Was kostet es, die Filter zu überwachen?

Was kostet es, die Filter zu überwachen?Zu Artikeln und Leserbriefen zur alten Turnhalle am Leibniz-Gymnasium:"Plant ihr noch oder baut ihr schon?", war der erste und wahrscheinlich auch erleichterte Satz, den Frau Lafontaine, die Schulleiterin des Leibniz-Gymnasiums, anlässlich der Grundsteinlegung zum Erweiterungsbau ihrer Rede voranstellte

Was kostet es, die Filter zu überwachen?

Zu Artikeln und Leserbriefen zur alten Turnhalle am Leibniz-Gymnasium:

"Plant ihr noch oder baut ihr schon?", war der erste und wahrscheinlich auch erleichterte Satz, den Frau Lafontaine, die Schulleiterin des Leibniz-Gymnasiums, anlässlich der Grundsteinlegung zum Erweiterungsbau ihrer Rede voranstellte. Steht man vor der augenblicklichen Situation, das Leibniz-Gymnasium zu zerstören, hätte man besser wohl noch einige Jahre geplant. Denn will man den Worten von Herrn Imbsweiler, Vorsitzender des Personalrates am Leibniz und Koordinator für die Nachmittagsbetreuung Glauben schenken, wie seinem Leserbrief vom 28. November zu entnehmen ist, so gab es bis dahin kein zufriedenstellendes Konzept für die Nachmittagsbetreuung. Also wird nun mangelnde Standfestigkeit der alten Halle nachgeschoben, um endlich abreißen und so bauen zu können, wie man möchte. Aber dagegen regt sich massiver Widerstand in St. Ingberts Bevölkerung auch schon deshalb, weil man die Klobigkeit des Neubaus in seiner zerstörerischen Wucht vor Augen hat. Soll sich eine solche Architektur in einer neuen Halle fortsetzen?

Die alte Halle zu entkernen und innen neu aufzubauen, bleibt wirklich eine Option, zumal es bis heute keine gesicherten, längerfristigen Erkenntnisse gibt, ob ein Passivhaus letzten Endes billiger sein wird als ein gut gebautes konventionelles Haus, das schon nebst Schule 90 Jahre steht und sicherlich weitere 90 Jahre Bestand haben kann. Uns erscheint gerade eine Mensa mit Aufenthaltsräumen, die offensichtlich über eine Maschine und Filter zu be- und entlüften sein wird, keine vertrauenswürdige Lösung zu sein. Was kostet es zum Beispiel, die Filter ständig zu überwachen, zu reinigen und nach einigen Jahren komplett zu erneuern? Wir glauben, ein herkömmlich belüftetes und beheiztes Haus dürfte kaum teurer sein, wohl aber für alle gesünder. Eva und Dieter Lambert, St. Ingbert

Für alle akzeptable Lösung finden

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"Alle" verlangen, Sachlichkeit in dieses Thema zu bringen. Doch ist davon nichts zu erkennen. Im Gegenteil, es entsteht hier ein "parteipolitischer Machtkampf", ohne die Gesamtheit ( Wirtschaftlichkeit, kostengünstige Alternativen, altes architektonisches Gesamtbild, Funktionalität etc.) zu betrachten. Heiko Jütte hat Recht, wenn er in seinem Leserbrief von Schlamperei bei der Vorbereitung schreibt. Dieses Thema soll auch nicht mit "lächerlichen" Vergleichen, wie z. B. "wir spielen nicht Disneyland", so Kreisbaudirektor Felix Lehmann oder dem Vergleich mit "es handelt sich ja schließlich nicht um Schloss Neuschwanstein", so FW-Vorsitzender Christian Haag. Ich glaube, dass sein Opa, der Musikstudienrat am früheren Staatlichen Realgymnasium war, über diesen Vergleich sich noch heute "im Grab rumdreht". Bleiben wir aber bei der Sachlichkeit, wie es der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Pascal Rambaud

