, für den in den letzten Jahren der weltweit operierenden Alu-Anlagenbauer StrikoWestofen GmbH gesorgt hat. Dabei handelte es sich um die Feuerfestauskleidung von jährlich um die 100 Dosier-, Niedrigdruck- und Warmhalteöfen. Die Arbeiten lässt Kafeu auf Grund niedrigerer Löhne und einem entsprechenden Kostenvorteil von einem polnischen Subunternehmen in Polen unter Anwendung von Kafeu-Technik ausführen. Kafeu beschäftigt 60 Mitarbeiter, darunter 52 gewerbliche Arbeitnehmer und einen Auszubildenden. Die Bereitschaft, zwei weitere Azubis einzustellen, sei vorhanden. "Weiterbildung ist ein großes Thema für uns", stellt Frühwald fest. Seit 2004 gehört er dem Vorstand der Bundesfachabteilung Feuerfest- und Schornsteinbau in Düsseldorf an. "Reihum" schickt er seine Mitarbeiter zu diesen Lehrgängen und achtet darauf, dass sie sich die Zusatzqualifikation zum Spritzen mit Feuerfestbeton aneignen, was mit dem "Düsenführerschein" anerkannt wird. Bei Feuerfestarbeiten müsse besonders sorgfältig gearbeitet werden, weil das Werk hohe thermische Belastungen auszuhalten habe. Kontinuierliche Schulung und Weiterbildung habe deshalb einen hohen Stellenwert. Der jüngsten Rezertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008 werden die nächsten folgen. Um sie zu bestehen, ist nach Frühwalds Angaben ein jährlicher Aufwand von etwa 30 000 Euro notwendig. Größer sind die jährlichen Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge im Bauhof Sulzbach-Altenwald. 2009 beliefen sie sich auf 130 000 Euro.

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