Wasser auf Mühlen der Rathaus-Kritiker

Das Misstrauen in der St

Das Misstrauen in der St. Ingberter Kommunalpolitik ist seit Monaten riesengroß: Geht es bei den Finanzen im Rathaus immer mit rechten Dingen zu? Der Rat hat dem Rechenwerk für das Jahr 2008 noch nicht seinen Segen gegeben (dem OB wurde im zuständigen Ausschuss erst einmal die Entlastung verweigert, der Rat hat vertagt), für die Folgejahre liegen zur Entrüstung mancher Beteiligter die Haushaltsabschlüsse noch nicht auf dem Tisch, ihre Prüfung steht aus. Großen Argwohn haben auch ein St. Ingberter Förderverein und eine Stiftung hervorgerufen, die eng ans Rathaus gebunden sind. Bislang ließ sich aus allen Bedenken kein Beweis formen. Das könnte im jüngsten Fall anders ausgehen. St. Ingberts Pressesprecher Wilfried Trapp hat für seine Arbeit an dem städtischen Mitteilungsblatt "Die Rundschau" auch dann noch Honorar bezogen, als er diese Arbeit nicht mehr freiberuflich, sondern als Rathaus-Angestellter verrichtete. Ein verdientes Zubrot für außergewöhnlichen Einsatz? Wenn dem so gewesen sein sollte, hätte der Stadtrat sicher gerne davon gewusst. Die Zusatzzahlungen von monatlich 900 Euro tauchen in den Unterlagen der Verwaltung nicht auf, sind für eine Finanzprüfung nicht direkt erkenntlich. Aus dem Rathaus gab es diese Woche nur dürftige Auskünfte in dieser Geschichte. Viele Fragen bleiben offen. Hatte Trapp seinem Arbeitgeber die Einkünfte angezeigt? Waren sie vom Chef selbst angeordnet? Welche Kontrolle gab es über den ins Feld geführten Arbeitsaufwand außerhalb der Arbeitszeit, der über Jahre ohne jede Transparenz gezahlt wurde? Warum hat im Rathaus niemand nachgefragt, was sich hinter den Rechnungen verbirgt, wenn das Minus der Rundschau ausgeglichen wurde?OB Jung ist am Montag wieder im Dienst. Dann soll es auch Auskünfte in Sachen Rundschau geben. Das wird spannend.

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