Von adventlicher Erwartung zu weihnachtlicher Freude

Blieskastel. Zu einem beeindruckenden Adventskonzert hatte Christoph Nicklaus mit seinem Von-der-Leyen-Chor, Solisten und einem kleinen Instrumentalensemble geladen. Wer in der vorweihnachtlichen Zeit Andacht und Besinnung suchte, der war in der protestantischen Kirche in Blieskastel genau richtig

 Ilka Wirth gefiel beim Konzert mit ihrer Oboe. Foto: privat

Ilka Wirth gefiel beim Konzert mit ihrer Oboe. Foto: privat

Blieskastel. Zu einem beeindruckenden Adventskonzert hatte Christoph Nicklaus mit seinem Von-der-Leyen-Chor, Solisten und einem kleinen Instrumentalensemble geladen. Wer in der vorweihnachtlichen Zeit Andacht und Besinnung suchte, der war in der protestantischen Kirche in Blieskastel genau richtig.

In zwei großen Blöcken führte der Von-der-Leyen-Chor, ein Schüler-Lehrer-Eltern-Ensemble, von adventlicher Erwartung zu weihnachtlicher Freude. Und auch wenn die Männerstimmen Maria ein wenig beherzter "Durch ein' Dornwald" hätten geleiten können, so war doch allen Titeln gemeinsam, dass sie eine gelassene Zuversicht ausstrahlten, wie es beispielsweise die Komposition "Habt keine Angst" geradezu programmatisch formulierte. Das begleitende Instrumentalensemble, ebenfalls aus Schülern, Eltern und Lehrern zusammengesetzt, war durch den krankheitsbedingten Ausfall der Klarinette zwar beeinträchtigt, jedoch nicht dauerhaft irritiert: Christoph Kohl übernahm kurzerhand außer der Continuo-Stimme auch noch den eigentlich für die Klarinette vorgesehenen Part am Klavier. Eine besondere Freude bot Ilka Wirth, die - eine wirkliche Seltenheit als Schülerinstrument - die Oboe spielt. Den gleichzeitig zarten und substanzvollen Klang ihres Instrumentes führte sie in großen, sanglichen Bögen, so als müsste sie niemals in ihrem Leben mehr Luft holen.

Ein Solistenquartett vertiefte das weihnachtliche Grundthema. Neben spanischen und deutschen Weihnachtsmotetten ergriffen hier wohl die Carols von John Rutter am meisten. Der englische Komponist besitzt ein sicheres Gespür für anrührende Tonartwechsel und durch Vorhalte charakteristisch eingefärbte Akkorde. Den Solisten - Barbara Buhr, Susanne Gastauer, Hans Funk und Christoph Nicklaus selbst - gelang es dabei, die komplexen Harmonien so selbstverständlich zu singen, als wäre alles ganz leicht, und damit der Hektik der Vorweihnachtszeit ein wenig "Entschleunigung" entgegenzusetzen. Was schlicht und natürlich wirkte, verlangte auch im Schlussteil des Konzertes einen leistungsbereiten und disziplinierten Chor, der eher die subtilen, differenzierten Töne als die wuchtige Stimmgewalt sucht.

Zu einem solchen Ensemble hat Christoph Nicklaus, der auch selbst in großer Ruhe das Programm moderierte, seinen Chor erzogen. Das Publikum in der vollbesetzten Kirche dankte ihm für die adventliche Auszeit mit warmem und lang anhaltendem Applaus und stimmte außerdem gerne in das gemeinsame Schlusslied mit ein. red

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