Viele Stimmen für fairen Handel

St Ingbert · Die SPD-Stadtverbandsfraktion im Stadtrat möchte St. Ingbert zur „Fairtrade-Stadt“ machen. Auch die CDU hatte sich jüngst für gerechten Handel im globalen System stark gemacht. Heute berät der Finanz- und Wirtschaftsausschuss zu dem Thema.

Das Thema "fairer Handel" hat in St. Ingbert Konjunktur. Jüngst hatte der CDU-Stadtverband sich dafür stark gemacht, die Mittelstadt in dieser Hinsicht weiterzuentwickeln (die SZ berichtete). Jetzt hat die Stadtratsfraktion des SPD-Stadtverbandes (Meyer-SPD) die Sache für sich entdeckt. St. Ingbert solle sich um den Titel "Fairtrade-Stadt" bewerben, präzisiert sie den allgemeineren Vorstoß der Christdemokraten. Die Kampagne "Fairtrade Towns" sei eine weltweit erfolgreiche Aktion, an der sich mittlerweile über 1300 Städte in 24 Ländern beteiligten, begründen die Sozialdemokraten ihren Ansatz. Der Finanz- und Wirtschaftsausschuss des Stadtrates berät darüber am heutigen Dienstag im Sitzungssaal des Rathauses. Der öffentliche Teil des Ausschusses beginnt um 18 Uhr.

Das Saarland ist in Sachen Fairtrade-Stadt vorne mit dabei. Die Landeshauptstadt wurde im April 2009 erste deutsche Fairtrade-Stadt, andere wie Saarlouis zogen nach. Homburg und der Saarpfalz-Kreis haben sich jüngst ebenfalls auf den Weg gemacht.

Stadt muss Kriterien erfüllen

Wie im Internet über die Kampagne nachzulesen ist (www.fairtrade-towns.de), müssen die Interessenten fünf Kriterien erfüllen, um das Siegel für zunächst zwei Jahre zu bekommen. Erstes Kriterium ist ein Beschluss des Stadtrates, den Titel anzustreben und mit fair gehandelten Produkten im eigenen Umfeld zu beginnen. Sinn des Ganzen ist es, ein Zeichen für einen gerechteren Welthandel zu setzen und Kleinbauern sowie Genossenschaften zu unterstützen. Für eine gerechtere Vergütung von Weltmarkt-Produkten hatte sich erst vor wenigen Tagen CDU-Stadtverbandschef Pascal Rambaud stark gemacht. Das könne beim Kaffee im Rathaus beginnen, sollte aber auch weitergehen: Bei der Vergabe von Bauaufträgen sollte kein Tropenholz, auf den Friedhöfen keine Grabsteine aus indischer Kinderarbeit verwendet werden. Rambaud hatte übrigens schon 2009 dafür geworben, im Rathaus einen Mitarbeiter mit der Aufgabe zu betrauen, fairen Handel voranzubringen.

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