Gruppenangebote, bessere Beschilderungen in den Höhlen Homburg will mehr Touristen anlocken

Homburg · Susanne Niklas hat sich von Anfang an auf die Fahnen geschrieben, dass Homburg touristisch stärker punkten soll. Im Gespräch berichtet die Leiterin der Abteilung Kultur und Tourismus bei der Stadt von Erfolgen, etwa bei den deutlich gestiegenen Übernachtungszahlen, aber auch von Defiziten.

 Ein Anziehungspunkt hauptsächlich für Tagestouristen ist Jägersburg. Hier lockt das Naherholungsgebiet mit Schloss- und Brückweiher, der Gustavsburg, den gastronomischen Angeboten, Kletterpark, Bootsverleih und auch mit einem Hotel.

Ein Anziehungspunkt hauptsächlich für Tagestouristen ist Jägersburg. Hier lockt das Naherholungsgebiet mit Schloss- und Brückweiher, der Gustavsburg, den gastronomischen Angeboten, Kletterpark, Bootsverleih und auch mit einem Hotel.

Foto: Aufnahme1

Es gibt Erfolge, aber eben auch noch einige Baustellen in Sachen Tourismus in Homburg, doch beim Blick auf die Übernachtungszahlen des vergangenen Jahres kann sich Susanne Niklas richtig freuen. Um 11,5 Prozent sind die nämlich 2019 gestiegen von knapp 93 000 (2018) auf 103 000, zitierte die Leiterin der städtischen Abteilung Kultur und Tourismus, eine Übersicht des statistischen Landesamtes, in der alle Beherbergungsbetriebe mit mehr als zehn Betten berücksichtigt sind. Damit liege man auch über dem Schnitt im Saarpfalz-Kreis, in dem es verglichen mit 2018 bei den Übernachtungen im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent nach oben ging. Generell zeigt auch der saarlandweite Trend für das Tourismusjahr 2019 eine positive Entwicklung, so stieg die Zahl der Übernachtungen auf insgesamt 3,22 Millionen, ein Plus von 1,8 Prozent gegenüber 2018.

In Homburg komme man mit den aktuellen Zahlen so langsam wieder an den Wert von 2011 heran, als 104 000 Übernachtungen gezählt wurden, führt Niklas aus. Aufgrund der Wirtschaftskrise habe es nämlich 2012 einen Einbruch bei den Zahlen gegeben, denn viele Unternehmen hätten bei den Geschäftsreisen gespart. Sie macht die aktuellen guten Zahlen mit daran fest, dass es in Jägersburg ein neues Hotel gibt, auch das Schlossberghotel unter neuer Leitung sei ein Faktor. Zudem laufe die Jugendherberge gut. Mit insgesamt 12 000 Übernachtungen sei übrigens zudem der Anteil der ausländischen Gäste in Homburg gestiegen.

Generell liege die Auslastung der Hotels und Pensionen aber nicht bei 100 Prozent, sei unter der Woche höher als an den Wochenenden. Ein Wermutstropfen für Niklas: Ein Hotelbetrieb werde in diesem Jahr schließen.

Daneben kann man in Homburg auch in Ferienwohnungen und Privatzimmern unterkommen. Susanne Niklas wünscht sich, dass auch diese in einer Statistik erfasst werden. Bei der Darstellung gebe es ebenfalls noch Luft nach oben. Diese Angebote seien zwar auf der städtischen Internetseite aufgelistet, allerdings fehlten in dieser Übersicht wichtige Punkte, die andere Portale bieten, etwa der Preis, die Entfernung zur Innenstadt und zu den Sehenswürdigkeiten. Generell auf ihrer Wunschliste: eine überarbeitete Website, um Tourismus-Angebote besser zu präsentieren.

Was sich mittlerweile etabliert hat, sind die im Jahr 2018 eingeführten Stadtführungen, die nun unter dem neuen Titel Gästeführungen laufen, einfach deshalb, weil es hier nun mehr ins Umland geht. Auch diesmal kommt zu den bewährten Themen Neues, etwa eine Tour am Abend (wir berichteten).

