Zurück am BBZ St. Ingbert Skulptur steht wieder auf festem Sockel

St Ingbert · Nach gründlicher Restaurierung wurde der „Walzmeister“ von Fritz Koelle an seinem angestammten Platz aufgestellt.

 Ortsvorsteherin Irene Kaiser, Andrea Fischer, zuständig für den städtischen Kunstbesitz, und Mitglieder des Ortsrates Mitte freuen sich über die Aufstellung des „Walzmeisters“ an dem Platz, wo er vor 65 Jahren aufgestellt worden war. 

Ortsvorsteherin Irene Kaiser, Andrea Fischer, zuständig für den städtischen Kunstbesitz, und Mitglieder des Ortsrates Mitte freuen sich über die Aufstellung des „Walzmeisters“ an dem Platz, wo er vor 65 Jahren aufgestellt worden war. 

Foto: Giusi Faragone/Stadt St. Ingbert/Giusi Faragone

Aufgrund von Stabilitätsproblemen hatte die Figur des „Walzmeisters“ aus Sicherheitsgründen vor einiger Zeit vom Sockel, auf dem die Skulptur vorm BBZ St. Ingbert stand, genommen und eingelagert werden müssen. Auf Nachfragen zahlreicher St. Ingberter Bürger, die „ihren Walzmeister“ seither an dieser Stelle vermissten, nahm sich der Ortsrat St. Ingbert-Mitte des Themas an.

In Zusammenarbeit mit Andrea Fischer, Leiterin Abteilung Städtischer Kunstbesitz, konnte nun, nach mühevollen Recherchen über eine fachgerechte Aufstellung, die überlebensgroße Figur wieder aufgestellt werden, wie die St. Ingberter Stadtverwaltung berichtet. Restauratorische Maßnahmen waren notwendig, wofür man sich fachlichen Rat aus Regensburg einholen musste. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen und der „Walzmeister“ ist wieder – fest verankert – an seinem angestammten Platz zu bewundern.

Seit 1956 steht die 2,30 hohe, imposante Skulptur bereits vor dem Berufsbildungszentrum in St. Ingbert. Gestiftet wurde die von dem Bildhauer Fritz Koelle 1939 geschaffene bronzene Plastik damals von der Firma Moeller&Neumann Walzwerkbau. Sie ist ein eindrucksvolles Beispiel für die künstlerische Auseinandersetzung des Bildhauers mit der Eisen- und Hüttenindustrie.

Zu St. Ingbert hatte Fritz Koelle (1895 bis 1953) durch seine Heirat mit der St. Ingberter Malerin Elisabeth Karmann (1890 bis 1974), Tochter eines Bergmanns, eine enge Beziehung. 1895 in Augsburg geboren, studierte Koelle zunächst von 1917 bis 1923 an der Münchner Kunstakademie, wo er damals seine spätere Frau kennenlernte. Schon vor der Eheschließung im Jahr 1925 führten ihn Studienaufenthalte an die Saar.

Im damaligen Saargebiet traf er auf die Welt der Hütten- und Bergarbeiter, die ihn fesselte und emotional nachhaltig berührte. Hier fand er, ähnlich wie der in Schnappach aufgewachsene Maler Fritz Zolnhofer, seine Motive im Arbeitermilieu des Bergbaus und Eisenwerks, die er zum zentralen Thema seines künstlerischen Schaffens erhob.

In dieser Schaffensphase entstanden zahlreiche Plastiken von Berg- und Hüttenleuten, so auch der im Stadteigentum befindliche überlebensgroße „Bergmann“ am Eingang zum Besucherbergwerk Rischbachstollen. Auch er dokumentiert seine Verbundenheit und Achtung für die Menschen in der Region.

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