Weihnachtsmarkt Weihnachtsmarkt im „Kuckucksdorf“

Hassel · Vereine, Schule, Kindergarten und Privatpersonen zogen für den Erfolg der Veranstaltung an einem Strang.

 Die „Rentiere“ und der Weihnachtsmann aus dem Kindergarten eröffneten den Hasseler Weihnachtsmarkt musikalisch.

Die „Rentiere“ und der Weihnachtsmann aus dem Kindergarten eröffneten den Hasseler Weihnachtsmarkt musikalisch.

Foto: Cornelia Jung

Der 24. Weihnachtsmarkt in Hassel, der am Samstag zum zweiten Mal infolge wieder auf dem Marktplatz statt auf dem Rathausvorplatz stattfand, war ein ambitionierter der ganzen Dorfgemeinschaft. Schon die Jüngsten von der Kita Herz Jesu und der Eisenbergschule wirkten beim Eröffnungsprogramm auf der großen Bühne mit. Ihre („Wunsch“-)Lieder „Leise rieselt der Schnee“ und „Es schneit“ führten kaum einen Tag später sogar zum Erfolg. Sicher hätte ein bisschen von der weißen Pracht auch an jenem Tag für noch mehr weihnachtliche Gefühle gesorgt, aber das Angebot an den Holzhüttchen versuchte, Winterfeeling auch ohne Schnee hinzukriegen. Drinks wie bei der Après-Ski-Party, kleine Leckereien wie bei einer Hüttengaudi, Getränke und Crepes-Belag mit Zimt, weihnachtliches Backwerk, das zum Kauf verführte, und natürlich Glühwein in allen Variationen halfen mitsamt der Musik dabei, dass sich das Weihnachtsgefühl einstellte. Für die musikalische und kulturelle Umrahmung sorgten neben dem einheimischen Kuckuckschor und der Minigarde des Karnevalclubs auch die Nachbarn. Der Posaunenchor Kirkel, eine Bläsergruppe aus Oberwürzbach und der Musikverein Rentrisch spielten weihnachtliche Weisen, die zusätzlich Freude aufs bevorstehende Fest machten. Viele Hasseler und auch Besucher aus den Ortsteilen unterstützten den Markt, indem sie zu Hause ihre Küche kalt ließen, sich ein Würstchen, oder auch zwei, die Erbsensuppe oder auch Dibbelabbes schmecken ließen. Langjährige Hasseler Weihnachtsmarktbesucher wussten natürlich, dass sich der Markt quasi aus drei Teilen zusammensetzt. Dem eigentlichen Rund am Markt mit Hütten, Bühne und dem Weihnachtsbaum, dem Lädchen in der Schillerstraße, wo es Deko- und Geschenkartikel sowie die legendären Flammkuchen für den guten Zweck gab, sowie dem Rathaus als Ausstellungsraum.

An der Bühne wies ein Schild „Fortsetzung des Weihnachtsmarktes im Rathaus“ darauf hin, dass das weihnachtliche Angebot an den Grenzen des Marktplatzes noch nicht zu Ende ist. Mit Patchwork, Näh- und Strickarbeiten, selbst genähte Kindersachen, Karten, Kerzen, Deko, Schmuck, ätherische Öle, Seifen und Naturkosmetik konnten dort noch letzte Weihnachtsgeschenke erworben werden. Im Erdgeschoss gab es eine Ausstellung mit Bildern von Bärbel Schön. Besonders gern kamen die Besucher ins Rathaus, um sich mit Plätzchen einzudecken. Denn die Grundschulkinder aus Hassel hatten diese mit ihren Eltern, Omas und Opas, den Lehrern und Otto Bohnerth an mehreren Tagen gebacken, um Gutes damit zu tun. Klassenelternsprecher Rald Mauchnick machte auch im Zelt der Pfadfinder mächtig Werbung für das Backwerk: „Die Plätzchen sind etwas größer als der normale Durchschnittskeks.“ Doch die Käufer kamen nicht wegen der Größe oder den vier gebackenen Sorten, sondern weil sie die Idee, den Erlös dem Schutzengelverein zukommen zu lassen, unterstützen wollten. So wie Silke Beck, die zwar selbst gebacken hatte, und eigentlich keine Plätzchen mehr brauchte, aber die Aktion „einfach Klasse“ fand. Ebenso wie Astrid Schwörer, deren Sohn Paul unter den Plätzchenbäckern war, und die ebenfalls ein Tütchen erwarb. Kinder und vor allem die Eltern waren mit Eifer dabei, das Kässchen zu füllen.

„Die Kinder haben beim Backen gewusst, dass wir was für andere Kinder machen, denen es nicht so gut geht“, sagte Ideengeber Otto Bohnerth. „Dann sind wir alle kleine Schutzengel“, hätten die Kinder gesagt und mit noch mehr Liebe den Teig ausgerollt und die Kekse verziert. Auch das ist Weihnachten – uneigennützig Freude schenken.

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