Vielfalt in allen Bereichen

St Ingbert · Unter dem Motto „Welterbe Erde - mach dich stark für Vielfalt“ stand die Unesco-Projektwoche. Die Themen der Leibniz-Schüler reichten von der Industriekultur bis zum Jakobsweg. Man war mit Begeisterung bei der Sache. Ein Teilnehmer-Fazit: „Besser als Schule“.

 Im Projekt „Vielfalt der Emotionen“ wurden die Schüler gestalterisch tätig. Sie drückten mit ihren modellierten Tonköpfen verschiedene Stimmungen aus und stellten das auch fotografisch dar. Foto: Cornelia Jung

Im Projekt „Vielfalt der Emotionen“ wurden die Schüler gestalterisch tätig. Sie drückten mit ihren modellierten Tonköpfen verschiedene Stimmungen aus und stellten das auch fotografisch dar. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Die letzte Schulwoche vor den Herbstferien wurde für die Schüler der 6. bis 12. Klassen des St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums nochmal richtig arbeitsintensiv. Doch sie büffelten nicht ihre üblichen Fächer, sondern engagierten sich in der Unesco-Projektwoche, die in diesem Jahr unter dem Motto "Welterbe Erde - mach dich stark für Vielfalt" stand. Es war für die Lehrer eine logistische Herausforderung, 630 Schüler in 30 Projekten "unterzubringen", weshalb Schulleiter Erik Brill seinen Kollegen Anerkennung zollt. Es ist seine erste Projektwoche an dieser Schule und nach seiner Aussage gäbe es kaum ein Projekt, das ihn, wäre er noch Schüler , nicht interessiert hätte. Vielfalt gibt es in jedem Bereich des täglichen Lebens, so dass viele Themen "beackert" wurden. Sportspiele weltweit, Industriekultur, Dialekte, Erde-Kosmos, Jakobsweg , Vielfalt der Tiere, Bäume sowie auf dem Teller oder im Alter waren nur einige der Angebote. Religionslehrer Alexander Haas hat als passionierter Fahrradfahrer mit seiner Gruppe eine von vielfältigen Fortbewegungsmöglichkeiten als Ansatz gewählt. Unter dem Aspekt "Nachhaltiger Schulweg" wurde der Fokus auf den Drahtesel gelegt. Was kann ich selbst an ihm reparieren oder wo hakt es noch im Radwegenetz unserer Stadt? "Ich fand das auf jeden Fall besser als Schule", so Johannes Schmitt aus Klasse 11, der selbst Mountainbike fährt.

Richtig Spaß beim Projekt "Vielfalt der Emotionen" hatte Yasmin Meinerzag aus der Neunten, die Tonköpfe formte, und dem flexiblem Material einmal ein wütendes und später ein lachendes "Outfit" zu verpassen. Angenehm und entspannend sei die Arbeit gewesen. Sie hatte zum ersten Mal Umgang mit Ton und könnte sich das auch für den Kunstunterricht vorstellen. "Die Schüler waren super konzentriert", so Lehrerin Katja Grumbach "sie lieben das dreidimensionale Gestalten, was in der Schule leider zu kurz kommt." Modevielfalt war das Thema einer quirligen Truppe, die sich in Saarbrücken zuerst über fairen Handel informierte, um sich später selbst, abseits vom Einheitslook, eine Mütze zu häkeln. Und so lernten die Schüler nicht nur etwas über globalen Handel und seinen Preis, konsumkritischen Umgang mit Waren sondern auch etwas Handwerkliches.

Auch Handwerkliches

Und nicht nur Christina Grimm und Charlotte Edelmann machte das viel Spaß, auch die vier Jungs im Team gingen mit einer selbst kreierten Kopfbedeckung nach Hause. "Das Häkeln war cool", waren sich die Schüler des Projekts von Elke Haimerl und Sigrid Mansel einig. Dabei kamen wiederum die beiden Lehrerinnen darin überein, dass es nicht einfach war, 29 Schülern das Handarbeiten beizubringen. Von einem anspruchsvollen, schwierigen, theoretischen Projekt, das im Vorfeld Kopfzerbrechen machte, weil es wegen der Archivarbeit auch ein "angestaubtes" Thema hätte sein können, brachten Philippe Imbsweiler und Johannes Klassen mit "Denkmal? Denk mal!" auf den Weg. In einer, wegen des Alters der Schüler von Klasse 6 bis 12, heterogenen Gruppe, sei man dem Kriegerdenkmal in der Albert-Weisgerber-Allee in Sichtweite der Schule an die Substanz gegangen.

Von seiner Bedeutung, über dessen Entstehung ging es perspektivisch darum, wie es in einer Art Park vor der Schule integriert werden könnte. Denn neben dem Denkmal soll einmal der Hauptzugang zum Leibniz-Gymnasium entstehen. Für ihre Archivarbeit, bei der den Schülern sogar auffiel, dass Wolfgang Krämer in seinem Geschichtsbuch über St. Ingbert den Namen eines gefallenen Soldaten vergessen hatte, zollten ihnen die Lehrer Respekt. Dass selbst eine Schule viele Gesichter haben kann, bewiesen die Teilnehmer im gleichnamigen Projekt, bei dem Klassenkameraden in den Mittelpunkt rückten, deren Wurzeln in einem anderen Land liegen. Das, was am letzten Projekttag präsentiert wurde, war die geballte Vielfalt.

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