Vom Barock über die Klassik bis zur Romantik

St Ingbert · Die Zuhörer waren angetan vom Programm des Städtischen Orchesters, auch Bizets „Symphonie Nr. 1“, selten gespielt, kam gut an. Den Auftakt eines interessanten Konzerts machte die Ouvertüre zu Bellinis Oper „Norma“.

 Kurzweilige zwei Stunden mit klassischer Musik bescherte das Städtische Orchester seinen Gästen am Sonntag mit dem Herbstkonzert in der Stadthalle. Foto: Cornelia Jung

Kurzweilige zwei Stunden mit klassischer Musik bescherte das Städtische Orchester seinen Gästen am Sonntag mit dem Herbstkonzert in der Stadthalle. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Während wegen des Totensonntags einige geplante Veranstaltungen in der Region ausfallen oder verschoben werden mussten, fand das traditionelle Herbstkonzert des Städtischen Orchesters an jenem Tag in der Stadthalle statt. "Wir haben Ihnen ein Programm zusammengestellt, dessen Spektrum vom Barock mit Vertretern wie Bach und Händel, über die Klassik bis hin zur Romantik mit Stücken von Grieg und Bizet reicht", gab die Vorsitzende Ulrike Hempelmann zu Beginn einen kurzen Ausblick, was die Zuhörer in den kommenden zwei Stunden an Musikalischem erwartete.

Mit der Ouvertüre zur Oper "Norma" von Vincenzo Bellini nahm der Konzertsonntag seinen Anfang. Die Oper selbst, damals die achte des Komponisten, war ein reifes musikalisches Werk und hatte bei seiner Uraufführung 1831 keinen Erfolg. Der stellte sich erst später ein. "Sehr schön", befand ein Gast aus dem St. Ingberter Publikum bei diesem ersten Stück, bei dem ihn scheinbar sowohl Musik als auch die Darbietung überzeugten. Auch Georges Bizets "Symphonie Nr. 1", aus der mit dem Allegro vivo der 1. Satz gewählt wurde, fand Zustimmung beim Publikum. Bei dem zu Lebzeiten Bizets weniger, denn zu diesem Zeitpunkt ist es nie gespielt worden. Und auch vielen Instrumentalisten ist dieses Stück, das einzige seiner Art von Bizet, aus diesem Grund nicht geläufig. "Sie kennen ihn als Schöpfer der ,Carmen`, aber wahrscheinlich nicht als Schöpfer einer Sinfonie. Auch mir war er so nicht bekannt", sagte Ulrike Hempelmann an die Gäste gerichtet, "er hat sie mit 17 Jahren verfasst und man merkt, dass es ein Jugendwerk ist, aber ein tolles." Weiter im Programm ging es mit bekannteren Kompositionen von Edward Grieg, die schon als Klassiker bezeichnet werden können. Solvejgs Lied" und "In der Halle des Bergkönigs" aus den Peer-Gynt-Suiten sowie "Hochzeitstag auf Troldhaugen" sind solche Ohrwürmer, die man auch häufiger im Radio hört. Genauso wie das "Air" von Johann Sebastian Bach . Franz Schuberts "Ouvertüre in D" und der "Militärmarsch" gingen ebenso ins Ohr wie das "Largo" aus Händels "Xerxes" oder die Ouvertüre aus Lortzings "Zar und Zimmermann".

Warum sich die Stadt ein solches Orchester "leistet", bewies es wieder einmal mit diesem Konzert, bei dem Laien-Musiker mit viel Freude und dem nötigen (Übungs-)Einsatz dafür sorgen, den St. Ingbertern mit Bedacht ausgewählte Musik zu präsentieren und damit einen schönen Abend bescheren. Unter den Melodien sind die üblichen "Verdächtigen", also jene, die man wegen ihrer Bekanntheit direkt mitsummen kann, aber eben wie eingangs erwähnt auch solche, die weniger bekannt sind, die es aber genauso verdient haben, gespielt und gehört zu werden. "Wow", laute "Bravos" und Zugaberufe riefen den Dirigenten Norbert Feibel noch einmal auf die Bühne. "Sie wollen eine Zugabe? Unverständlich", scherzte er, "wir schließen den Kreis wieder mit Bizet. Und es ist eine Ouvertüre." Den Namen blieb er schuldig, aber Musikliebhaber wussten bereits bei den ersten Takten, um was es sich dabei handelte. Um ein Stück, das untrennbar mit dem Namen Bizet verknüpft ist und mit dem er einen großen Wurf in der Operngeschichte machte - seine "Carmen".

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