Um eine Kirche mit Leben zu füllen, braucht es Menschen, die sich engagieren. Und einen Pfarrer , der begeistern kann. Alexander Beck, evangelischer Pfarrer in Rohrbach und Hassel, ist so einer. Er ist nicht nur mit den Familien jedes Jahr an Ostern auf den Spuren dieser biblischen Geschichte in Begleitung eines Esels unterwegs, initiierte das Mittagessen für Senioren, brachte die Wasserfalltaufe in die Gemeinde und holte das Open-Air-Kino ans Gotteshaus, sondern hat noch eine weiter reichende Vision. Die von einer Lebenskirche, die Heimat für alle Generationen ist und in der Glauben im Alltag integriert ist. "Auf dem Kirchengelände muss sich die Theologie wiederfinden", so Beck. Einen Paradiesgarten soll die Lebenskirche haben, in dem man Bäume mit ihren Früchten erleben kann. Sie könnte einen Lebensfluss beinhalten, der durch Sand und Wasser symbolisiert wird, mit denen Kinder beim Spielen Naturerfahrungen sammeln, und Treffpunkte, wo man ins Gespräch kommt. Solch ein öffentliches Gelände an der Rohrbacher Christuskirche beispielsweise müsse für alle einen Nutzen haben, so Beck. Er liebt den exponierten Platz an der Blücherstraße, von dem früher eine Rundumsicht möglich war. Nun ist alles zugewuchert und Fuchs und Hase sagen sich dort oben "Gute Nacht". Ein ideales Gelände also, um es mit vielen Ideen neu zu erschließen. Alexander Beck holte sich dafür die Schüler der evangelischen Religion der dritten und vierten Klassen der Pestalozzischule ins Boot. Mit ihnen besuchte er das Kirchengelände und erklärte seinen Plan. Am "coolsten" fanden die Kinder den Wald, der ihnen wie ein Tunnel vorkam, die Ziegen und den Esel, die dort weiden, und den Hügel. Ausgehend von diesen natürlichen Gegebenheiten stellten sie nun ihre in Zeichnungen verpackten Ideen vor. Da gab es den Wunsch nach einem Kirchenstrand mit Wasserpumpe, einer Seilbahn, einem Spielplatz, einer großen Hängematte, einem Baumhaus, Ball-Spielfeldern, einem Barfußpfad, einem Fernglas, einem kleinen Zoo oder auch einer Grill- und Picknickstelle. "Das ist klasse, dass ihr an alle und sogar noch an die Tiere gedacht habt", lobte Beck. So nahm die Lebenskirche zunächst auf dem Papier Gestalt an. "Ihr seid die ersten, die ich gefragt habe. Ich stelle die Ideen dem Presbyterium der Gemeinde vor und ich verspreche euch, dass drei oder vier von den Dingen gebaut werden. Vielleicht nicht dieses oder nächstes Jahr, aber bis ihr 18 seid, auf jeden Fall", so Beck, der die Eltern für die Umsetzung gewinnen will.