Viertklässler im Lesen ganz groß

St Ingbert · Zunächst musste eine Passage aus dem persönlichen Lieblingsbuch und anschließend ein unbekannter Text vorgelesen werden. In der St. Ingberter Stadtbibliothek fand der Kreisentscheid des Lesedino-Wettbewerbs statt. Die Sieger fahren zum Landeswettbewerb.

 Das sind einige der besten Vorleser des Saarpfalz-Kreises. Gewinner der Kreisentscheid-Runde des Lesedino-Wettbewerbs in St. Ingbert war Benedikt Mayr (in der Mitte sitzend). Foto: Cornelia Jung

Das sind einige der besten Vorleser des Saarpfalz-Kreises. Gewinner der Kreisentscheid-Runde des Lesedino-Wettbewerbs in St. Ingbert war Benedikt Mayr (in der Mitte sitzend). Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Obwohl die St. Ingberter Stadtbücherei am Freitagnachmittag geschlossen war, herrschte dort reges Treiben. Denn zehn Viertklässler traten im Rahmen des Lesedino-Wettbewerbs auf Kreisebene gegeneinander an. Karin Mostashiri war in diesen zwei Stunden nicht nur die Frau mit der Stoppuhr, die die am Anfang von den Schülern selbst ausgesuchten Geschichten nach jeweils drei Minuten unterbrach, sondern auch diejenige, die den Schülern Mut machte. "Ihr braucht keine Angst zu haben. Wenn ihr euch mal verlest, ist das nicht schlimm. Ihr braucht auch nicht schauspielern", so die Mitarbeiterin der Bibliothek, "lest einfach wie daheim."

Allein schon, dass es die kleinen Leseratten bis nach St. Ingbert geschafft haben, mache sie alle zu Gewinnern, so Mostashiri. Und der Jury, bestehend aus der Kulturamtsleiterin, einer Geschichtenerzählerin, einer Buchhändlerin, dem Sprecher des Literaturforums St. Ingbert und einem Mitarbeiter des Kultusministeriums, bescheinigte sie, dass es sich um "liebe, nette Leute" handeln würde. Da konnte ja nichts mehr schief gehen. Im ersten Teil las jeder aus einem seiner Lieblingsbücher. Die Gäste hörten vom Esel, der ein Zebra werden wollte, von singbegeisterten Mädels, von zuverlässigen Müttern, die beim Wecken mehr wert sind als jedes Handy, von Tüten mit grünem Wind, von Janoschs krankem Tiger und von Faultieren. "Da habt ihr aber alle Glück gehabt, dass ihr nicht in die Faultierschule gegangen seid, sonst könntet ihr alle nicht so toll lesen", lobte die Zeitnehmerin die Kinder.

Auch ein Schlossgespenst machte die Runde und ließ die Zuhörer neugierig zurück, denn gerade, als die Story Fahrt aufgenommen hatte und alle in die Geschichte eingetaucht waren, war die Lesezeit um. "Soll ich das Licht ausmachen? Das würde ich gern weiterhören", kommentierte Karin Mostashiri dieses spannende Buch. Im zweiten Teil musste ein unbekannter Text gelesen werden. Hier hatte man sich für den Klassiker der Schildbürger-Streiche entschieden.

Danach standen die Sieger fest. Platz drei ging an Matteo Nicoló Messina aus der Grundschule Blieskastel-Aßweiler. Er hatte zu Beginn aus dem Buch "Geheimnisse um Gutenberg" gelesen, dem Mann, der den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand. "Ohne diesen Gutenberg hätten wir hier all die tollen Bücher nicht", so die Bücherei-Mitarbeiterin mit Blick auf die Regale voller Lesestoff . Den zweiten Platz holte Pauline Tillmann aus der Rohrbacher Pestalozzi-Schule, die Familiengeschichten aus dem "Blaubeer-Haus" zum Besten gab und Gewinner Benedikt Mayr von der Südschule hatte sich den "Räuber Hotzenplotz" ausgesucht und seine Stimme so verstellt, das man meinte, den Bücherhelden vor sich zu haben.

Arno Malburg, der beim Kultusministerium für die Leseförderung zuständig ist, überreichte dem Gewinner einen kleinen "Stellvertreter-Dino", der diesen am 19. Mai zum Lesedino-Landeswettbewerb nach Saarbrücken begleitet.

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