Warmherzige Sozialkomödie mit viel Feingefühl

St Ingbert · Es geht um einen Bergarbeiter-Streik im England der Thatcher-Ära: Mit „Pride“ ist Regisseur Matthew Warchus eine besondere Sozialkomödie gelungen. Auch Oliver Hirschbiegel's „Elser“ läuft am Wochenende.

 Der britische Spielfilm „Pride“ läuft am Wochenende in der Kinowerkstatt. Foto: Verleih

Der britische Spielfilm „Pride“ läuft am Wochenende in der Kinowerkstatt. Foto: Verleih

Foto: Verleih

. In der Kinowerkstatt St. Ingbert läuft weiter der Oliver Hirschbiegel-Film "Elser - Er hätte die Welt verändert" (Deutschland 2015) mit Christian Friedel, Katharina Schüttler und Burghart Klaußner , und zwar am Freitag, 8. Mai, um 21 Uhr, und am Sonntag, 10. Mai, um 20 Uhr. "Ein sorgfältig recherchiertes und brillant geschriebenes Drehbuch von Fred und Léonie-Claire Breinersdorfer, ein in jeder Nuance überzeugender Hauptdarsteller Christian Friedel und eine meisterhafte Regie von Oliver Hirschbiegel machen "Elser" zu einem herausragenden Kinoereignis", hieß es in der Begründung der Jury anlässlich der Verleihung des Bayerischen Filmpreises. Beeindruckend der sympathische Georg Elser , Uhrmacher, Antifaschist und Hitler-Attentäter, gespielt von Christian Friedel, der unbeirrt das tut "was ich für richtig halte", denn "ich bin ein freier Mensch!" Und weiter im Verhör befragt, als man aus ihm herauspressen wollte, ob er wirklich ein Einzeltäter sei: "Sie werden lachen. Es hätte auch keiner mitgemacht."

Die Kinowerkstatt zeigt zudem den in Cannes ausgezeichneten Spielfilm "Pride" (Großbritannien 2014) von Regisseur Matthew Warchus mit Bill Nighy, Imelda Staunton, Dominic West, Paddy Considine und Andrew Scott am Samstag, 9. Mai, um 20 Uhr, und am Montag, 11. Mai, ebenfalls um 20 Uhr. Dass man zusammen etwas erreichen kann, zeigt die britische Kohlenpott-Komödie "Pride", in der

es um den Streik britischer Bergarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen geht. Die warmherzige Sozialkomödie mit viel Feingefühl und einer ansteckenden Mischung aus Charme und Witz sowie grandiosen Luftaufnahmen spielt im von Margaret Thatcher regierten Großbritannien.

Dort bildet sich im Sommer des Jahres 1984 die ungewöhnliche Allianz zweier Gruppen: Eine Schwulen- und Lesbengruppe aus London beschließt, aus Solidarität Spenden für die Familien streikender Bergleute zu sammeln. Nach anfänglichen Absagen aufgrund von Vorurteilen seitens der Arbeiterorganisationen lässt sich das kleine Waliser Bergarbeiterdorf Onllwyn auf ein Treffen ein. Es gibt zunächst Irritationen auf beiden Seiten - doch spätestens als der exzentrische Jonathan den hüftsteifen Walisern zeigt, was echtes Disco-Feeling ist, scheint das Eis gebrochen. Mit dem Sammeln von Spenden für "ihre" Kumpel stellt sich die L.G.S.M. (Lesbians and Gays Support the Miners) farbenfroh der gnadenlosen Politik von Margaret Thatcher entgegen. Zwischen den beiden Gruppen entwickelt sich dabei eine ganz besondere Freundschaft, die noch lange nachwirkt, denn die Geschichte ist wahr: Mit Unterstützung der Bergarbeitergewerkschaft wurden im Jahr 1985 zum ersten Mal die Rechte der Schwulen und Lesben im Programm der Labour-Partei festgeschrieben!..

Der Film feierte seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2014 und gewann dort die Auszeichnung Queer Palm Award. Sehr sehenswert gerade jetzt mitten im Streik der Lokführer und Erzieherinnen.

kinowerkstatt.de

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