fordert: Exakt ermittelte und fundierte Gutachten inklusive Wirtschaftlichkeitsberechnungen müssen offen bzw. vorgelegt werden, ebenso realistische Alternativen. Sollte dann die alte Turnhalle aus bautechnischen und wirtschaftlichen Gründen immer noch nicht "gerettet" werden können, so bleibt doch nur die eine Alternative, die Turnhalle im alten Stil wieder aufzubauen. Die Kosten für beide Varianten (Kernsanierung und Abriss plus Aufbau) müssen exakt gegenübergestellt werden und verbindlich sein, so dass nicht wie bei den meisten politischen Bauvorhaben nach und nach die Kosten um ein Mehrfaches steigen und Steuergelder, die andersweitig bereits eingeplant sind, dann zweckentfremdet bzw. neue Schulden gemacht werden. Ich wünsche den Verantwortlichen für die Zukunft, dass für alle eine akzeptable Lösung gefunden wird, die diesbezügliche Diskussion dann in 2013 ein Ende hat. Die Wähler werden es dann den Politikern und Parteien danken!

Franzl Döring, St. Ingbert

Eine Stadt verliert ihr eigenes Gesicht

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Zu den Abrisssünden, zum Beispiel das niedergelegte Schloss Elsterstein, soll nun eine neue hinzukommen. Ein Kleinod eines einmaligen architektonischen Ensembles soll abgerissen werden. Eine Stadt verliert ihr eigenes Gesicht, ihre Einmaligkeit, durch die Ansammlung sogenannter "funktionaler" Gebäude. Wenn nur die Funktion Vorrang hat, hätte man längst aus der Josefskirche ein Shopping-Center machen müssen. Gegenüber dem architektonisch, barbarischen Gymnasiumsneubau hat die leerstehende Schillerschule für alles Platz, was noch benötigt wird.

Heidi Dunker, St. Ingbert

Man hätte zwei nicht autarke Standorte

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Bis vor wenigen Tagen ging es in allen Artikeln nie um die Interessen der Kinder und der Schule. Nun wird es wieder langsam sachlicher. Schon jetzt wird sich die endgültige Zusammenführung der Standorte um ein Jahr verschieben. Wenn nicht umgehend konkret an einer Lösung gearbeitet wird, müssen die Kinder noch ein weiteres Jahr ohne dringend benötigte Funktionen leben. Die Nutzung der Schillerschule wäre eine Verschlechterung gegenüber der aktuellen Situation. Man hätte zwei nicht autarke Standorte. Es wären nur die für die Turnhalle geplanten Funktionen dort zu finden. Lehrer und Schüler müssten zwischen zwei Standorten pendeln. Jüngere Schüler müssten beaufsichtigt werden, was nicht zu leisten wäre. Dass alle Eltern ihr Placet gäben, dass ihre Kinder regelmäßig alleine die gut befahrene Albert-Weisgerber-Allee überqueren dürfen, ist zweifelhaft. Von den Verlusten an freier Zeit, die dafür zu opfern wäre, mal ganz abgesehen.

Es wird immer wieder die Sanierung in den Vordergrund gestellt. Wer würde privat ein Haus aufwendig renovieren, für das keine gesicherte Nutzungsprognose vorgelegt werden kann, wenn für dasselbe Geld ein neues Gebäude zu haben ist. Mit Steuergeldern scheint das aber machbar! Eine Sanierung würde wohl auch die schon auf ein Minimum reduzierte Raumplanung weiter einschränken. Ein "zweckloser" Erhalt und ein Neubau scheitern am Mangel an Fläche auf dem Schulgelände. Ein Kompromiss wäre, das alte Gebäude zu erhalten, und im angrenzenden Park einen Neubau zu errichten. Damit wäre (fast) allen gedient. Für das Kriegerdenkmal ließe sich sicherlich noch ein schönes Eckchen finden. Ein Neubau, welcher wie der Altbau aussieht, wäre natürlich auch nicht schlecht. Eine Teilsanierung, mit Erhalt der wesentlichen Ansicht aus der Koelle-Karmann-Straße, ist auch eine Möglichkeit, die zu prüfen wäre.

Christoph Grund, Hassel

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