. Erstmals zur Europawahl hat sich der "Wahl-O-Mat on tour" ins Leibniz-Gymnasium nach St. Ingbert auf den Weg gemacht. Am Mittwoch kamen Wilhelm Offermanns, Arbeitskammer des Saarlandes, Burkhard Jellonnek, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, und sechs Politiker zu den elften Klassen. Anhand der Argumentation zu den unterschiedlichsten Thesen anlässlich der Wahl zum Europäischen Parlament sollte die Veranstaltung den Beweis antreten, dass es lohnt, sich mit Politik zu beschäftigen. Offermanns ist stolz darauf, dass das Saarland mit dem Wahl-O-Mat ein erfolgreiches Alleinstellungsmerkmal vorzuweisen hat. Einige der anwesenden Schüler sind bereits wahlberechtigt. Um so wichtiger für sie, sich selbst ein Bild von "richtigen" Politikern machen zu können und diese auch ins "Kreuzverhör" zu nehmen.

Jo Leinen (SPD), Yvonne Plötz (Linke), Andreas Augustin (Piraten), Tina Schöpfer (Grüne), Markus Uhl (CDU) und Roland König (FDP) argumentierten sachlich, mit kleineren Seitenhieben und brachten auch ihre persönliche Meinung zu manchem Thema zur Sprache. "Ihr werdet merken, Politiker tuten nicht alle aus einem Horn", so "Moderator" Offermanns. Ziel der Fragerunde und der anschließenden Diskussion war es, die Schüler auf die politischen Inhalte aufmerksam zu machen, für die Wahlteilnahme zu werben und damit auch ein Zeichen gegen Rechts zu setzen.

"Saarländische Politiker können etwas, was die im Fernsehen nicht können, sie können ihre Meinung in einer Minute auf den Punkt bringen", brachte Offermanns die "Thesenrunde" des Wahl-O-Mats in Gang. Fortbestand des Euro als Währung, Bürgerentscheide, Gentechnik, Flüchtlingsproblematik, EU-weiter Mindestlohn, neue Mitgliedstaaten in der EU, ökologische Tierhaltung, grenzüberschreitende Sozialleistungen - zu diesen und vielen Fragen mehr waren Meinungen und klare Positionierungen der einzelnen Parteien gefordert.

Ein Streifzug durch die Themen der aktuellen Europa-Politik in einer Unterrichtsstunde, um in einer zweiten Raum für die Fragen der Schüler zu lassen. Die christliche als EU-weite Religion? Hätte die Türkei aus CDU-Sicht dann eine reale Chance auf einen EU-Beitritt? Diese Schülerfrage zeigte, welche Konsequenzen politische Entscheidungen haben könnten und wie wichtig es deshalb ist, mit der eigenen Wahl Einfluss zu nehmen.