Von der Kunst des Glockengießens

St. Ingbert · Die Glocke der St. Ingberter Möllerhalle ist über 200 Jahre alt und gilt als wahres Kunstwerk. Das Museum der ehemaligen Glockengießerei Mabilon in Saarburg ist deshalb Ziel eines Ausflugs der Initiative Alte Schmelz.

 Die traditionsreiche Glockengießerei Mabilon und Co. (auf unserem Archivfoto links Wolfgang Hausen-Mabilon) in Saarburg hat ihre Produktion längst eingestellt. Dort finden allerdings noch Führungen zur Kunst des Glockengießens statt. Foto: Thewes

Die traditionsreiche Glockengießerei Mabilon und Co. (auf unserem Archivfoto links Wolfgang Hausen-Mabilon) in Saarburg hat ihre Produktion längst eingestellt. Dort finden allerdings noch Führungen zur Kunst des Glockengießens statt. Foto: Thewes

Foto: Thewes

Die alte Glocke in der Möllerhalle kündet vom Besitzerstolz der Unternehmerin Sophie Krämer, die die Alte Schmelz wenige Jahre zuvor erworben hatte und eine moderne Arbeitersiedlung errichten ließ. 1810 veranlasste sie auch den Umbau der Möllerhalle in ihre noch heute bestehende Gestalt und gab aus diesem Anlass die Glocke in Auftrag. Dabei ließ sie nicht nur ihren eigenen Namen eingravieren, sondern auch den des Glockengießers Michel Morlo. Daran lässt sich unschwer ablesen, welche Wertschätzung dieser alten Handwerkskunst damals entgegen gebracht wurde.

Der aktuelle Ausflug der Initiative Alte Schmelz St. Ingbert am Samstag, 8. Oktober, führt die Teilnehmer in den westlichen Teil des Naturparks Saar-Hunsrück, wo sich das romantische Städtchen Saarburg befindet. Dort steht ein Besuch der Glockengießerei Mabilon auf dem Programm, um sich bei einer fachkundigen Führung über die Jahrhunderte alte Tradition des Glockengießens unterrichten zu lassen. Das Unternehmen ist bereits seit 1770 in Saarburg ansässig und blieb bis zuletzt in Familienbesitz, als 2002 der letzte Glockengießer-Meister aus Altersgründen die Produktion aufgab. Er überführte den unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplex im Altstadtbereich von Saarburg in ein Museum und Kulturzentrum.

Vom Zeichenzimmer, in dem die Meister den Glockenton berechneten und die Rippe entwarfen, über den Lehmraum, die Werkstätten und die Gießhalle ist alles erhalten und spiegelt anschaulich den Produktionszeitraum vieler Jahrhunderte wieder.

Nach der Besichtigung wird das Mittagessen im Wirtshaus der ebenfalls geschichtsträchtigen "Villa Keller" eingenommen. Das über 200 Jahre alte Anwesen liegt direkt am Saarufer mit Blick auf Altstadt und Burg und ist neben seinem guten Saar-Riesling auch für seine regionale Küche bekannt. Nach dem Essen bleibt noch genügend Zeit für eine Erkundung des malerischen Städtchens auf eigene Faust.

Der Ausflug startet um 8.30 Uhr in St. Ingbert , Alte Schmelz 66 (Konsumgebäude / Hadir-Schild). Die Teilnehmergebühr beträgt 57 Euro (inklusive Fahrt, Reiseleitung, Führung Glockengießerei und Mittagsimbiss). Eine Anmeldung ist bis 30. September dringend erforderlich unter Telefon (0 68 94) 3 46 89 oder (01 52) 05 66 97 21.

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