Buchveröffentlichung Warum Saarländer gern Maggie mögen

Rubenheim/Merzig-Wadern · Gunter Altenkirch bewahrt wie kein Zweiter das hiesige Brauchtum. Der Volkskundler hat nun zwei neue Bände vorgelegt.

 Gunter Altenkirchs saarländisches Märchenbuch erschien zeitgleich mit seinem Werk über Volks- und Aberglauben.

Gunter Altenkirchs saarländisches Märchenbuch erschien zeitgleich mit seinem Werk über Volks- und Aberglauben.

Foto: Lasse Altenkirch

Das „Museum für dörfliche Alltagskultur“ und seine Veröffentlichungen über Volkskunde, Mundart und Sagen haben Gunter Altenkirch längst zum bekannten Bewahrer alten Saar-Brauchtums gemacht. Jahrzehntelange Recherche und Befragungen im ländlichen Raum zahlen sich aus. Der bei Dresden geborene Volkskundler mit saarländischen Wurzeln, der seine Jugend in Beckingen verbrachte, kann inzwischen nicht nur auf sein eigenes Museum, sondern auch auf erfolgreiche Ausstellungen in Deutschland, Luxemburg und Frankreich sowie eine Vielzahl von Publikationen zurückblicken. Allein die Buchreihe „Saarländische Volkskunde“ umfasst bis heute neun Bände und ist nur ein minimaler Teil der vom Autor verfassten Werke. „Insgesamt sind es 77 Stück“, erzählt Altenkirch.

Das Museum in Rubenheim gibt es übrigens seit 1988. Unzählige Exponate aus dem Alltag von Arbeiter- und Bauernfamilien dokumentieren das Leben zur Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts. Vor fünf Jahren kam dann das „Museum des Saarländischen Aberglaubens“ hinzu. Immerhin besitzt Gunter Altenkirch die zweitgrößte deutsche Sammlung zu diesem Thema. Noch dazu ist sie die einzige, die annähernd vollständig durch Zeitzeugenberichte belegt ist. Bauopfer, Amulette, Talismane und Hausgeister – was bisher in Ausstellungen präsentiert wurde, findet nun auch seinen Platz zwischen Buchdeckeln.

„Volks- und Aberglauben. Gegenständliche Belege aus dem Saarland und angrenzender Gebiete“ lautet der Titel von Altenkirchs neuestem Werk. Auf 216 Seiten mit ebenso vielen Grafiken beziehungsweise Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos ermöglicht der Autor einen spannenden Einblick in die bisher wenig erforschte Thematik. Dabei geht es nicht allein um die Darstellung der Objekte an sich, sondern vor allem um deren Geschichte. Sie ist es, die einen zum Staunen bringt und neugierig macht, so Altenkirch. Bis ins kleinste Detail hat er recherchiert, untersucht und erforscht. Was er zusammengetragen hat, ist ein Wissensschatz besonderen Ausmaßes.

Wer erinnert sich etwa daran, weshalb eine Fuchszunge gemeinsam mit einem Rosenkranzkreuz vor Blitz und Donner schützen sollen, warum Saarländer so gerne Maggie mögen oder woher die Münzen kommen, die man ab und an in den Gräbern auf unseren Friedhöfen findet? Denn, so viel sei verraten, um eine Bezahlung für den Fährmann, wie in der griechischen Mythologie üblich, handelt es sich hier nicht.

Wer mehr erfahren möchte, hat die Möglichkeit dazu im November gleich zweimal. Die offizielle Vorstellung des Buches erfolgte bereits gestern im Historischen Museum in Saarbrücken. Am heutigen  Mittwoch 22. November, um 19 Uhr stellt Gunter Altenkirch sein Buch in der Buchhandlung Book & Seip in Saarlouis vor.

Zeitgleich erscheint im Geistkirch Verlag außerdem ein weiteres Werk des Autors: „Saarländische Märchen, Eine Sammlung aus dem Saarraum“ erzählt 118 Geschichten, die der Volkskundler dank seiner Befragungen und Aufzeichnungen vor dem Vergessen in der modernen Gesellschaft bewahrt. Vorgestellt wurde das Buch vor Kurzem in der Buchhandlung Raueiser in Saarbrücken.

Das Museum in Rubenheim öffnet an jedem dritten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr. Besichtigungen sind allerdings auch nach Vereinbarung zu anderen Zeiten möglich.

Volks- und Aberglauben. Gegenständliche Belege aus dem Saarland und angrenzender Gebiete“ ist unter der ISBN 978-3-946036-70-8 für 37,80 Euro und „Saarländische Märchen. Eine Sammlung aus dem Saarraum“ unter der ISBN 978-3-946036-71-5 für 24,80 Euro beim Geistkirch-Verlag erhältlich. Weitere Informationen gibt es unter: http://www.geistkirch.de. Infos zum Autor unter: http://www.museum-alltagskultur.de.

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