Ortsrat Oberwürzbach Weitere Fläche fürs Feuerwehrgerätehaus ist aus dem Rennen

Oberwürzbach · Ortsrat Oberwürzbach debattierte Sachstand für Neubau: Hohe Erschließungskosten und Hochwasserrisiko im Hirschental.

Das bisherige Feuerwehrgerätehaus von Oberwürzbach in der Steckentalstraße ist mehr als marode und erfordert einen Neubau.

Das bisherige Feuerwehrgerätehaus von Oberwürzbach in der Steckentalstraße ist mehr als marode und erfordert einen Neubau.

Foto: Jörg Martin

Die Pläne, das dringend erforderliche neue Feuerwehrgerätehaus in Oberwürzbach an der Landstraße 235 zu bauen, sind offenbar vom Tisch. Das wurde in der Sitzung des Ortsrates Oberwürzbach am Mittwochabend bekannt. Demnach hat die Stadtverwaltung die Kosten alleine für den Ankauf des Grundstücks unterhalb des Festplatzes „Im Hirschental“, der sich rechts vor dem Oberwürzbacher Ortseingang aus Richtung St. Ingbert kommend, befindet, als viel zu teuer eingestuft. Daher werden derzeit Alternativflächen im Stadtteil geprüft, weshalb sich der Ersatz für das marode Gebäude in der Steckentalstraße erneut verzögert.

„Das dauert alles entschieden zu lange. Das Ganze geht nun schon seit über zweieinhalb Jahren“, kritisierte Lydia Schaar (CDU) in der Sitzung die Vorgehensweise. Das Kostenthema sei für die Ortsvorsteherin zwar verständlich, doch die Fachkräfte im Rathaus hätten früher antworten müssen, so Schaar. All das sei für die Feuerwehr und auch für die Bürger nicht mehr vermittelbar. Mitte Oktober wird ein Termin in St. Ingbert mit allen Beteiligten stattfinden, bei dem die Standortfrage geklärt werden soll.

Auch in Sachen Überschwemmungsrisiko beim angedachten Standort Hirschental hatte sich die Stadtverwaltung im Vorfeld der Ortsratssitzung bereits in einer Stellungnahme geäußert. So liegen bereits die Häuser 192 bis 196 innerhalb oder zumindest unmittelbar angrenzend an eine potenzielle Übertrittsfläche des Würzbachs. Laut Stellungnahme des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) seien diese Gebiete faktisch als Überschwemmungsbereiche auszuweisen. Eine Neubebauung könne nur in Ausnahmefällen und unter Berücksichtigung von diversen Kriterien erfolgen. Zudem sei die Entsorgung von Schmutzwasser nur schwer oder nur mit hohem Aufwand umsetzbar, heißt es seitens der Aufsichtsbehörde.

Der Anschluss an den einzigen Hauptsammler des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) in der Nähe sei nur mit einem recht hohen Aufwand möglich. Die Höhenlage des Sammlers würde zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine mehr als aufwendige Pumpstation bedingen, um das Schmutzwasser einleiten zu können. Dies wiederum würde ein zusätzliches Bauwerk bedeuten. All dies würde obendrein eine Reihe von Sondergenehmigungen erfordern.

Ebenfalls eine Rolle spielt das Thema Grundwasser, welches wegen des nahe gelegenen Würzbachs hoch anstehend sein dürfte, so die Überlegungen des Rathauses. Dies würde auch bedeuten, dass die Gründung eines Gebäudes mehr als aufwendig sein dürfte. Ferner kommt hinzu, dass die Fläche im neuen Landesentwicklungsplan als Vorranggebiet für den vorbeugenden Hochwasserschutz vorgesehen ist. Somit müsste die Fläche für Neubebauungen freigehalten werden.