Vor dem Segen ging's schon zur ersten Feuertaufe

St Ingbert · Der Löschbezirk St. Ingbert-Mitte verfügt über ein neues Fahrzeug. Die Kosten inklusive Beladung betragen über 330 000 Euro.

 Das neue St. Ingberter Löschfahrzeug. Foto: Cornelia Jung

Das neue St. Ingberter Löschfahrzeug. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

(con) Im Rahmen des Tages der offenen Tür bei der Feuerwehr wurde dem Löschbezirk St. Ingbert ein neues Löschfahrzeug mit der Bezeichnung LF 20 von Oberbürgermeister Hans Wagner übergeben. Für die Ersatzbeschaffung eines Fahrzeuges von 1988 waren dafür im vergangenen Jahr 250 000 Euro in den Haushalt eingestellt worden. Feuerwehr und Stadtverwaltung hatten gemeinsam ein Profil für das neue Auto erstellt, das zur Optimierung des Leistungsspektrums der Feuerwehr beitragen soll. Als es am Samstagabend offiziell in den "Besitz" der Kameraden überging, hatte es bereits seinen ersten Einsatz hinter sich. Beim Brand eines Elektroverteilers im Kaufland bestand es seine Feuertaufe.

In der Fahrzeughalle präsentierte es sich dann wenig später glänzend und mit Grün geschmückt. Das Fahrgestell wurde von Daimler gefertigt, der Auftrag für den Aufbau war von der Firma Ziegler im schwäbischen Giengen ausgeführt worden. Inklusive Beladung kostete es am Ende 334 000 Euro. So mussten 84 000 Euro überplanmäßig aus dem städtischen Haushalt bereit gestellt werden, auch weil nach dem saarländischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz die ordnungsgemäße Gewährleistung der ehrenamtlichen Feuerwehr-Arbeit Pflichtaufgabe der Städte und Gemeinden ist.

"Die Gefahrenlagen werden immer vielfältiger und schwieriger", so Hans Wagner, "Investitionen in die Ausstattung unserer Feuerwehr sind enorm wichtig, weil sie dazu beitragen, dass die Feuerwehr den gestiegenen Anforderungen mit der angemessenen technischen Ausrüstung begegnen kann." Laut Löschbezirksführer Wolfram Zintel seien die insgesamt neun Feuerwehrfahrzeuge 2016 bei 239 Einsätzen gefordert gewesen. Bevor das Fahrzeug von Pfarrer Andreas Sturm gesegnet wurde, stellte Zintel den LF 20 in Zahlen und mit seiner Ausrüstung vor. Die Motorleistung betrage 286 PS, das zulässige Gesamtgewicht 16 Tonnen, es habe unter anderem Schleuderketten, die bei Schnee zugeschaltet werden können, ein Automatikgetriebe, im Aufbau eine Feuerlöschkreiselpumpe, einen Wassertank mit 2000 und einen Schaummittelbehälter für 200 Liter. Im Dachkasten befinden sich eine dreiteilige Schiebe- und eine vierteilige Steckleiter. Digitalfunk, Wassersauger, motorbetriebenes Belüftungsgerät, Sprungretter und Hygieneboard gehören ebenso zur Ausstattung wie eine Wärmebildkamera, ein integrierter Lichtmast und Knickkopfleuchten.

Zintel hob vor allem das Löschsystem "Foam 24" hervor, mit dem dem Löschwasser bis zu sechs Prozent Schaum zugemischt würden. Der Löschbezirksführer versprach, pfleglich mit dem Fahrzeug umzugehen, das ein "erkleckliches Sümmchen" gekostet habe. "Aber wie Sie heute gesehen haben, wird es gebraucht und steht nicht nur rum." Pfarrer Fred Schneider-Mohr wünschte den Feuerwehrleuten, dass sie gesund von ihren Einsätzen heimkehren und dem Fahrzeug, "dass es nicht oder wenig gebraucht wird".

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