Ein Thema, das Susanne Niklas mit ihrem Team in diesem Jahr aufgreifen möchte, sind Angebote für Gruppen. Es soll zusammengestellt werden, wo diese zum Essen hingehen, wo sie übernachten können, sodass dann komplette Pakete geschnürt werden können.

Ein weiteres Angebot, das ausgebaut werden soll, auch weil es stark nachgefragt wird, ist das Wandern. Der Saarpfalz-Kreis ist bekanntlich gerade dabei, sich bundesweit als Top-Wanderziel zu platzieren. Um als Qualitätsweg unter dem Dach „Wanderbares Deutschland“ aufgenommen zu werden, müssen viele Kriterien erfüllt werden (wir berichteten). Hier der nächste Punkte auf der Liste: die Beschilderung der Wege.

Ein für den Homburg-Tourismus wichtiger Punkt sind sicher die Schlossberghöhlen, die nun vermehrt mit Veranstaltungen bespielt werden sollen. Sie verweist etwa auf die Ausstellung „Phantastische Welten“ vom 12. März bis 28. Juni, die gut zum Ort passe. Zudem soll die Beschilderung in den Höhlen überarbeitet werden. Da „erstaunlich viele Niederländer“ hierher kommen, sollen die Erklärungen neben Deutsch, Englisch und Französisch zusätzlich auf Niederländisch hier angebracht werden.

Grundsätzlich ziehe Homburg am ehesten Tagestouristen an, sie kommen meist aus einem Umkreis von 50 bis 70 Kilometern, „von Kaiserslautern bis nach Trier hoch“. Anziehungspunkte sind neben den Höhlen das Römermuseum und das Naherholungsgebiet der Jägersburger Weiher. Zusätzlich lockten die Veranstaltungen wie Keramik- und Landmarkt, die Freiluft-Kunstaktion Artmosphäre, der Musiksommer mit seinen Jazzfrühschoppen und die Freitagsabend-Reihe Querbeat Besucher in die Stadt. Potenzial sieht Susanne Niklas zudem beim Medizintourismus. Dazu gehören für sie Tagungsteilnehmer genauso wie Patienten und deren Angehörige, die nicht aus der Stadt kommen.

 An der Empfangstheke in der neuen Tourist-Info in Homburg stehen Sieglinde Volz (links) und Susanne Niklas, die Leiterin der Abteilung Kultur und Tourismus bei der Stadt Homburg.

An der Empfangstheke in der neuen Tourist-Info in Homburg stehen Sieglinde Volz (links) und Susanne Niklas, die Leiterin der Abteilung Kultur und Tourismus bei der Stadt Homburg.

Foto: Ulrike Stumm
 Die Tourist-Info Homburg samt Stadtbusbüro ist in diesem Rundbau in der Talstraße nahe dem Kreisel untergebracht.  Sie soll noch besser beschildert werden.

Die Tourist-Info Homburg samt Stadtbusbüro ist in diesem Rundbau in der Talstraße nahe dem Kreisel untergebracht.  Sie soll noch besser beschildert werden.

Foto: Ulrike Stumm
 Viele Info-Prospekte findet man in den Aufstellern in der Tourist-Info Homburg.

Viele Info-Prospekte findet man in den Aufstellern in der Tourist-Info Homburg.

Foto: Ulrike Stumm

Ein sichtbares Zeichen für die Tourismusförderung ist die neue Tourist-Info im Rundbau am Kreisel, in die man im vergangenen Mai eingezogen ist, und in der nun auch das Stadtbusbüro samt den Kulturamtsmitarbeitern untergebracht sind. Die Leute haben noch Probleme, diese zu finden, gibt Niklas zu. Eine bessere Beschilderung soll hier helfen. Grundsätzlich wertet Susanne Niklas die Synergie zwischen Stadtbusbüro und Tourist-Info aber positiv: Wer eine Fahrkarte wolle, der könne gleich nach Projekten schauen, bekomme zudem Karten zu Veranstaltungen oder etwa Infos zum Biosphärenbus. In den Räumen jedenfalls zeigen viele Aufsteller mit Prospekten, eine Biosphärenregion-Ecke mit passenden Produkten, dass es durchaus etwas zu erleben gibt in und um Homburg. Und dass man sich hier Mühe gibt, Einheimische und Touristen dafür zu begeistern.

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