Verbrauchertipp Wärmebrücken im Haus kann man vermeiden

St. Ingbert/Bliestal · Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes helfen bei Problemen mit Schimmelbildung in der Wohnung.

 Schimmel in Wohnräumen entsteht, wenn zum Beispiel Wände oder Decken feucht werden. Gerade im Winter gibt es damit Probleme, so die Verbraucherzentrale des Saarlandes.

Schimmel in Wohnräumen entsteht, wenn zum Beispiel Wände oder Decken feucht werden. Gerade im Winter gibt es damit Probleme, so die Verbraucherzentrale des Saarlandes.

Foto: picture alliance / dpa/Daniel Reinhardt

Gerade im Winter haben viele Menschen in Wohnungen und Häusern Probleme mit Schimmel. Dieser entsteht, wenn zum Beispiel Wände oder Decken feucht werden. Tapeten, Anstriche und poröse Baustoffe bilden dann zusammen mit Feuchtigkeit den Nährboden für die Entstehung dieser speziellen Pilzarten. „Schimmel ist nicht nur ein optisches Problem, sondern unter Umständen auch ein gesundheitliches, denn er kann bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen“, erklärt Werner Ehl, Bauphysiker und Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes. Deshalb besteht nach dem Entdecken großer Handlungsbedarf.

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, sollten Schimmelschäden möglichst schnell beseitigt werden. Oberflächliche Schäden mit geringem Umfang bis etwa 0,5 Quadratmeter können von den Betroffenen selbst beseitigt werden, sofern sie nicht allergisch auf Schimmelpilze reagieren. Dabei sollte eine angemessene Schutzausrüstung verwendet werden, also Schutzbrille, Atemschutz und Handschuhe. Bei größeren Schäden sollte eine Fachfirma hinzugezogen werden.

Ebenso wichtig: die Ursache klären. „Auslöser für Schimmelwachstum können zu hohe Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen, bauliche Ursachen – zum Beispiel mangelnder Wärmeschutz oder Wärmebrücken – und eindringende Feuchtigkeit von außen sein“, erläutert Werner Ehl. In jedem Fall sollte die Ursache ermittelt werden, damit der Schaden dauerhaft beseitigt werden kann und zukünftige Schäden vermieden werden. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale berät dazu betroffene Verbraucher. Schimmel in Mietwohnungen führt oft zu Konflikten zwischen Mietern und Vermietern. Auf jeden Fall müssen Mieter den Vermieter über den Schimmelbefall informieren.

Es gibt zudem Empfehlungen zur Raumnutzung:

Richtiges Lüften: Die Luftfeuchtigkeit kann mit regelmäßigem Lüften der Wohnung verringert werden. Am besten lässt sich der Erfolg des Lüftens durch ein Thermo-Hygrometer kontrollieren. Schimmelprobleme können jedoch auch bei ausreichendem Lüften auftreten. In diesen Fällen kommen Baumängel als Ursache in Frage.
Richtiges Heizen: Durch ausreichendes Heizen lasse sich das Risiko für die Schimmelbildung senken. Die Raumtemperatur sollte auch in wenig beheizten Wohnräumen nicht weniger als 16 Grad Celsius betragen. Auch hier sei das Messen und Regulieren der Raumtemperatur zu empfehlen.
Richtiges Möblieren und Dekorieren: Sind Möbel und Dekoration zu nahe an kalten Wänden zu finden, behindern sie das Erwärmen der Wand und den nötigen Luftaustausch. Als Folge kann zum Beispiel an der Rückseite von Schränken Schimmel entstehen. Ein ausreichender Abstand (fünf bis zehn Zentimeter) zur Wand kann Schimmelprobleme verhindern.

Bauliche Maßnahmen umsetzen: Nachträgliche Wärmedämmungen können das Schimmelrisiko erheblich senken. Mit dem nachträglichen Einbau von Lüftungstechnik werde außerdem dafür gesorgt, dass Wohnräume auch bei Abwesenheit der Bewohner ausreichend mit Frischluft versorgt werden.

Privatpersonen erhalten bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale individuelle Empfehlungen für den Schutz vor Schimmelbefall. Bei baulichen Verbesserungen bekommen Ratsuchende umfangreiche Informationen zur Umsetzung, zu den Kosten und zu möglichen Förderprogrammen des Staates. Termine zur persönlichen Beratung können unter Tel. (0800) 809 802 400 (kostenfrei) oder direkt bei den Beratungsstützpunkten vereinbart werden. Infos gibt es im Internet unter www.vz-saar.de oder www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.

Anmeldung zur Energieberatung in St. Ingbert im Rathaus, Am Markt 12, Zimmer 202, Tel. (0 68 94) 130, in Blieskastel in der Volkshochschule, am Schloss, Tel. (0 68 42) 92 43 10.

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