Wald zum Riechen und Tasten

St Ingbert · Dass man auch im Klassenzimmer Natur hautnah erleben kann, erfuhren Schüler der St. Ingberter Albert-Weisgerber-Schule. Haupt-Attraktion des Vormittags war Uhu Anton, der den Kindern mächtig imponierte.

 Martin Hirsch und sein Uhu Anton waren willkommene Gäste beim Waldtag an der Albert-Weisgerber-Schule. Foto: Cornelia Jung

Martin Hirsch und sein Uhu Anton waren willkommene Gäste beim Waldtag an der Albert-Weisgerber-Schule. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Ein Unterricht wirkt immer lebendiger und ist nachhaltiger, wenn er mit Experimenten, Bildern oder auch kleinen Filmchen "garniert" wird. Und so hatten die Drittklässler der St. Ingberter Albert-Weisgerber-Schule das Vergnügen, Forstwirtschaftsmeister Ulrich Matheis im Rahmen ihres Sachunterrichts zum Thema "Der Wald und dessen Tiere" zu begrüßen. Und er kam nicht allein. Er und eine Praktikanten hatten den Raum zu einem Waldklassenzimmer umfunktioniert, indem sie kleine Bäumchen, Blätter, präparierte oder aus Holz gefertigte Tiere und die Früchte des Waldes aufgebaut hatten. Die Kinder lauschten den Erzählungen aus dem Wald, erfuhren viel Neues, konnten aber auch das im Unterricht oder bei Waldspaziergängen erworbene Wissen anbringen. Sie unterschieden Bäume anhand ihrer Nadeln oder Blätter, und manche Schüler machten dem Förster Konkurrenz. "Als Pfadfinder sind wir auch viel im Wald unterwegs, da kennt man die Bäume schon", so eine Schülerin, die wusste, dass die Lärche der einzige Nadelbaum ist, der seine "Blätter" abwirft. Ulrich Matheis lieferte mit dem Satz "die will sich wegen abbrechender Äste durch Schneelast keinen Stress machen" auch gleich die Erklärung dafür. Fragen und auch Anfassen der Exponate waren in dieser speziellen Unterrichtsstunde nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Mit einem Nadelbaum gingen die Schüler auf Tuchfühlung. "Reibt mal an den Nadeln und riecht daran", forderte Matheis die Kinder auf. Während manche von ihnen "Pfui" sagten, waren Klassenlehrerin Lena Ankner und Rektorin Susanne Biermeier mit dem Duft schon auf Weihnachten "programmiert". Die Douglasie rief also unterschiedliche Empfindungen hervor. Nicht so beim Anblick von Anton, der auf dem Arm von Martin Hirsch zu Besuch in die Schule kam. Denn von dem Uhu, dem einzigen Eulenvogel, der seinen Namen rufen kann, wie dessen Besitzer sagte, waren Groß und Klein gleichermaßen begeistert. Während Naturführer Martin Hirsch viele Fragen zur Lebensweise seines Begleiters beantworten musste, durfte Anton natürlich auch gestreichelt werden. Unter seinen aufmerksamen Augen lernten die Kinder allerhand zum Thema Vogelwelt. Was frisst ein Vogel und wie schnell fliegt er? Anton gab einen kurzen Eindruck von seinen 1,60 Metern Flügelspannweite. Martin Hirsch sorgte für Erstaunen, indem er den Kindern sagte, dass Antons "Kollegen" auch in heimischen Wälder vorkommen und man sie mit viel Glück schon mal zu Gesicht bekommt. Ginge es nach den Drittklässlern, könnte es in der nächsten Woche wieder Besuch von den beiden Waldexperten Matheis und Hirsch mit seinem Uhu geben. Und ganz nebenbei wurde statt Sachunterricht auch noch ein bisschen Mathematik gemacht. Anhand einer Baumscheibe zählten die Schüler nämlich deren Ringe und erfuhren so, wie man das Alter eines Baumes bestimmt, und wie man an ihr den Temperaturgang sowie den Regeneinfluss sehen kann.

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