Vier Felixe und den ersten Caruso
Hassel · 65 Jahre alt ist der evangelische Kindergarten Sonnenblume in Hassel, seit vier Jahrzehnten gibt's den Neubau: Zwei Gründe, gebührend zu feiern. Zumal es mit dem „Caruso“ auch noch die neue Musik-Auszeichnung gab. Jetzt trägt die Sonnenblume als einzige im Kreis beide.
. Wenn ein Haus, wie der evangelische Kindergarten "Sonnenblume" in Hassel , 65 Jahre alt wird und auch der Neubau schon 40 Jahre mit erfolgreicher Erziehungsarbeit in seinem Inneren auf dem Buckel hat, dann ist das schon ein Grund zum Feiern. Und so stand das Sommerfest dieser Kita am vergangenen Sonntag ganz im Zeichen dieser beiden Geburtstage. Die Einrichtung in der Schulstraße ist "generationenübergreifend" besucht worden, denn manche Oma holt ihr Enkelkind dort ab, wo sie früher selbst betreut wurde.
Doch in den Jahren hat sich viel verändert, sowohl baulich als auch in den Erziehungskonzepten, die mittlerweile Leitbilder heißen. Aber in wohl kaum einer Zeit wurde so viel Wert auf musikalische Bildung bei den Jüngsten gelegt wie heutzutage. Für diese musikalische Früherziehung wurde die Kita vom Chorverband bereits vier Mal mit dem "Felix" belohnt, der bis Ende 2014 vom Deutschen Chorverband vergeben wurde. Nun gibt es den "Caruso" und auch die Kita in Hassel hat seit vergangenem Sonntag einen. Damit sind die Hasseler die erste Kindertagesstätte im Kreis, die sich aktuell zeitgleich mit beiden der begehrten Plaketten schmücken darf, die den Passanten indirekt "sagen", dass in diesem Gebäude die Musik im Alltag eine ganz besondere Rolle spielt.
Und die "Carusos" gab es nicht einfach so für ein paar Lieder, die im Spielzimmer hinter verschlossenen Türen gesungen wurden, sondern vor allem für ein Musical , das von allen Kindern der Kita anlässlich des "Jubel-Sommerfests" in der brechend vollen, alten Schulturnhalle aufgeführt wurde. In dem Stück mit dem Titel "Die Hexenprüfung" steckte ein halbes Jahr intensive Arbeit und gerade die kleinsten Sonnenblumen-Kinder waren entsprechend aufgeregt.
Da gab es vor der Aufführung vor lauter Anspannung schon mal Tränen. Kaum auf der Bühne waren diese vergessen und die Elfen, Hexen und Waldgeister gingen in ihren Rollen auf, zwischendurch immer mal wieder den Eltern und Großeltern winkend, die alles stolz mit der Kamera festhielten.
Hasseler Geschichte
Zu Beginn etwas Hasseler Geschichte: "In einer Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat, war der Hasseler Wald ein Zauberwald." In dieser Zeit also spielte das Stück. Damals war man, vorausgesetzt man war Hexe, noch mit 67 Jahren im Kindergarten. Die Bühne hatte sich in den Blocksberg inklusive Hexentanzplatz verwandelt und die kleine Hexe Gundula, die dort mit den Hexen-Seniorinnen endlich beim "immer währenden Tanz" mitmachen wollte, hatte ein großes Problem. Sie war erst 127 Jahre alt, damit noch im jugendlichen Hexenalter und eigentlich zu jung für den Tanz. Es sei denn, sie besteht drei Prüfungen. Das Herbeihexen von Starkregen, Blitz und Donner überzeugte die alten Hexen , die sie in ihren "Tanzkreis" aufnahmen.
Die Umsetzung des Hexenmärchens mit eingängigen Melodien und fantasievollen Kostümen begeisterte auch den Vorsitzenden des Kreis-Chor-Verbandes St. Ingbert. In Zusammenarbeit mit dessen Initiative "Singen verbindet" war das Kita-Musical als Projektarbeit entstanden. Werner Zeitz blieb nach der Aufführung und der Überreichung der "Carusos" nur noch eins zu sagen "Das war einfach Spitze."
