Weinmesse in Wolfersheim: Mehr als nur eine Schnapsidee

Wolfersheim. Es gab sicherlich einige, die hielten den Gedanken einer provenzalischen Weinmesse im kleinen Wolfersheim eher für eine Schnapsidee. Aber der Erfolg gibt den Wolfersheimern recht: Auch die zweite Auflage der Messe im Dorfgemeinschaftshaus des Golddorfes war erneut ein voller Erfolg

 Ein Prost auf die Freundschaft zwischen Wolfersheim und Mirabel in der Provence. Foto: Erich Schwarz

Ein Prost auf die Freundschaft zwischen Wolfersheim und Mirabel in der Provence. Foto: Erich Schwarz

Wolfersheim. Es gab sicherlich einige, die hielten den Gedanken einer provenzalischen Weinmesse im kleinen Wolfersheim eher für eine Schnapsidee. Aber der Erfolg gibt den Wolfersheimern recht: Auch die zweite Auflage der Messe im Dorfgemeinschaftshaus des Golddorfes war erneut ein voller Erfolg. Die erste Messe vor zwei Jahren fand im Oktober statt, in diesem Jahr hatte man die Messe für den März terminiert. "Das hängt einfach damit zusammen, dass die Bauern in unserer befreundeten Gemeinde in der übrigen Zeit des Jahres mit Wein- und Olivenanbau sehr viel zu tun haben. Und diese Messe hier bei uns bedeutet ja schon einen nicht unbedeutenden Aufwand", erläuterte Wolfersheims Ortsvorsteher Stephan Schepp-Weyrich die Situation. Seit einigen Jahren pflegt man die Freundschaft zu den Franzosen aus der Provence, knapp 750 Kilometer von Wolfersheim entfernt. Die Partnerschaft entwickelte sich eher zufällig, wer aber die Wolfersheimer und ihre Schnaps-Brennkunst kennt, der weiß, dass ein Dorf mit Namen Mirabel sicherlich schon aufgrund des Namens als Partnerort prädestiniert war. Es begann, das stellt der Wolfersheimer Ortsvorsteher heute fest, eher etwas verhalten: "Aber dann haben die Franzosen gemerkt, dass wir verlässliche Partner sind, jetzt sind schon richtige Freundschaften entstanden".

Man habe die Partnerschaft nicht offiziell zementiert, Schepp-Weyrich spricht von einer lockeren Partnerschaft. Aber das Verhältnis ist herzlich, die Verständigung funktioniert auch über Sprachgrenzen hinweg. Elf Betriebe präsentierten sich bei der zweiten Weinmesse. Und neben dem Wein gab es auch noch andere Spezialitäten zu kosten - und natürlich auch zu kaufen. So Oliven und Olivenprodukte, verschiedene Ölspezialitäten oder weitere Produkte wie etwa Brotaufstriche oder Marmeladen. "Es hat sich für die Betriebe sicherlich gelohnt. Am Samstagabend war der Saal hier ordentlich voll", zog Schepp-Weyrich schon am Sonntagmorgen eine positive Zwischenbilanz. Aber neben der Weinmesse hatte man sich auch um ein kleines Rahmenprogramm bemüht. So gab es für die jüngeren Franzosen ein nächtliches Eintauchen in die Saarbrücker Partyszene. Die Weinbauern konnten im Getränkehandel von Fredi Braun bei einer Verkostung deutsche Bierspezialitäten kennenlernen.

Wie der Ortsvorsteher nicht nur bei dieser Gelegenheit beobachten konnte, sind die Franzosen auch vom deutschen Bier begeistert, besonders vom Weizenbier. Am Sonntagabend gab es noch ein Abschlussessen, bevor die französischen Partner wieder die Rückreise antraten. "Leider hat in diesem Jahr das Wetter nicht mitgespielt. Wir mussten auf die Außengastronomie vor dem Dorfgemeinschaftshaus verzichten.

 Ein Prost auf die Freundschaft zwischen Wolfersheim und Mirabel in der Provence. Foto: Erich Schwarz

Ein Prost auf die Freundschaft zwischen Wolfersheim und Mirabel in der Provence. Foto: Erich Schwarz

Auch die Schwenkbraten beim Abschlussessen konnten nicht stilgerecht zubereitet werden", bedauerte der Wolfersheimer Ortsvorsteher. Aber ein Erfolg war die Weinmesse nach der Aussage aller Beteiligten auf jedem Fall. Für die Wolfersheimer in ihrem Kampf gegen den Rubenheimer Kalkabbau sicherlich eine willkommene Abwechslung. ers

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort