Von St. Ingberter Dächern kommt immer mehr Sonnenstrom

St Ingbert · Die Zahl der Solaranlagen auf St. Ingberter Dächern hat in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt. In der Solarbundesliga klettert die Stadt nach vorne. Der Potenzialrechner des Umweltministeriums zeigt zudem: Der Privatstromverbrauch ließe sich über Sonnenenergie abdecken.

In der Solarbundesliga belegt St. Ingbert aktuell in der Kategorie mittelgroßer Städte Platz 42. Damit ist die Stadt ein gutes Stück geklettert im Vergleich unter derzeit 271 beteiligten Kommunen. 2010 stand sie in dem Ranking, das die Redaktion des Nachrichtendienstes Solarthemen und der Verein Deutsche Umwelthilfe ins Leben gerufen haben, auf Platz 68. Im Saarland sind momentan nur zwei Kommunen weiter vorne in der Mittelstadt-Rubrik: Merzig auf Platz 22 und St. Ingberts Biosphären-Partnerstadt Blieskastel auf Platz zwölf. Im Vergleich der Großstädte (über 100 000 Einwohner) belegt Saarbrücken Platz 14 von 53 beteiligten Städten.

3000 Haushalte

In St. Ingbert kämpfen Klimabewegte in Bürgervereinen und -initiativen seit Jahren um Aufmerksamkeit für Solarenergie . Während die Windkraft vor Ort, wo die Bedingungen Strom aus Wind möglich machen, immer auch starken Gegenwind erfährt - etwa in Bliesmengen-Bolchen - findet die Sonnenenergie breitere Akzeptanz. Der Photovoltaik-Ausbau war zwischen 2008 und 2012 rasant. Heute hat St. Ingbert rund 13 Megawatt installierte Leistung. Damit lässt sich Strom erzeugen für mehr als 3000 Vier-Personen-Haushalte.

Wer im Internet auf der Seite des Umweltministeriums die Potenzialanalyse für Erneuerbare Energien "Erneuerbar Komm!" studiert, kann sich die St. Ingberter Möglichkeiten genau anschauen, beziehungsweise mittels eines Potenzialrechners selbst Planspiele betreiben, wie ein guter Energiemix aussehen könnte. Dabei wird zumindest so viel klar: Den Privatstromverbrauch könnte die Stadt, die sich als Teil der Biosphäre eine nachhaltige Entwicklung zum Ziel gesetzt hat, locker über Kollektoren abdecken.

Das Institut für Zukunftsenergiesysteme (Izes) sieht noch große Potenziale für die Solarenergie . Die Solarstromleistung ließe sich nach den Erkenntnissen der Energiestudie des Saarbrücker Institutes bis 2050 verfünffachen, mit Solarthermie (Warmwasserbereitung über Kollektorflächen) wären statt heute etwa fünf sogar 125 Millionen Kilowattstunden Wärme möglich (die SZ berichtete).

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