Viel Spaß und jede Menge Schweiß

St. Ingbert · Das Wetter war warm und fast immer trocken. Trotzdem wurde so mancher Teilnehmer am Landesturnfest nass – und zwar vom Schweiß. Tausende Gäste kamen auf ihre Kosten – nicht nur der „fitteste Mann des Saarlandes“.

Samstag, vor zwei Wochen, Marktplatz St. Ingbert : Die Sonne brennt unerbittlich auf die Wettkampffläche. Emma Wendel und Lena Siegrist von der KG Rohrbach sind gerade mit großem Applaus verabschiedet worden, nun dürfen die Zumba-Kids des TV Oberbexbach vor der voll besetzten Tribüne beim 20. Landesturnfest des Saarländischen Turnerbundes (STB) zeigen, was sie so draufhaben. Nicht nur die Sportler geraten bei fast 30 Grad ins Schwitzen. Auch für die Zuschauer, die sich trotz Hitze zahlreich auf der Tribüne und um die schwarz überzogene Podest-Bühne versammelt haben, ist es eine harte Angelegenheit.

Das gilt erst recht für Toni Turnmaus. Das Maskottchen der Saarländischen Turnerjugend heizt der Menge am zweiten Tag des Turnfests zusätzlich ein. "Ihr seid das beste Publikum der Welt", lautet Tonis Fazit. Kein Wunder, denn die zigtausend Gäste kamen an drei Tagen Turnfest auch voll auf ihre Kosten .

Neben etlichen Mitmachangeboten und Vorführungen warteten attraktive Wettkämpfe. So am Sonntag in der Ingobertushalle. Auch dort fließt um 12.51 Uhr der Schweiß in Strömen: Konstantin Gatke und Fabian Mildenberger stemmen beim Crosstraining-Wettkampf 4XF-Games eine Hantel nach der anderen, wuchten Medizinbälle in die Höhe, machen Klimmzüge. Bei lauter Musik kocht die Stimmung, am Ende freut sich Gatke über den Titel "Fittester Mann des Saarlandes". "Du bist voll am Limit, aber die Anfeuerung war echt motivierend", sagt der 26-jährige Dillinger und lobt: "Die Organisation war sehr gut, da hat man sich sehr viel Mühe gegeben."

Direkt nebenan geht es ebenfalls turbulent zu. In der Bewegungsarena tummeln sich Kinder, toben sich an den Geräten nach Herzenslust aus. "Es hat alles viel Spaß gemacht", sagt der neunjährige Alexander aus Saarbrücken lächelnd. Er war besonders vom Schnupperkurs im Fechten wenige Meter weiter auf der Turnmeile angetan. "Ganz viel gefällt es mir", sagt auch die vierjährige Chiara aus Rentrisch.

Vor der Halle hat derweil das Warten auf den Abschiedsfestzug begonnen. Im Schatten der riesigen Kuppel, die zum Glück nur als Sonnenschutz diente, blickt Horst Klees auf ein in seinen Augen gelungenes Turnfest zurück: "Alles war sehr gut organisiert, es wurde allerhand geboten", meint der 77-Jährige vom TuS Wiebelskirchen, der am Eröffnungsfreitag bei der Turn-Gala mitgewirkt hatte und sich auch den DTB-Wahlwettkampf, der über 2000 Sportler anlockte, nicht entgehen ließ. Die Gala war mit 850 Zuschauern ausverkauft und laut STB-Präsident Franz Josef Kiefer ein Paradebeispiel, wie sich sein Verband darstellen möchte: "Eine Mischung aus Tradition und Moderne. Die ganze Vielfalt des Turnens wurde da deutlich. Man darf als Verband nicht jeden Trend mitmachen, aber muss sich für neue Dinge öffnen. Es geht darum, die Leute durch Sport, Musik und Tanz in Bewegung und zusammenzubringen", sagte Kiefer und sah eine "tolle Atmosphäre" an drei Tagen.

Eine besondere Stimmung stellte sich auch am Samstagabend beim ersten "Aroha-Big-Day-Saarland" ein. Die Sonne brannte immer noch auf die Wettkampffläche, die inzwischen von Hunderten, meist weiblichen, Teilnehmern gesäumt wurde. Diese bewegten sich synchron zu den Maori-Lauten, die ihnen der Aroha-Erfinder auf der Bühne zurief - und das über drei Stunden. "Ich bin das erste Mal dabei, aber will bis zum bitteren Ende durchhalten", sagt Rosina Burgard vom TV Hostenbach. Sie erwarte "viel Spaß und jede Menge Schweiß" - eine Aussage, die für drei Tage Landesturnfest, an denen nur das gute Wetter wenig Abwechslung bot, getrost als Fazit gelten kann.

landesturnfest-saar.de

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